Die Versorgung psychisch kranker Menschen findet nach wie vor oft primär und vielfach hauptsächlich in der hausärztlichen Praxis statt. Der geringere Anteil der Patienten wird fachärztlich psychiatrisch oder ambulant psychotherapeutisch behandelt. Oft obliegt es Zufällen und nicht dem Behandlungsbedarf und Schweregrad der Erkrankung, wie die konkrete Behandlung und die Vernetzung der Behandlerinnen und Behandler verlaufen.
Zugleich prägen Forderungen nach Kooperation und Vernetzung seit Jahren die gesundheitspolitische Diskussion.
Für die betroffenen, psychisch kranken Menschen ist die Suche nach einer bedarfsgerechten und fachlich adäquaten Behandlung oft schwierig, für die Akteure der Versorgung immer wieder unbefriedigend. In manchen Fällen gelingt reale Versorgung jenseits des idealtypisch gedachten aber vielleicht auch besser als vermutet. Leider fehlen vielfach Informationen und nach wie vor ist über die reale Versorgungssituation oft wenig bekannt.
Es soll daher einmal aus hausärztlicher und einmal aus fachärztlicher Sicht der Frage nach Verbesserungsmöglichkeiten der Versorgungssituation nachgegangen werden. Bereits bestehende Modellprojekte und Versorgungsprojekte sollen vorgestellt, kritisch hinterfragt und neue Lösungsansätze aus einem interdisziplinären Austausch entwickelt und diskutiert werden. Das wechselseitige Verständnis haus- und fachärztlicher Versorgungswirklichkeit soll gefördert werden.