Viele somatische Prozesse sind für psychische Störungen ätiologisch relevant. So können psychischen Störungen durch Primärfaktoren, z.B. Strukturveränderungen des Gehirns, oder auch durch Sekundärfaktoren, wie somatischen Erkrankungen, verursacht werden. Vor allem im Konsiliardienst wird man häufig mit komplexen Befundkonstellationen konfrontiert. Für die Diagnosestellung und entsprechende Behandlung sind sowohl eine psychiatrische Expertise als auch fundierte Kentnisse über mögliche somatische Ursachen erforderlich.
Zielgruppe: Der praxisnahe Workshop wendet sich sowohl an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung als auch an erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die gezielt ihre Kenntnisse auf dem Gebiet organische Ursachen psychischer Störungen stärken wollen.
Lernziel: Vertiefung praxisrelevanter Kenntnisse hinsichtlich der engen Verflechtung somatischer und psychischer Aspekte mit dem Schwerpunkt Diagnostik und Therapie organisch bedingter psychischer Störungen.
Methode: Der interdisziplinäre, praxisorientierte Workshop vermittelt das differentialdiagnostische Spektrum von den primär bzw. sekundär organisch verursachen psychiatrischen Symptomen, medikamenteninduzierten psychischen Störungen bis hin zu psychischen Störungen mit somatischen Komorbiditäten. Die Themen werden anhand exemplarischer Fälle aus der interdisziplinären Zusammenarbeit, mit Bezugnahme auf ausgewählte theoretische Grundlagen und Krankheitsbilder, in interaktiver Form dargestellt. Handouts werden zur Verfügung gestellt.
Inhalt: Die Bedeutung von interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Psychiatrie wird erläutert. Auf der Grundlage von Fallbeispielen im Einzelnen werden folgende Themen bearbeitet:
(1) ZNS-Veränderungen als Ursache von psychischen Störungen: a) Primäre hirneigene Veränderungen (z.B. neurodegenerative Erkrankungen); b) sekundäre Veränderungen (z.B. Delirien);
(3) Medikamentenbedingte psychische Störungen (z.B. delirogene Medikamente);
(4) Psychische Störungen als Reaktion auf eine somatische Erkrankung;
(5) Psychische Störungen als Risikofaktor für somatischen Erkrankungen.
Dabei wird den Teilnehmern differentialdiagnostische Hilfestellungen bei komplexen Krankheitsbildern sowohl aus psychiatrischer als auch aus internistischer Sicht geboten.