Autor:innen:
Felix Zebe, Köln (Germany)
Max Scholl, Köln (Germany)
Tim Fleiner, Köln (Germany)
Tobias Morat, Köln (Germany)
Rieke Trumpf, Köln (Germany)
René Depiereux, Köln (Germany)
Wiebren Zijlstra, Köln (Germany)
Peter Häussermann, Köln (Germany)
Hintergrund
Ergänzend zur klassischen Therapie von Depressionen im Alter werden alternative Lösungen wie zum Beispiel Ausdauertraining zur Verbesserung depressiver Symptome und Steigerung der Leistungsfähigkeit diskutiert.
In dieser Pilot-Studie wurden die Effekte eines Ausdauertrainings auf die depressiven Symptome und die körperliche Leistungsfähigkeit bei Depressionspatienten in der klinischen gerontopsychiatrischen Versorgung untersucht.
Methodik
In der Pilot-Interventionsstudie absolvierten 23 Probanden (13 männlich 10 weiblich, 73,6 ± 5,4 Jahre, 170,6 ± 9,9 cm, 75,4 ± 14,1 kg) ein zweiwöchiges Ausdauertraining mit Ergometer-, Stepping- und Gehtrainingseinheiten auf zwei Depressionsstationen in einer gerontopsychiatrischen Klinik. Die Depressivität wurde mit dem Beck-Depressions-Inventar (BDI-II) und der Hamilton-Skala (HAMD21) bewertet. Die körperliche Leistungsfähigkeit wurde mittels 6-Minuten-Gehtest, dem Arm Curl Test, dem 30-Sekunden-Aufsteh-Test und dem Timed ʺUp and Go“ Test gemessen.
Ergebnisse
Sowohl beim BDI-II (6,2 Punkte) als auch beim HAMD21 (6,4 Punkte) konnten signifikante Verbesserungen (p < .05) der Mittelwerte beobachtet werden. Der 30-Sekunden-Aufsteh-Test zeigte eine signifikante Verbesserung um ca. 11% (p=.011, T0=11,1 ± 3,8 Wdh., T1=12,3 ± 4,3 Wdh.).
Diskussion
Ausdauertraining kann depressive Symptome und einzelne Parameter der Leistungsfähigkeit älterer Depressionspatienten in der klinischen Versorgung verbessern. Anknüpfend sollten die Ergebnisse durch randomisierte und kontrollierte Studien weiter untersucht werden.