Die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker (AA) wurde im Jahr 1935 gegründet und stellt mittlerweile eine weltweite Bewegung dar. Der Alkoholismus wird bei den AA als chronische Erkrankung verstanden, gegen die es mit Hilfe eines 12-Schritte Programms anzugehen gilt. Spiritualität bzw. der Glaube an eine höhere Macht dürfen hier als das zentrale Element gelten. Des Weiteren kommt dem Leben in der Gemeinschaft bzw. dem Zusammenhalt in der Gruppe eine besondere Bedeutung zu. Die Effektivität der Arbeit der AA konnte mittlerweile durch zahlreiche Studien demonstriert werden – auch finden sich kritische Stimmen, die zu einem lebendigen Dialog beitragen. Welche Rolle kann die spirituelle Dimension im „professionellen“ klinisch-therapeutischen Behandlungsfeld spielen? Welcher Stellenwert kommt dabei dem Leben in einer Gemeinschaft zu? Wie können die Erfahrungen der AA zu einer Weiterentwicklung in der Suchttherapie bzw. des Umgangs mit psychischer Erkrankung generell beitragen? Diese und ähnliche Fragestellungen möchten wir in unserem Symposium auf der Basis von Erfahrungsberichten von Mitgliedern der AA bzw. gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse gemeinsam thematisieren.
Die Gemeinschaft als Wirkfaktor der Anonymen Alkoholiker
Elke, (Germany)
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Autor:in:
Elke, (Germany)
Anonyme Alkoholiker betrachten Alkoholismus als eine Krankheit, die zum Tode oder zu geistiger Verarmung führt.
Das Genesungsprogramm der 12 Schritte bietet die Möglichkeit, diesem Dilemma zu entkommen.
Aus der Hoffnungslosigkeit zur Hoffnung
Aus der Verzweiflung zu Vertrauen
Aus Getrenntsein zu Verbundenheit
Ermutigung durch Begegnung mit Betroffenen
Liebevolle Begleitung und Unterstützung, kontinuierlicher Austausch
Aus der Machtlosigkeit zu einer höheren Macht, wie jeder sie versteht
Aus der Verzagtheit zur Freude am Leben
Aus der Isolation zu aktivem Miteinander in der Gemeinschaft
Nicht isoliert innerhalb der Gemeinschaft, sondern aktiv im sozialen Umfeld.
Sucht als Bindungsstörung? Die Rolle der therapeutischen Gemeinschaft
Human-Friedrich Unterrainer, Wien (Austria)
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Human-Friedrich Unterrainer, Wien (Austria)
Neben den vorherrschenden lerntheoretischen und klassisch orientierten psychoanalytischen Konzepten, bietet die Bindungstheorie (nach John Bowlby) einen weiteren möglichen Zugang zur Erklärung und Behandlung von Suchterkrankungen. Die Drogeneinnahme kann im Sinne einer Selbstmedikation als ein dysfunktionaler Versuch verstanden werden, Defizite in frühen Beziehungserfahrungen zu kompensieren. Dem entsprechend konnte der postulierte Zusammenhang zwischen Mustern unsicherer Bindung und substanzgebundener Suchterkrankungen anhand eines eigenen rezenten Überblicks empirischer Arbeiten bestätigt werden. Des Weiteren wurden in eigenen Studien neurobiologische Korrelate defizitärer Bindung bei Suchtkranken herausgearbeitet. Ausgehend von diesen Erkenntnissen können die Möglichkeiten eines bindungsbasierten Ansatzes für die Suchtbehandlung diskutiert werden. Die Veränderung von inneren bindungsbezogenen Arbeitsmodellen scheint besonders für die Langzeittherapie von Suchterkrankungen von Bedeutung. Sowohl in den Grundkonzepten der „Therapeutischen Gemeinschaft“ als auch in der Gemeinschaft der „Anonyme Alkoholiker“ stellt die Begegnung in der Gruppe ein zentrales Therapieelement dar. Hier können alternative bzw. korrigierende Beziehungserfahrungen gemacht werden und zur Aufrechterhaltung der Abstinenz beitragen.
Mein trockenes Leben durch die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker
Gerd, (Germany)
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Autor:in:
Gerd, (Germany)
Keine Isolation. Verantwortung übernehmen in der Gemeinschaft.
Hoffnungslosigkeit
Kapitulation als Eintritt in ein neues selbstbestimmtes Leben
Vertrauen fassen
Einsamkeit überwinden durch die Geborgenheit innerhalb der Gruppe
Den eigenen Weg finden
Vom Nehmen zum Geben
„AA – eine neue Familie“ stimmt das?
Verantwortung für mich und für die Gemeinschaft übernehmen – Dienste
Bleibe ich mir treu? – Wie sehe ich mich heute