Raum:
Saal Paris 2
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 28: Literatur, Film, Musik und psychische Erkrankungen
Topic 27: Geschichte und Kulturwissenschaften
Topic 29: Psychiatrie und Gesellschaft
Format:
Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
Nicht selten schufen Komponisten bewunderte Werke, obwohl sie an psychischen Störungen litten. Die Vorträge stellen psychodynamische und psychopathologische Hypothesen zu bekannten Musikschaffenden vor und nutzen musikalische Werke als psychiatriehistorische Quelle.
1. Felix Mendelssohn-Bartholdy: Kurzes Glück und rätselhafter Tod
Mendelssohn-Bartholdy schien ein Liebling der Götter zu sein. Gesegnet mit überragenden musischen Talenten, erreichte er schon als junger Mann den Zenit seines künstlerischen Schaffens. Ab seinem 36. Lebensjahr zeichneten sich gesundheitliche Probleme ab. Der plötzliche Tod seiner ihm künstlerisch eng verbundenen Schwester Fanny stürzte ihn in eine schwere emotionale Krise, die in einer gesundheitlichen Katastrophe endete.
2. „Der letzte Riese der Musik“ – Max Reger und der Alkohol
Der deutsche Organist, Pianist und Dirigent schuf in nur 25 Jahren etwa tausend Tondichtungen, die sich durch die Kraft einer überwältigenden chromatischen Polyphonie auszeichnen. Weniger bekannt ist, dass sein unbändiger Schaffensdrang früh durchdrungen war von den dunklen Tiefen einer Alkoholsucht. Zwar befähigte ihn die Musik partiell zur Resilienz; sein Leben aber geriet zur Katastrophe.
3. Die Begegnung Gustav Mahlers mit Sigmund Freud
Der Dirigent und Operndirektor schien 1910 durch etliche „life events“ massiv überfordert. Als er die Untreue seiner Frau Alma entdeckte, suchte er Sigmund Freud auf. Die Begegnung führte zu einer deutlichen Besserung – durch eine Kurz-Analyse und die Wirkung von Freuds Persönlichkeit. Parallel dazu entstand die 9. Symphonie, welche die innerseelischen Kämpfe des Komponisten beeindruckend widerspiegelt.
Fazit: Immer sind die Beziehungen zwischen Lebensereignissen, psychischen Auffälligkeiten, somatischen Krankheiten und musikalischen Werken nur annäherungsweise auszumachen. Dennoch bleibt das Aufspüren dieser Verknüpfungen eine faszinierende Herausforderung.
Felix Mendelssohn-Bartholdy: kurzes Glück und rätselhafter Tod
Christine Wagner, Lößnitz (Germany)
Details anzeigen
Autor:in:
Christine Wagner, Lößnitz (Germany)
Kurzes Glück und rätselhafter Tod
Mendelssohn-Bartholdy schien ein Liebling der Götter zu sein. Gesegnet mit überragenden musischen Talenten, erreichte er schon als junger Mann den Zenit seines künstlerischen Schaffens. Ab seinem 36. Lebensjahr zeichneten sich gesundheitliche Probleme ab. Der plötzliche Tod seiner ihm künstlerisch eng verbundenen Schwester Fanny stürzte ihn in eine schwere emotionale Krise, die in einer gesundheitlichen Katastrophe endete.
„Der letzte Riese der Musik“ – Max Reger und der Alkohol
Werner Felber, Dresden (Germany)
Details anzeigen
Autor:in:
Werner Felber, Dresden (Germany)
Max Reger (1873-1916) schuf in 25 Jahren seines 43-jährigen Lebens ca. 1.000 Kompositionen mit der Kraft einer dämonischen chromatischen Polyphonie. Sein musikalisches Genie hat maßgebliche Wurzeln bei Bach, Beethoven und Brahms.
Reger´s unbändiger Schaffensdrang war aber früh schon durchdrungen von den dunklen Tiefen einer Alkoholsucht. Die Musik ermöglichte ihm zwar eine partielle Resilienz, sein Leben geriet dennoch zur Katastrophe.
Die Darstellung von Leben und Werk Reger´s wird mit Musikbeispielen unterlegt.
Die Begegnung Gustav Mahlers mit Sigmund Freud
Dietrich Ebert, Chemnitz (Germany)
Details anzeigen
Autor:in:
Dietrich Ebert, Chemnitz (Germany)
Gustav Mahler, der im Jahre 1910 durch zahlreiche Probleme (Tod der Tochter, Trennung von der Wiener Hofoper, chronischer Streß, Diagnose einer Herzkrankheit) überfordert schien, entdeckte im August des Jahres die Untreue seiner Frau Alma, was das Faß seiner Sorgen zum Überlaufen brachte. Ende August 1910 suchte er deshalb Sigmund Freud auf und bat um seine Hilfe. Die berührende Begegnung dieser zwei charismatischen Persönlichkeiten führte zu einer deutlichen Besserung des Befindens Gustav Mahlers. Ursächlich dürften sowohl Einsichten und Erkenntnisse einer Kurz-Analyse, wie auch die Wirkung der Persönlichkeit Freuds gewesen sein. Parallel zu diesem Ereignis wurde die tiefgehende 9. Sinfonie komponiert. In Mahlers Werken spiegeln sich in beeindruckender Weise seine innerseelischen Kämpfe wider.