Raum:
Saal London 1
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 03: Psychotische Störungen, F2
Topic 01: Neurokognitive Erkrankungen, organische psychische Störungen, Demenz, F0
English programme
Format:
Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
In den letzten Jahren hat sich in der Psychiatrie und Neurologie eine neue diagnostische Entität etabliert: Autoimmun-Enzephalitiden mit psychotischer Symptomatik durch spezifische antineuronale Antikörper wurden als seltene, jedoch potenziell behandelbare Ursache psychotischer Störungen identifiziert. Die schnelle und korrekte Diagnose ist für die Betroffenen von hoher Relevanz, da eine frühzeitige und ausreichend intensive Immuntherapie trotz schwerer Krankheit oft zu einer guten Prognose führt. Diese als entzündlichen Hirnerkrankungen diskutierten Entitäten wurden jedoch durch die bisherig gängige Routine-Diagnostik in der Psychiatrie nicht zuverlässig erkannt.
Alkomiet Hasan stellt zunächst den in der neuen S3-Leitlinien konsentierten allgemeinen differenzialdiagnostischen Algorithmus bei Patienten mit Psychosen und Verdacht auf eine Störung aus dem schizophrenen Formenkreis mit prägnanten Fallbeispielen vor. Johann Steiner präsentiert zwei von deutschen Experten publizierte Schemata für die klinische Praxis zur strukturierten Diagnostik und Therapie von Autoimmun-Enzephalitiden, das geleitet durch klinische Warnsignale eine schnelle und zuverlässige Behandlung ermöglicht. Danach wird Thomas Pollak den derzeitigen Konsensus einer internationalen Expertenkommission zur Diagnostik und zum Management von Psychosen mit mutmaßlicher Autoimmun-Pathogenese darstellen. Harald Prüß berichtet abschließend über derzeit etablierte Strategien der Immuntherapie bei gesicherter Autoimmun-Enzephalitis.
Wichtig ist uns in diesem Symposium eine ausgewogene und differenzierte Darstellung des inzwischen auch in den Medien „heiß“ diskutierten Themas, um eine Hilfestellung für die klinische Praxis zu geben.
Differenzialdiagnostischer Algorithmus bei Patienten mit Psychosen (S3-Leitlinie)
Alkomiet Hasan, München (Germany)
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Autor:in:
Alkomiet Hasan, München (Germany)
Vorstellung der neuen S3-Leitlinien: differenzialdiagnostischer Algorithmus bei Patienten mit Psychosen und Va. Störung aus schizophrenem Formenkreis
Warnhinweise und gestufte Diagnostik bei vor allem Autoimmun-Enzephalitis
Johann Steiner, Magdeburg (Germany)
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Autor:in:
Johann Steiner, Magdeburg (Germany)
Abstract:
Trotz intensiver Forschung ist es bisher nicht gelungen, die genaue Ursache schizophrener und schizoaffektiver Störungen zu identifizieren. Daher werden psychiatrische Diagnosen weiterhin basierend auf klinischen Kriterien der ICD-10/DSM-5 und nicht anhand objektiver Maße gestellt. Möglicherweise führen jedoch verschiedene Ursachen bzw. pathophysiologische Prozesse zu einer ähnlichen Symptomatik. Eine wichtige Aufgabe für die Zukunft der Psychiatrie ist, Krankheitssubtypen mit distinkter Pathophysiologie zu identifizieren, um spezifischere und kausal wirksame Therapien zu entwickeln.
In den letzten Jahren hat sich in der klinischen Neurologie und Psychiatrie eine neue diagnostische Entität etabliert: Autoimmunenzephalitiden mit psychotischer Symptomatik durch spezifische antineuronale Antikörper wurden als seltene, jedoch potenziell behandelbare Ursache psychotischer Störungen identifiziert. Diese entzündlichen Erkrankungen des Gehirns werden aber in unserer psychiatrischen Routinediagnostik nicht sicher erfasst. Daher soll diese Übersicht eine Unterstützung für die klinische Praxis bieten, die, geleitet durch klinische Warnsignale, eine zügige und sichere Diagnosestellung sowie die Einleitung einer Immuntherapie ermöglicht.
Bei psychiatrischer Symptomatik sollte das zusätzliche Auftreten fokal-neurologischer Zeichen, Bewusstseins-/Orientierungs-/Merkfähigkeitsstörungen, autonomer Instabilität oder epileptischer Anfälle/ Elektroenzephalographie(EEG)-Auffälligkeiten immer eine erweiterte Liquoranalyse mit Bestimmung antineuronaler Autoantikörper nach sich ziehen. Auch wenn die wissenschaftliche Evidenz zeigt, dass nur eine kleine Patientengruppe betroffen ist, so ist die zeitnahe und korrekte Diagnosestellung jedoch von hoher therapeutischer und prognostischer Relevanz für die Betroffenen.
Inhalt:
Präsentation von Schemata für die klinische Praxis zur strukturierten Diagnostik und Therapie von Autoimmun-Enzephalitiden.
An international consensus on the diagnosis and management of psychosis of suspected autoimmune origin
Thomas Pollak, London (United Kingdom)
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Autor:in:
Thomas Pollak, London (United Kingdom)
Darstellung des Konsensus einer internationalen Expertenkommission zur Diagnostik / zum Management von Psychosen mit mutmaßlicher Autoimmun-Pathogenes
Therapiestrategien bei gesicherter Autoimmun-Enzephalitis
Rosa Rössling, Berlin (Germany)
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Autor:in:
Rosa Rössling, Berlin (Germany)
Zusammenfassung derzeit etablierter Strategien der Immuntherapie bei gesicherter Autoimmun-Enzephalitis.