Autor:innen:
Lucia Bulubas, Markt Schwaben (Germany)
Frank Padberg, München (Germany)
Priscila V Bueno, Sao Paulo (Brazil)
Fabio Duran, Sao Paulo (Brazil)
Geraldo Busatto, Sao Paulo (Brazil)
Edson Amaro Jr., Sao Paulo (Brazil)
Isabela M Benseñor, Sao Paulo (Brazil)
Paulo A Lotufo, Sao Paulo (Brazil)
Stephan Goerigk, München (Germany)
Wagner Gattaz, Sao Paulo (Brazil)
Daniel Keeser, München (Germany)
Andre R. Brunoni, Sao Paulo (Brazil)
Das Ansprechen auf die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS), eine potenzielle Methode zur Behandlung der Depression, ist individuell unterschiedlich und erfordert besseres Verständnis. Die Bedeutung von strukturellen und funktionellen Korrelaten im präfrontalen (PFC) und anterioren cingulären Kortex (ACC) für das antidepressive Ansprechen wurde mehrfach diskutiert (Fu et al., 2013). Wir untersuchten hier die Hypothese, dass die antidepressive Wirkung der tDCS mit bildmorphologischen Korrelaten in diesen Regionen (PFC, ACC) assoziiert sein würde.
52 MRT Datensätze (3T Phillips) von der Escitalopram versus Electrical Direct Current Therapy for Depression Studie (ELECT-TDCS; Brunoni et al. 2015) vor Beginn der Intervention (10 Wochen, TDCS: präfrontale tDCS, 2mA, 30min, 22 Sessions; ESC: Escitalopram 20mg/Tag; PLA: oral und tDCS Plazebo) wurden ausgewertet. Das Volumen der grauen Substanz und die funktionelle Konnektivität im Ruhe-Zustand (rs-fc) im PFC und ACC wurden extrahiert (FSL, AFNI) und mittels linear mixed effects models wurden ihre Effekte auf die Besserung der Depression zwischen den Interventionsgruppen verglichen.
Gemäß der à-priori Hypothese war das Volumen der grauen Substanz im linken PFC mit der Verbesserung der depressiven Symptomatik speziell in der TDCS Gruppe assoziiert (verglichen mit PLA; Cohen’s d=0.3, 95% Konfidenzinterval [0.01;0.6], p=0.04). Dieser Effekt konnte weder für den ACC noch für die rs-fc beobachtet werden. In der explorativen Analyse einzelner PFC Subregionen zeigten sich prädominant linke dorsomediale Regionen mit der tDCS Wirkung assoziiert (Brodman area (BA)9, BA10, BA9/46D links: d=0.3 [0.04;0.6] p=0.03; BA10 links: d=0.3 [0.04;0.6] p=0.02; BA9 rechts: d=0.3 [0.03;0.6] p=0.03).
Allein das Volumen der grauen Substanz im linken PFC zeigte eine Assoziation mit der Wirkung der präfrontalen tDCS. Dies zeigt, dass die strukturellen Gegebenheiten im Bereich der Stimulation Einfluss auf die Stimulationseffekte ausüben können.