In den letzten Jahren werden Psychotherapeuten zunehmend auch zu somatisch kranken PatientInnen gerufen, deren Leben am Enden ist. Auf die damit verbundenen Fragestellungen und Problemkonstellationen bereitet die derzeitige psychotherapeutische Weiter-/Ausbildung jedoch nicht vor: Im Gegensatz zu körperlich gesunden Patienten mit Angsterkrankungen sind die Sorgen und Ängste von PatientInnen am Lebensende meist gut begründet und realistisch, die Patienten leiden unter der realistischen Simulation ihrer Zukunft. Auch können am Lebensende psychische Symptome auftreten, die wir von der Arbeit mit körperlich Gesunden gar nicht kennen, z.B. Verlust von Würde oder Sinn, oder Demoralisierung. Und hinter einer gedanklichen Beschäftigung mit dem Tod kann nicht nur Suizidalität als psychopathologisches Konzept stehen, sondern auch funktionales Coping im Sinne von Akzeptanz, eine Identitätskrise bei neu aufgetretener Pflegebedürftigkeit und vieles andere mehr. Dieses Symposium stellt verschiedene moderne psychotherapeutische Interventionen vor, welche bei PatientInnen am Lebensende gewinnbringend angewendet werden können.