Zunächst stellt E. Deisenhammer in seinem Beitrag vor, wie sich dies auf die Frage nach dem Ende bzw. der Beendigung des Lebens bei somatischen wie psychischen Krankheiten ausgewirkt hat. Inwieweit die Entwicklungen zu mehr Freiheit des Individuums oder im Gegenteil einen negativen Einfluss auf das gemeingesellschaftliche Werterleben hervorgebracht haben wird kritisch diskutiert. „Die psychosoziale Situation von Angehörigen bei Wunsch nach assistiertem Suizid“ ist in weiterer Folge Thema des Beitrags von R. Lindner et al. Vorgestellt wird eine qualitative Inhaltsanalyse, die das Erleben von Angehörigen bei und nach einem assistierten Suizid beschreiben. Diskutiert werden psychotherapeutische, beratende und Selbsthilfe-Optionen. Unter dem Titel „Assistierter Suizid – die Schweizer Perspektive“ stellt E. Minder Aspekte der Thematik aus der Schweiz vor. Gerade in der Alterspsychiatrie sind Ärzte zunehmend mit dieser Frage nach Beihilfe zum Suizid konfrontiert. Vor dem Hintergrund, dass >65 jährige Männer die höchste Suizidrate aufweisen, der Suizid immer noch am häufigsten aufgrund einer psychischen Erkrankung erfolgt und die Depression im Alter immer noch unterdiagnostiziert ist, liegt der Konflikt auf der Hand. Abschliessend umreisst M. Wolfersdorf unter dem Thema „Suizid und Suizidbeihilfe aus psychiatrisch-psychotherapeutischer Sicht“ die Gesamtsituation: Medizinisches Handeln steht in Bezug zu Krankheiten bzw. Menschen. Das reicht von der Vorsorgeuntersuchung bis hin zur Palliativmedizin als Erleichterung des Sterbens an einer Erkrankung. Nun hat der Krankheitsbegriff verschiedene Bedeutungsaspekte, als biologische Störung, als subjektives Leid, als soziale Situation, als „Zustand mit besonderem moralischem Status“ (Stoecker 2011): Wann ist jemand krank und wie ist damit umzugehen? Diese Fragen werden kritisch diskutiert.