Autor:innen:
Hans-Willi Clement, Freiburg im Breisgau (Germany)
Anna Dölp, Freiburg im Breisgau (Germany)
Nicola Blazynski, Freiburg im Breisgau (Germany)
Katja Schneider-Momm, Freiburg im Breisgau (Germany)
Christina Clement, Freiburg (Germany)
Judith Bühlmeier, Essen (Germany)
Lars Libuda, Essen (Germany)
Philip Heiser, Nordhausen (Germany)
Eberhard Schulz, Freiburg im Breisgau (Germany)
Christian Fleischhaker, Freiburg im Breisgau (Germany)
Einführung
Der Einfluss der Nahrungsaufnahme auf das Verhalten von Kindern mit ADHS wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert beschrieben. Eine Ernährungsumstellung aufgrund individueller Nahrungsmittelunverträglichkeiten führt bei etwa 2/3 der Patienten zu einer signifikanten Verbesserung der ADHS.
Ziel unserer Studie war es, zu evaluieren, ob eine standardisierte oligoantigene Ernährung als diagnostisches Instrument etabliert werden kann, und die Qualität der Ergebnisse in einem verblindeten Bewertungskontext zu verifizieren.
Methode
Vierundzwanzig Kinder mit ADHS-Diagnose (18 m / 6f; Alter 7-14) gemäß ICD-10 wurden vor und nach vierwöchiger oligoantigener Diät getestet. Bei Zehn Kindern (8 m / 2 f) wurden 33 Sitzungen zur Erhebung der ADHD-Rating Scale (ARS), auf Video aufgezeichnet, pseudonymisiert und von drei verblindeten Ratern bewertet. Passagen mit Therapieindikationen wurden gestrichen. Wiederholte Messungen des ARS wurden mit MANOVA analysiert. Die Interrater-Zuverlässigkeit wurde mit dem Intra-Class-Korrelationskoeffizienten (ICC) bestimmt und die Pearson-Korrelation (r) für jeden Rater berechnet.
Ergebnisse/Diskussion
Der Intra-Class Coeffizient betrug 0,998 (p < 0,0001) und kann als sehr gut angesehen werden. Die Pearson-Korrelation war für alle drei Bewerter hoch (r ≥ 0,992, p < 0,0001). Für acht Kinder wurden vollständige Daten (einschließlich Videos von T1 / T2) erfasst. Nach den Bewertungen des unverblindeten Raters und zweier verblindeter Rater gelten 62,5% dieser Kinder als Responder; 50% nach dem dritten verblindeten Rater.
Schlussfolgerung
Das ARS ist ein zuverlässiges Messinstrument zur Beurteilung von Symptomen bei ADHS und liefert weitgehend raterunabhängige Ergebnisse. Die beobachteten Responderraten und Verbesserungen entsprechen verangegangenen Studien.