Autor:innen:
Dr. med. Thekla von dem Berge | Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT | Germany
Christiane Winkler | Helmholtz Zentrum München-German Research Center for Environmental Health | France
Prof. Dr. med. Olga Kordonouri | Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult | Germany
Angela Hommel | Technische Universität Dresden | Germany
Petrina Delivani | Technische Universität Dresden | Germany
Agnieszka Szypowska | Medical University Warsaw | Poland
Mariusz Oltarzewski | Institute of Mother and Child | Poland
Prof. Dr. med. Reinhard Berner | Universitätsklinikum Carl Gustav Carus | Germany
Jasmin Ohli | Helmholtz Zentrum München-German Research Center for Environmental Health | Germany
Kristina Casteels | Department of Pediatric Endocrinology, University Hospitals Leuven | Belgium
Matthew D Snape | Oxford University | United Kingdom
John Todd | Oxford University | United Kingdom
Manu Vatish | Oxford University | United Kingdom
Helena Elding Larsson | Lund University | Sweden
Markus Lundgren | Lund University | Sweden
Frank Roloff | Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult | Germany
Haupt Florian | Helmholtz Zentrum München-German Research Center for Environmental Health | Germany
Theresa Hoefs | Helmholtz Zentrum München-German Research Center for Environmental Health | Germany
Prof. Dr. Ezio Bonifacio | Technische Universität Dresden | Germany
Prof. Dr. med. Peter Achenbach | Helmholtz Zentrum München-German Research Center for Environmental Health, Institute of Diabetes Research | Germany
Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler | Helmholtz Zentrum München-German Research Center for Environmental Health, Institute of Diabetes Research | Germany
Fragestellung:
Durch Identifizierung genetischer Marker kann ein erhöhtes Risiko bezüglich der Entwicklung eines Frühstadiums des T1D bestimmt werden. Auf diesem Wissen basierend entwickelte GPPAD ein Screeningprogramm, in dem Neugeborene zunächst auf ein erhöhtes genetisches Risiko untersucht werden und anschließend die Möglichkeit haben, an einer primären Präventionsstudie, POInT, teilzunehmen.
Methodik:
Während des Neugeborenenscreenings oder im Rahmen von Routineuntersuchungen beim Kinderarzt erfolgt bis zum Alter von vier Monaten eine kapilläre/venöse Blutuntersuchung. Anhand eines Risikoscores, basierend auf 46 einzelnen Nukleotidpolymorphismen, und der krankheitsspezifischen Familienanamnese für T1D, werden Kinder ermittelt, die ein hohes (>10%) genetisches Risiko bezüglich der Entwicklung von multiplen ß-Zell Antikörper bis zum 6. Lebensjahr aufweisen. Bei erhöhtem Risiko wird eine Teilnahme an der primären Präventionsstudie angeboten.
POInT ist eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische Phase IIb/III Interventionsstudie. Primärer Endpunkt der Studie ist, ob die tägliche Gabe von oralem Insulin von 4-7 Monaten bis zum Alter von 3 Jahren die kumulative Inzidenz von Beta-Zell Antikörpern und Diabetes im Kindesalter reduzieren kann. Fallzahlschätzungen zufolge müssen hierfür 1.040 Kinder eingeschlossen werden.
Die Studie wird in Deutschland (München, Dresden, Hannover), Belgien (Leuven), Polen (Warschau), Schweden (Malmö) und England (Oxford) durchgeführt.
Ergebnisse:
Seit Oktober 2017 nahmen 61.772 Kinder am Screening teil. Bei insgesamt 704 Kindern (1,1%) wurde ein erhöhtes genetisches Risiko festgestellt, von denen 186 bereits in die POInT Studie eingeschlossen sind. Die Bereitschaft an der POInT Studie teilzunehmen ist höher, wenn die Familienanamnese positiv für T1D ist.
Schlussfolgerung:
Erste Studienergebnisse zeigen eine befriedigende Teilnahme am Screeningprogramm sowie an der primären Präventionsstudie.