Autor:innen:
Markus Dold, Wien (Austria)
Lucie Bartova, Wien (Austria)
Alexander Kautzky, Wien (Austria)
Alessandro Serretti, Bologna (Italy)
Joseph Zohar, Tel Hashomer (Israel)
Stuart Montgomery, London (United Kingdom)
Julien Mendlewicz, Brüssel (Belgium)
Daniel Souery, Brüssel (Belgium)
Siegfried Kasper, Wien (Austria)
Einführung: In dieser Studie wurde die Assoziation zwischen der Hauptdiagnose einer Unipolaren Depression und einer komorbiden Generalisierten Angststörung (GAD) untersucht.
Methode: In der europäischen mulizentrischen (10 Studienzentren in 8 Ländern) Querschnittsstudie der “Group for the Study of Resistant Depression (GSRD)” wurden Daten von 1346 Patienten mit einer Depression analysiert. Die komorbide GAD wurde mittels “Mini International Neuropsychiatric Interview (MINI)“ evaluiert und psychosoziale und klinische Variablen bei einem klinischen Interview erhoben. Die depressive Symptomatik wurde mit dem “Montgomery and Åsberg Depression Rating Scale (MADRS)” bestimmt. Unterschiede zwischen den depressiven Patienten mit und ohne komorbide GAD wurden mit deskriptiver Statistik, Chi-Quadrat Tests, Kovarianzanalysen (ANCOVA) und logistischen Regressionsanalysen untersucht.
Ergebnisse: Bei 10.8% (n=286) der Patienten konnte eine komorbide GAD diagnostiziert werden. Verglichen mit der Kontrollgruppe ohne GAD wiesen die Patienten mit dieser Komorbidität eine höhere depressive Symptombelastung (mittlerer MADRS: 26.3±10.1 vs 24.0±11.4, p=.02), ein schlechteres Therapieansprechen (mittlere MADRS-Reduktion: -7.3±9.4 vs -9.9±11.0, p=.003) sowie vermehrte Verschreibungen einer Augmentationsbehandlung mit Benzodiazepinen (44.1% vs 32.6%, p=.01) und Pregabalin (11.7% vs 7.1%, p=.03) auf. Psychotherapie wurde bei komorbider GAD weniger häufig verordnet (21.5% vs 32.3%, p=.01).
Schlussfolgerung: GAD stellt die häufigste komorbide Angststörung bei Patienten mit der Hauptdiagnose einer Depression dar (Punktprävalenz: 10,8%). Komorbide GAD war assoziiert mit hoher