Die stationsäquivalente Behandlung (StäB) ist eine neuartige, aufsuchende Behandlungsform und als solche kaum mit bisherigen Angeboten vergleichbar. International gibt es zwar eine gute Evidenz für die Akutbehandlung psychischer Störungen zu Hause, in Deutschland gab es nur wenige Modellprojekte, die sich damit befasst haben. StäB bietet einerseits die Chance, psychisch kranke Menschen zu erreichen, die bislang noch nicht den Weg in das psychiatrische Hilfesystem gefunden haben, andererseits wird es bei einer flächendeckenden Umsetzung mittel- bis langfristig zu einem Abbau stationärer Strukturen kommen.
Der Umstieg vom vollstationären Setting auf die häusliche Behandlung stellt Kliniken und Mitarbeiter vor große personelle und logistische Herausforderungen. Die Einführung dieses Behandlungsangebots erfordert daher eine entsprechend umfassende Vorbereitung und Planung.
In diesem Workshop möchten wir deshalb erläutern, wie die Einführung der stationsäquivalenten Behandlung gelingen kann. Dabei werden die nötigen Teilschritte vorgestellt: von der Ermittlung der gesetzlichen und zu erfüllenden Anforderungen über eine Zielgruppenanalyse, bis hin zur Ermittlung des Personalbedarfs und der entsprechenden organisatorischen Ausgestaltung der Teams. Dazu gehören Aspekte wie Gestaltung der Wochenenddienste, Krisenpläne, Personalgewinnung aber auch technische Anforderungen wie die flexible Dokumentation in die elektronische Krankenakte. Ergänzend berichten Mitarbeitende aus einem StäB-Team von ihren Erfahrungen nach mehr als eineinhalb Jahren Regelbehandlung und gehen dabei auch auf alltägliche Aufgaben und Herausforderungen wie die regelmäßige Tourenplanung ein.
Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Grundlegende Informationen und Hinweise werden in kurzen Vorträgen vermittelt, konkrete Umsetzungsschritte kurz skizziert und in Gruppenarbeit vertieft, in einer abschließenden Gesprächsrunde werden wichtige Fragen gemeinsam diskutiert und beantwortet. Ziel ist, interessierten Einrichtungen die Werkzeuge für einen eigenen strukturierten Maßnahmenplan und somit eine gelingende Einführung von StäB mit zu geben.