Am 11. August 2008 veröffentlichte die DGPPN in Zusammenfassung eines etwas ausführlicheren Positionspapiers des Referates „Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung“ ihre oft zitierte Stellungnahme Nr. 7 /2009 „Zielgruppenspezifische psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung und zusätzlichen psychischen Störungen – Situation, Bedarf und Entwicklungsperspektiven“. Seither sind die fachlichen Erkenntnisse fortgeschritten, vor allem wurde 2009 die UN-BRK in Deutschland unmittelbar geltendes Recht. Es hat es mehrere Innovationen im Bereich der Versorgungsstrukturen gegeben. Es wurden die Medizinischen Behandlungszentren für Erwachsnen mit geistiger und schwerer Mehrfachbehinderung (MZEB), die Stationsäquivalenten Leistungen (StÄB) eingeführt und Konzepte des Hometreatments entwickelt. Die Psychotherapie-Richtlinien wurden durch den GBA für Menschen mit geistiger Behinderung angepasst. Ein neues Vergütungssystem der stationären Leistungen (PEPP-Entgeltkatalog) ist etabliert.
Diese Entwicklungen zwingen dazu, eine Bestandsaufnahme hinsichtlich der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung vorzunehmen und zukunftsgerichtete Überlegungen zu neuen Erfordernissen und Herausforderungen anzustellen. Dazu wird, eingebettet in den DGPPN-Aktionsplan zur Umsetzung UN-BRK, das seinerzeitige Positionspapier im Referat „Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung“ überarbeitet. Das Diskussionsforum soll den erreichten Arbeitsstand darlegen und die erarbeiteten Positionen zur Diskussion stellen.