Autor:innen:
PD Dr. Sabrina Schlesinger | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)) | Germany
Prof. Dr. Christian Herder | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)), 3(Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) | Germany
Julia M. Kannenberg | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD) | Germany
Dr. Cornelia Huth | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD) | Germany
Dr. Maren Carstensen-Kirberg | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD) | Germany
Prof. Dr. med. Wolfgang Rathmann | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)), 3(Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) | Germany
Dr. med. Gidon J. Bönhof | Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ) | Germany
Prof. Dr. Wolfgang Koenig | 1(Technische Universität München), 2(Deutsches Herzzentrum München), 3(Universitätsklinik in Ulm) | Germany
Dr. Margit Heier | Helmholtz Zentrum München | Germany
Prof. Annette Peters | 1(Helmholtz Zentrum München), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)) | Germany
Prof. Christa Meisinger | 1(Helmholtz Zentrum München), 2(Ludwig-Maximilians-Universität München am UNIKA-T Augsburg) | Germany
Univ-Prof. Dr. med. Michael Roden | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)), 3(Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) | Germany
Prof. Dr. Barbara Thorand | 1(Helmholtz Zentrum München), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)) | Germany
Prof. Dr. Dan Ziegler | 1(Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)), 2(Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)), 3(Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) | Germany
Fragestellung: Querschnittstudien haben gezeigt, dass Adipositas mit einer erhöhten Prävalenz von distaler sensomotorischer Polyneuropathie (DSPN) einhergeht. Ziel dieser Studie war, diesen Zusammenhang in einer prospektiven Studie zu untersuchen und den Einfluss von Biomarkern der subklinischen Inflammation auf diese Assoziation zu untersuchen.
Methodik: In der prospektiven KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg)-F4/FF4 Kohorte wurden die Daten von 513 Teilnehmern (Alter: 62-81 Jahre; 50,9% Männer) ausgewertet. Übergewicht und Adipositas wurden mittels BMI und abdominelle Adipositas mittels des Taillenumfangs definiert. DSPN wurde anhand eines validierten Scores, dem Michigan Neuropathy Screening Instrument (MNSI), diagnostiziert. Die Assoziation zwischen den anthropometrischen Maßen und DSPN wurde in logistischen Regressionen unter Berücksichtigung von Confoundern (Alter, Geschlecht, sozioökonomischer Status, Rauchstatus, Alkoholkonsum und körperlicher Aktivität) berechnet. Potentielle Unterschiede zwischen Teilnehmern mit und ohne Diabetes mellitus wurden in Interaktionsanalysen verglichen. Der Einfluss von Biomarkern der subklinischen Inflammation auf diese Assoziation wurde in Mediationsanalysen untersucht.
Ergebnisse: Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 6,5 Jahren traten insgesamt 127 DSPN-Fälle auf. Das adjustierte Odds Ratio (95% Konfidenz-Intervall) betrug 3,06 (1,57; 5,97) für allgemeines Übergewicht, 3,47 (1,72; 7,00) für allgemeine Adipositas, und 2,72 (1,43; 5,19) für abdominelle Adipositas. Die Interaktionsanalysen zeigten keine Unterschiede zwischen Teilnehmern mit oder ohne Diabetes. Zwei Chemokine (CCL7CXCL10) und ein neuronenspezifischer Marker (DNER) erklärten einen Teil der Assoziation zwischen den anthropometrischen Maßen und DSPN (bis zu 11% je Biomarker).
Schlussfolgerungen: Allgemeine und abdominelle Adipositas waren mit inzidenter DSPN assoziiert. Der Zusammenhang wurde teilweise durch Biomarker der subklinischen Inflammation vermittelt, aber auch andere Mechanismen scheinen eine Rolle zu spielen.