Es scheint, als wäre eMental Health eine mögliche Antwort auf vermeintliche oder wirkliche Versorgungslücken auch im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie. Der Einsatz von Telemedizin in Deutschland – auch und gerade im Bereich der psychischen Gesundheit – wird immer intensiver diskutiert. Der sogenannte „Markt“ wächst schnell, pro Jahr um mindestens 10%. Schätzungsweise 30% aller Smartphone User greifen auf die Nutzung verschiedener Gesundheits-Apps zurück und versuchen, dadurch Informationen, supportive Unterstützung und Coaching oder sogar Behandlungsansätze zu finden. Dabei schwanken Qualität und Wirksamkeit der entwickelten eHealth-Lösungen stark, oft fehlt eine wissenschaftliche Evaluation oder die wissenschaftliche Basis in der Entwicklung ist nicht klar erkennbar. Und bei der schieren Menge an eHealth Angeboten ist es nahezu unmöglich, den Überblick zu behalten. Fragt ein Patient seinen Arzt oder Therapeuten also nach einem speziellen Angebot, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Arzt dieses Angebot kennt, eher gering. Gleichzeitig sind ohne Zweifel für einzelne Angebote im Bereich eMental Health auch positive Studiendaten verfügbar, sodass eine generelle Ablehnung der Telemedizin in Psychiatrie und Psychotherapie auch nicht angemessen erscheint.
Was also tun?
In diesem Workshop soll vermittelt werden, wie sich Qualität, Nutzen und Risiken von eMental Health Angeboten rasch und einigermaßen zuverlässig einschätzen lassen. Den Teilnehmern sollen gängige Wirkfaktoren und wissenschaftliche Modelle vermittelt werden. Es soll zudem ein „Tool“ erstellt werden, das die Bedürfnisse und Anforderungen aus dem Kreis der Teilnehmenden in diesem Bereich unterstützen kann. Auf dieser Basis werden gemeinsam Gütekriterien erarbeitet, anhand derer eine schnelle Einschätzung von eMental Health Angeboten möglich ist. Auch erhalten die Teilnehmer Praxistipps für den Umgang mit eMental Health Angeboten in ihrem Praxisalltag.
http://politik-digital.de/news/ehealth-der-wachsende-digitale-gesundheitsmarkt-150235/