Die Psychopathologie besitzt trotz aller Fortschritte in der Erforschung psychischer Erkrankungen bis heute in der Diagnostik und Klassifikation psychischer Störungen eine unverzichtbare Rolle. Die Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP e.V.) und das von ihr ständig weiter entwickelte AMDP-System stellt im deutschsprachigen Raum einen wichtigen Standard für die Diagnostik und die Verlaufsbeurteilung dar. Das AMDP-System ist weit verbreitet und auch die DGPPN nimmt in ihrer App Bezug auf das AMDP-System.
Das Symposium verfolgt das Ziel, die Bedeutung der Psychopathologie für unser Fach herauszustellen, vor allem auch jüngere Kollegen/innen zu motivieren, sich mit der Psychopathologie als Kernkompetenz des Psychiaters und dem AMDP-System vertieft auseinanderzusetzen.
Der erste Vortrag zielt darauf ab, die bis heute in weiten Teilen der Psychiatrie vorhandene Bedeutung der Psychopathologie herauszustellen. M. Rösler (Homburg) wird sich in dem Vortrag mit der Notwendigkeit einer ebenso exakten wie differenzierten psychopathologischen Charakterisierung psychisch Kranker in der klinischen Versorgung und der psychiatrischen Forschung befassen. W. Retz (Mainz/Homburg) wird anschließend die deskriptive Psychopathologie mit dem AMDP-System vortellen. Auch die Anwendung des Systems und die Probleme in der Erfassung psychischer Phänomene - aber auch Wege zu deren Lösung - sollen erörtert werden. Im dritten Vortrag wird B.Kis (Göttingen) auf die Implementierung des AMDP-Systems in den klinschen Alltag eingehen. Das AMDP-System ist oft Bestandteil der klinischen Basisdokumentationen, aber auch in der internen klinischen Weiterbildung und für diagnostische und therapeutische Entscheidungen findetr es breite Anwendung. Im letzen Vortrag von R. Schwan (Nancy) soll auch ein Blick über die Grenze nach Frankreich auf die dort vertretenen psychopathologischen Schulen und die deskriptive Psychopathologie nach dem AMDP-System erfolgen.