Das 40-jährige Jubiläum der DMKG ist Anlass Meilensteine der Migräneforschung und -Therapie der letzten 40 Jahre Revue passieren zu lassen. Referat 1 skizziert die Entwicklungen der Grundlagenforschung der Migräne, deren Ursache heute in einer modifizierten Verarbeitung trigeminaler nozizeptiver Information auf unklarer genetischer Grundlage gesehen wird. Dabei spannt sich ein weiter kurvenreicher Bogen von der vaskulären über die neuroinflammatorische bis zur zentralen Migränetheorie, wobei von allen Theorien bis heute Hypothesen übriggeblieben sind, die durch neue experimentelle Modelle überprüft und überdacht werden. Die fortlaufenden Erkenntnisse sind Grundsteine für therapeutische Verfahren der Migräne und anderer Kopfschmerzen oder machten Therapien in ihrer Wirkung erklärbar. Am Ende sollen Forschungsansätze dargestellt werden, die zum Schluss der noch bestehenden wissenschaftlichen Lücken erforderlich sind.
Referat 2 stellt die klinischen Forschungsergebnisse vor. Die Möglichkeit Migräne anhand einer international einheitlichen Klassifikation zu definieren, hat ganz wesentlich zum Verständnis des klinischen Bildes beigetragen und erlaubt immer noch weiter verfeinerte Klassifikationskriterien abzuleiten. Der Bogen der klinischen Erkenntnisse reicht von der Pro- und Postdromalsymptomatik, den Auraphänomenen, über die Kopfschmerzcharakteristika u. ihrer Begleitsymptome, den Besonderheiten von z.T. genetisch definierten Subgruppen, den Komorbiditäten der Migräne bis hin zu den vaskulären Risiken. Es wird aufgezeigt, wie die Erkenntnisse der klinischen Wissenschaft das Bild einer komplexen und faszinierenden neurobiologischen Erkrankung gezeichnet haben und welche unscharfe Stellen in diesem Bild noch zu erforschen sind. In diesem Kontext wird auch das große Zukunftsprojekt der DMKG, das Deutschland-weite Migräne-Register vorgestellt.
Referat 3 stellt die Meilensteine der medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapie der Migräne vor. Das Verständnis der Migräne als neurobiologische Erkrankung, insbesondere das Wissen um die Rolle des trigeminovaskulären nozizeptiven Systems und der Neuropeptidfreisetzung in der Attacke ermöglichten die Entwicklung Migräne-spezifischer Substanzen, voran der Triptane, jetzt gefolgt von der Entwicklung von monoklonalen Antikörpern gegen CGRP und PACAP, Ditanen und Gepanten. Gleichzeitig hat sich bei verbessertem Kenntnissen zu Komorbiditäten und Chronifizierungsfaktoren das bekannte bio-psycho-soziale Modell als Behandlungsgrundlage der Migräne etabliert. Die Behandlung erfolgt unter Beteiligung von Psychologie und Physiotherapie. Und trotzdem es ist nur der Anfang. Ganz viele Patienten mit Migräne sind nach wie vor nicht richtig diagnostiziert und nicht ausreichend behandelt. Wir alle Ärzte, Apotheker, Krankenkassen, Pharmaindustrie und Politik sind in der Pflicht die Versorgung von Patienten zu verbessern.
Schmerz ist ein komplexes Phänomen, das sich im Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren abspielt. Schwerer postoperativer Schmerz ist ein negativer Einflussfaktor für die postoperative Heilung und erhöht signifikant das Risiko für die Entwicklung chronischer postoperativer Schmerzen. Akute postoperative Schmerzen, die sich nach einem chirurgischen Eingriff zunächst durch die Gewebeverletzung im peripheren System erklären lassen, klingen normalerweise innerhalb von 2 bis 10 Tagen nach der Operation ab. Jedoch zeigt sich bereits hier eine sehr große inter- und intraindividuelle Schmerzvariabilität, die sich durch medizinische und psychologische Faktoren erklärt. Es können sich in dieser sensiblen, wichtigen postoperativen Phase sogar sog. chronic postsurgical pain (CPSP) entwickeln, 5-10% aller Patienten, die in der präoperativen Phase schmerzfrei waren, berichteten drei Monate nach der Operation über starke Schmerzen. Auch wenn es für diese Übergangssituation von akuten zu persistierenden Schmerzen noch keine ausreichenden empirisch belegten Erklärungsmodelle gibt, ist es evident, dass zentrale Mechanismen der Schmerzverarbeitung beteiligt sind, die durch psychische Faktoren moduliert werden können. Dies eröffnet Möglichkeiten, Schmerzen z.B. auch durch eine empathische, auf die Akutschmerzsituation individuell eingehende Behandlung zu lindern.
In diesem interdisziplinären und interprofessionellen Symposium werden aus Sicht der Medizin, Pflege und Psychologie genau diese Möglichkeiten aufgezeigt und mit Evidenz untermauert. Es werden aber auch die Grenzen dieser Interventionen aufgrund der desolaten Versorgungssituation in Krankenhäusern aufgezeigt: R. Klinger spricht über schmerzpsychologische Aspekte der Akutschmerzbehandlung und veranschaulicht das enge Zusammenspiel peripherer und zentraler Mechanismen bei der Schmerzverarbeitung. Sie zeigt auf, wie eine emphatische Haltung dem Patienten in der Akutschmerzsituation gegenüber und auch Prinzipien der sogenannten „Open-Medication“ auf die Schmerzverarbeitung wirken. W. Meissner berichtet über schmerzmedizinische Möglichkeiten und Limitation der Akutschmerzbehandlung im klinischen Alltag und präsentiert Registerdaten, die deutliche Hinweise auf die Bedeutung von Patienteninformation und –kommunikation geben. N. Nestler beleuchtet die Möglichkeiten einer empathischen Pflege von Patienten in der postoperativen Schmerzsituation unter Einbeziehung von Pflegexperten Schmerz. Sie beschreibt Möglichkeiten der perioperativen Edukation zur Stärkung der Selbstmanagementfähigkeit der Patienten.
Mit der Veröffentlichung der neuen S1 Leitlinie zum CRPS letztes Jahr (https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-116.html ) wurden Empfehlungen für die klinische Diagnostik und Therapie überarbeitet und an die aktuellen Studienlage angepasst. Dies soll dieses Symposium zum Anlass nehmen, Trauma und CRPS präklinisch, klinisch und therapeutisch anhand der aktuellen Studienlage zu beleuchten.
Ein erster Schwerpunkt dieses Symposiums ist die Beschreibung der Bandbreite von Veränderungen, die bereits nach Trauma/Operation an Extremitäten auftreten können. Klinisch treten nach Frakturen länger andauernde Schmerzen, erhöhte Ängstlichkeit und Veränderungen in der Bewegungsplanung/Körperwahrnehmung sowie in der sensorischen Testung Kälte- und Druckhyperalgesie auf. Damit einher findet man im Blut von Patienten veränderte Signaturen von microRNAs wie die hsa-miR-223, die den neuropathischen Anteil und Ödem beeinflussen könnten. Dazu liefern vergleichende Untersuchungen im präklinischen Tibia fracture Model liefern wichtige Informationen. Das Modell ähnelt dem frühen CRPS (Birklein F et al. J Pain 2018). Zudem gibt es vermehrt Hinweise aus Studien zu Neuropathien, wie protektive und analgetische Mechanismen beispielsweise Barrierestabilisatoren die Heilung nach Trauma fördern könnten.
Der zweite Vortrag widmet sich einer großen retrospektiven Analyse (1042 Patienten) von Epidemiologie, Anamnese, Symptomen und klinischen Zeichen des CRPS (Ott S et al. J Pain 2018). Dabei sind manche Symptome wie Temperaturdifferenz weniger vertreten als nach den Kriterien vermutet. Ein gewichteter Score könnte die Diagnostik noch weiter verbessern. Immer wieder diskutiert werden Subtypen innerhalb der CRPS Patienten. Postuliert wird eine „warme“ inflammatorische und eine „kalte“ Subgruppe (Bruehl et al. Pain 2016). Allerdings ist unklar, inwieweit diese Gruppen sich auch im Verlauf unterscheiden, oder ob „warm“ in „kalt“ übergeht.
Im dritten Vortrag werden die Therapien beleuchtet, die in der Leitlinie empfohlen werden. Dabei greifen medikamentöse Strategien sowie Physiotherapie und psychologische Verfahren Hand in Hand, auch wenn die Evidenz bei dieser seltenen Erkrankung oft niedrig ist (Birklein F & Dimova V Pain Rep 2017). Wichtig für die Therapie ist die Definition von Linderung/Heilung. Während sich viele Symptome nach Therapie bessern, bleiben oft Restbeschwerden. Interessanterweise halten die Patienten selbst Schmerz in der CPRS Extremität, generelle Schmerzen, reduziertet Beweglichkeit, Notwendigkeit einer Medikation sowie Steifheit der Extremität in absteigender Reihenfolge für am wichtigsten (Llewellyn A et al. Eur J Pain 2018).
Aufgrund des breit angelegten Themenbereiches richtet sich das Symposium sowohl an klinisch-tätige Kollegen, als auch an Wissenschaftler, die sich näher mit CRPS, sowie Pathophysiologie und Diagnostik innerhalb der Schmerzgenese beschäftigen.
1. Rigor, Tremor, Akinese- Schmerz?
Schmerzbehandlung bei Parkinsonpatienten in der neurologischen Praxis (Wasner)
Der überwiegende Teil der Parkinsonpatienten wird durch niedergelassene Neurologen betreut. Dabei erhalten die für die Patienten belastende Schmerzsymptome häufig nicht die verdiente Aufmerksamkeit. Bis zu 80% der Patienten leiden unter Schmerzen, welche sie im Alltag teils mehr einschränken als motorische Symptome. Neuere Übersichtsarbeiten belegen die Notwendigkeit einer einheitlichen Schmerzklassifikation bei Parkinsonpatienten und fordern eine dezidierte Therapie. Im ersten Teil des Symposiums wird die Sichtweise des spezialisierten niedergelassenen Neurologen im Kontext zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen diskutiert.
2. Innovative diagnostische Methoden zur Detektion zentraler Schmerzverarbeitungsstörungen bei Morbus Parkinson (Hüllemann)
In neueren Studien wurden erstmals elektrophysiologische Verfahren zur Visualisierung zentraler Schmerzverarbeitungsstörungen untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Patienten mit neuropathischen Schmerzerkrankungen im Vergleich zu gesunden Probanden eine geringere Adaptation auf repetitive schmerzhafte Laserreize aufweisen. Dieses Phänomen wird reduzierte Laser-evozierte Potentialhabituation genannt. Interessanterweise scheinen auch Parkinsonpatienten eine gestörte zentrale Schmerzverarbeitung zu haben, was nun erstmals elektrophysiologisch sichtbar gemacht werden konnte. Inwieweit sich das neue Verfahren für den diagnostischen Routineeinsatz eignet und inwieweit daraus Therapiestrategien abgeleitet werden können, wird im zweiten Teil des Symposiums kritisch beleuchtet.
3. Nicht-medikamentöse und gezielt-medikamentöse Behandlungsansätze bei Parkinsonpatienten mit Schmerz-Komorbidität (Jost)
In Schwerpunktkliniken für Morbus Parkinson werden neben motorischen Symptomen insbesondere auch schmerzmedizinische Aspekte behandelt. Hinsichtlich nicht-medikamentöser Verfahren werden besondere Erfolge mit Komplexbehandlungen erzielt. Hier profitieren die Patienten nachweislich von multidisziplinären Therapieansätzen durch Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie von einer psychologisch-psychotherapeutischen Unterstützung.
Beim Einsatz der leitlinien-orientierten medikamentösen Therapie erscheint es wichtig, den bei jedem einzelnen Patienten individuell vorliegenden Schmerzmechanismus zu eruieren, um Therapien wie beispielsweise Botulinumtoxin zielführend anwenden zu können. Unabhängig von Schmerz sind nicht- motorische Symptome des Morbus Parkinson vielfältig und beinhalten u.a. neuropsychiatrische Symptome, Schlafstörungen und Probleme des autonomen Nervensystems. In deren Therapie gilt es die medikamentösen Interaktionen zu berücksichtigen, vor allem auch in Hinblick auf die mit steigendem Alter zunehmende Multimorbidität der Parkinsonpatienten.
Die multimodale Schmerztherapie wird im letzten Teil des Symposiums anhand aktueller Literatur und Fallbeilspielen veranschaulicht.
Das Ziel des BMBF Forschungsverbundes Neuroimmunologie und Schmerz (Neuroimpa, 2015-2019) ist es, therapeutische Optionen für die Behandlung schmerzhafter muskuloskelettaler Erkrankungen, hier speziell von Gelenkerkrankungen, mit einem Fokus auf Neuroimmuninteraktionen zu erforschen. Immunzellen und Immunmediatoren regulieren nicht nur den Entzündungsprozess, sondern sie interagieren auch direkt mit Neuronen des nozizeptiven Systems. Zum einen tragen sie damit direkt zur Schmerzerzeugung bei, zum anderen beeinflussen neuronale Systeme auf vielfältige Weise die Immunzellen und die peripheren Entzündungsvorgänge. Die Untersuchung solcher Neuro-immuninteraktionen ist Gegenstand der Forschung des Forschungsverbundes Neuroimpa.
In dem vorgeschlagenen Symposium sollen speziell drei Fragen thematisiert werden. 1) Welche Rolle spielen Zytokinrezeptoren in peripheren Nervenfasern und im Rückenmark bei der Schmerzentstehung bei Arthritis? Es wird dargestellt, wie diverse proinflammatorische Zytokine (TNF, Interleukin-6, Interleukin-1ß, Interleukin-17) Gelenknozizeptoren sensibilisieren, welchen Beitrag sie zur mechanischen und thermischen Hyperalgesie leisten, welche spinalen Zytokinwirkungen relevant sind und welche neuartigen therapeutischen Angriffspunkte sich daraus ergeben. 2) Wie beeinflusst eine Arthritis Funktion aber auch Anatomie des Gehirns bei Maus und Mensch, welche Effekte werden durch die Neutralisierung von Zytokinen erzeugt und was bedeutet dies für die Therapie? Es werden MRT-Studien vorgestellt, die zeigen wie sich die Anatomie aber auch die Konnektivitäten zwischen Gehirnarealen bei Arthritis verändern und wie solche Veränderungen durch Zytokinneutralisation rückgängig gemacht werden können. Es wird insbesondere auch gezeigt, dass funktionelle Untersuchungen der Gehirnaktivität frühzeitig zwischen Respondern und Nichtrespondern auf die Biologikatherapie unterscheiden können. Dies erlaubt somit eine Voraussage, welche Patienten von der Biologikatherapie profitieren. 3) Welche Rolle spielen Opioidrezeptoren in Immunzellen und in Nozizeptoren bei Entzündung und Schmerzentstehung und wie lassen sich periphere Opioidrezeptoren selektiv therapeutisch nutzen? Es wird dargestellt wie Opioidrezeptoren in Entzündungszellen die Schmerzentstehung regulieren. Des weiteren wird gezeigt, auf welche Weise Opioide als Wirksubstanzen so verändert werden können, dass sie ausschließlich im peripheren Gewebe wirksam sind und damit wesentlich geringere Nebenwirkungsprofile aufweisen.
In dem Workshop wird der aktuelle Stand der KEDOQ-Schmerz-Datenbasis dargestellt.
Konzept KEDOQ-Schmerz: Über 17.000 Patienten in ambulanten, tagesklinischen und stationären Spezialisierten Schmerztherapeutischen Einrichtungen beschreiben sich durch den KEDOQ-Schmerz-Kerndatensatz. Hierfür werden bei Behandlungsbeginn der Deutsche Schmerzfragebogen durch die Patienten sowie Behandlungsanlass, Schmerzlokalisation, Diagnosen, Chronifizierungsstadium und bisherige Medikation durch die Behandler dokumentiert. Im Verlauf werden die durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen in der Einrichtung und das Behandlungsergebnis beim Patienten mit dem Verlaufsfragebogen erfasst.
Dokumentationsinhalte und die jeweils vorgesehenen Zeitpunkte wurden für ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen stimmig definiert: in (teil-) stationären Einrichtungen wird der Abschluss des eigenen Therapieabschnitts festgehalten bevor die Nachbefragung nach 3-6 Monaten erfolgt. Ambulante Einrichtungen beschreiben ihre Versorgung in 3-6 Monatsschritten. Die –möglichst - zuverlässige Dokumentation bei –möglichst- allen Patienten verlangt die Gestaltung der Abläufe und Verantwortlichkeiten im Alltag. Dann können die Daten auch die Schmerztherapeutische Versorgung in der eigenen Einrichtung – gut beschreiben.
Mit dem Kerndatensatz KEDOQ-Schmerz ist eine gemeinsame Datengrundlage für die sektorenübergreifende Schmerzmedizin geschaffen. Der Nutzen von KEDOQ-Schmerz für die Teilnehmer liegt bei den eigenen Auswertungen und Benchmarks, externer Qualitätssicherung und für gemeinsame Projekte.
Mit den Daten können die Erfolge der Schmerzmedizin in der aktuellen Versorgung und in Projekten wie PAIN2020 beschrieben werden.
Zielgruppe: Alle Menschen, die am Thema Achtsamkeit interessiert sind, für den Kongress
heißt das: Ärzte, Psychologen, Physio- und andere Therapeuten, Patienten, im weiteren
Sinne auch Pädagogen, Heilpraktiker. Allgemeiner formuliert z.B. so: Der WS ist geeignet
für alle Menschen, die in dieser Welt voller Herausforderungen und hoher Geschwindigkeit
nach einer wirksamen Methode zur Stressreduktion, Entschleunigung und Erhaltung ihrer
Gesundheit suchen.
Ziele: Erkenntnisgewinn zum Thema Achtsamkeit und Akzeptanz, Stressbewältigung,
Grundverständnis für Zusammenhänge zwischen Stress-Schmerz und Leid.
Beschreibung: Allgemeinwissen ist, dass an Karzinomen erkrankte Menschen fast immer
an Tumorschmerzen leiden. Möglicherweise immer noch zu wenig bekannt ist, ist dass ein
großer Teil dieser Patienten, abhängig vom Erkrankungsstadium, von einer stationären
multimodalen Schmerztherapie hervorragend profitieren können.
Die Schmerzmedizin bietet gerade Patienten mit Tumorschmerzen ein sehr sinnvolles
diagnostisches und therapeutisches Angebot an. Im Deutschen Schmerzfragebogen mit
KEDOQ gibt es die Möglichkeit, Schmerzen und deren psychosoziale Auswirkungen sowie
mögliche psychische Komorbiditäten genau zu beschreiben, sowie eine Kontrolle der
Ergebnisqualität durchzuführen. Die stationäre multimodale Schmerztherapie ermöglicht
eine umfassende und holistische sowie sehr strukturierte somatische und psychosoziale
Betreuung der Patienten. Die aktiven Therapieverfahren wie Psychotherapie, Physiotherapie,
Ergotherapie, Kunsttherapien und Musiktherapie können zusammen mit ärztlichen
Interventionen gezielt bei Patienten mit Tumorschmerz angewandt werden. Wichtig
ist hierbei die angemessene Fokussierung auf ein für die Tumorpatienten als sinnvoll
erlebtes Therapieziel.
Ziele / Inhalte: Konkret hat dieser Workshop das Ziel, durch aufeinander abgestimmte
Vorträge diejenigen Informationen zu vermitteln, die es möglich machen, Patienten mit
Tumorschmerz sinnvoll stationär multimodal zu behandeln.
Im Sinne der Indikationsstellung sollen im Besonderen die Chronifizierungsmechanismen
bei chronischem Tumorschmerz beschrieben werden, die diesen so kompliziert werden
lassen, dass eine komplexe multimodale Schmerztherapie als Verfahren der Wahl indiziert
ist.
Wichtig ist die inhaltliche und organisatorische Abgrenzung zur Palliativmedizin, die es
ermöglichen soll, Patienten in beiden unterschiedlichen Versorgungsstrukturen jeweils
differenziert zu behandeln. Die Aufnahmekriterien und - Indikationen für eine stationäre
Palliativbehandlung werden denen einer stationären multimodalen Schmerztherapie
gegenübergestellt und die Unterschiede werden diskutiert.
Im dritten Teil wird die praktische Umsetzung der multimodalen Schmerztherapie anhand
der Komplexprozedur OPS 8-918 bei dieser speziellen Patientengruppe detailliert dargestellt.
Als besondere didaktische Elemente werden für alle drei Beitragsthemen Lernerfolgskontrollen
durchgeführt. Es wird großer Wert auf Interaktivität gelegt.
Zielgruppe: Zielgruppe des Workshops sind alle Personen, die in das Schmerzmanagement
bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe involviert sind, vor allem
Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten.
Ziele / Inhalte: Ziel des Workshops ist es einen Überblick über die Themen der Speziellen
Schmerzpsychotherapie zu verschaffen.
Zielgruppe: Psychologen, Ärzte, Physiotherapeuten und Pflegekräfte
Beschreibung: Es werden die wesentlichen Inhalte der aktuellen Heilmittelverordnung besprochen, der Umgang mit der sogenannten „Regelfall -und außerhalb der Regelfall-Verordnung„ erläutert. Anhand typischer Beschwerdebilder und den entsprechenden Diagnoseschlüsseln nach ICD wird die Rezeptierung geübt und diskutiert. Unter Nutzung der verschiedenen Indikationsschlüssel werden „Praxisbesonderheiten“ und „langfristiger Heilmittelbedarf“ als Richtwertneutrale Verordnungsmöglichkeiten erklärt. Ebenso sollen Möglichkeiten einer Therapiekontrolle und Optimierung laufender funktioneller Therapie in Zusammenarbeit mit dem Therapeuten aufgezeigt werden.
Ein Schwerpunkt wird auf die Funktion der Heilmittel innerhalb der multimodalen Schmerztherapie gesetzt, indem diese näher erläutert und in ihrem Einsatz exemplarisch dargestellt werden.
Ziele:
• Korrekte Ausstellung eines Heilmittelrezeptes aus allen Indikationsbereichen, zur Verordnung von Physikalischer Therapie, Ergotherapie, Podologie und Logopädie
• Darstellung der Therapeutischen Mittel im Rahmen der funktionellen Therapie
• Aufgabe der Heilmittel im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie
• Vermeiden von Regressforderungen
• Entdecken einer „Schmerztherapie der WHO Stufe 0“
Zielgruppe: Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten
Peter Goadsby ist seit 2013 Professor für Neurologie am King´s College London und Direktor der NIHR-Wellcome Trust Clinical Research Facility am King´s College London.
Seine medizinische Ausbildung erhielt er an der University of New South Wales in Australien. Anschließend absolvierte er seine neurologische Ausbildung mit Prof. James W. Lance sowie seine Ausbildung in klinischer Neurophysiologie mit Prof. David Burke in Sydney. Später wurde er nach verschiedenen Auslandaufenthalten Oberarzt und dann Assoziierter Professor für Neurologie an der University of New South Wales und dem Prince of Wales Krankenhaus in Sydney, bevor er 1995 als Wellcome Senior Research Fellow an das renommierte Institute of Neurology, University College London wechselte. Dort wurde er Professor für klinische Neurologie und war am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, Queen Square in London tätig. 2007 wechselte er dann als Professor für Neurologie an die University of California, San Francisco.
Seine Forschung beschäftigt sich mit pathophysiologischen Mechanismen primärer Kopfschmerzsyndrome wie der Migräne und von Clusterkopfschmerzen, sowohl im klinischen als auch experimentellen Kontext. Seine Forschung ist dabei stark translational ausgerichtet – mit dem Ziel die Patientenversorgung zu verbessern. Zusammen mit Prof. Lars Edvinsson untersuchte Prof. Goadsby bereits in den 1980er Jahren die Bedeutung von CGRP im trigemino-vaskulären System und bei primären Kopfschmerzen.
BVSD Weißbuch Schmerzmedizin 2019 Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek
Der BVSD führte in 2018 eine Online-Umfrage zur beruflichen Situation der in der Schmerzmedizin tätigen Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten durch. Die Umfrage war für alle an der schmerzmedizinischen Versorgung beteiligten Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in Deutschland geöffnet. Die Erhebung sollte dabei helfen, die Frage zu beantworten, wie sich die aktuell geltenden regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Versorgungssituation von Patienten in der Schmerzmedizin auswirken. Ferner sollte untersucht werden, welchen Einfluss weitere Faktoren auf die Perspektive der Schmerzmedizin in Deutschland (z.B. Nachwuchsproblematik) haben. Ein weiteres Ziel der Studie: Wie haben sich diese Faktoren in den vergangenen Jahren entwickelt? Die Umfrageergebnisse dieser Studie werden vorgestellt und diskutiert.
Spezialisierte ambulante Schmerzversorgung (SASV) Bernhard Klasen
Mehr als 12 Millionen Menschen - das entspricht etwa 17 % der Bevölkerung - sind in Deutschland von lang anhaltenden, chronischen Schmerzen betroffen. In vielen Fällen gehen diese Schmerzen für die Betroffenen mit psychosozialen und funktionellen Beeinträchtigungen einher. Vor diesem Hintergrund hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zusammen mit dem Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD) und Kassenärztlichen Vereinigungen eine Vereinbarung zur Förderung und Sicherstellung einer flächendeckenden spezifischen schmerzmedizinischen Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung erarbeitet. Im Mittelpunkt dieser Vereinbarung steht die koordinierte und abgestimmte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachdisziplinen im Sinne einer „Multimodalen Therapie“ im ambulanten Bereich der Regelversorgung. Einzelheiten des Versorgungskonzeptes werden vorgestellt und diskutiert.
Chronische Schmerzen sind im Sport ein häufiges Phänomen. Glaubt man den Medien, so scheint es kaum noch schmerzfreie LeistungssportlerInnen zu geben. Doch trotz chronischer Schmerzen zeigen Sportler in der Regel nur eine geringe Beeinträchtigung und ein hohes Funktionsniveau. Vor diesem Hintergrund wurden Unterschiede im Schmerzempfinden sowie spezifische Schmerzbewältigungsstrategien bei SportlerInnen postuliert.
Ziel dieses Symposiums soll es daher sein, auf die Charakteristika und Besonderheiten chronischer Schmerzen bei LeistungssportlerInnen einzugehen, neue Ergebnisse zu spezifischen Copingstrategien zu diskutieren und auf mögliche therapeutische Implikationen einzugehen.
Hierfür sollen zunächst Daten aus einer Onlineumfrage zur Prävalenz und Charakteristik chronischer Schmerzen bei LeistungssportlerInnen vorgestellt werden. Diese zeigen, dass chronische Schmerzen bei SportlerInnen häufig sind, zu einem relevanten Schmerzmittelkonsum führen und ein häufiger Anlass für Arztbesuche sind. Trotz dieser hohen klinischen Relevanz berichteten die befragten SportlerInnen über nur einen geringen Grad der funktionellen Beeinträchtigung. Interessante Befund zu möglichen Risikofaktoren und zugrundeliegende Mechanismen sollen diskutiert werden.
Im weiteren wird die Perspektive des vorherigen Vortrags um Daten zur Prävalenz von Rückenschmerzen bei KaderathletInnen und OlympionikInnen erweiteren. In einer Fragebogenerhebung berichteten SpitzensportlerInnen eine Rückenschmerz-Lebenszeitprävalenz von 89 % und eine Punktprävalenz von 49 % an. Es fanden sich sportartspezifische Besonderheiten, die in Zusammenhang mit der spezifischen Rückenbelastung in einzelnen Sportarten stehen und zeigen, dass präventiv unbedingt ein Ausgleichstrainingsprogramm zur Optimierung der Rumpf-Rücken-Stabilisation durchgeführt werden sollte. Einige Aspekte eines im Forschungsverbund entwickelten Trainingsprogramms für den Spitzensport und die Gesamtgesellschaft werden im Vortrag dargestellt.
Zum Abschluss soll auf den Zusammenhang zwischen Schmerz, Schmerzverarbeitung und körperlicher Aktivität im Alltag wie im Labor eingegangen werden. Dysfunktionale Muster der Schmerzverarbeitung wie zum Beispiel ängstlich-meidendes, aber auch suppressives Schmerzverhalten zeigten bei LeistungssportlerInnen wie auch bei NichtsportlerInnen Zusammenhänge mit Schmerzintensität und Beeinträchtigung. Experimentelle Befunde zur Schmerzsensitivität vor und nach standardisierter Exercise zeigen signifikant höhere Schmerzschwellen bei LeistungssportlerInnen gegenüber Nicht-SportlerInnen, jedoch keinen stärkeren Anstieg nach Exercise. Mögliche Besonderheiten für psychologische Therapieansätze im Leistungssport werden diskutiert.
Vorträge:
1. Dorsal-Root-Ganglion-Stimulation (Rasche)
2. Epidurale Rückenmarkstimulation (Ahmadi)
3. Quo vadis – Ausblick und Fazit für die Praxis (Vesper)
Ad 1.
Die Hinterwurzelganglion-Stimulation (dorsal root ganglion stimulation = DRGS) wird mit Bezug auf Wirkungsweise, Indikationsstellung, operative Prozedur, klinische Erfahrungen im Langzeitverlauf und dem aktuellen Stand der Literatur präsentiert.
Ad 2.
Im Laufe der letzten Jahre haben sich für die epidurale Rückenmarkstimulation (spinal cord stimulation = SCS) einige bedeutende Neuerungen ergeben. Ein aktueller Überblick zu den Implantaten, Parametern und aktuellen Studienlage wird vermittelt.
Ad 3.
Der technische Fortschritt und neue Implantattechnologien werden auch in naher Zukunft die spinale Neurostimulation beeinflussen. Ergänzend soll die Neufassung der S3-Leitlinie der AWMF zur Epiduralen Rückenmarkstimulation vorgestellt werden.
Die Neurostimulation hat einen festen Stellenwert im Rahmen der interdisziplinären und invasiven Schmerztherapie bei Patienten mit chronischen, behandlungsrefraktären neuropathischen Schmerzsyndromen. In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Neuromodulation e.V. soll in diesem Symposium der aktuelle Stand der spinalen Verfahren, d. h. Hinterwurzelganglion- und epidurale Rückenmarkstimulation, vorgestellt werden. Dies beinhaltet einerseits den klinischen Stellenwert und die technischen Entwicklungen bis dato, andererseits aber auch die aktuellen Publikationen in Bezug auf diese Prozeduren. Hierbei nimmt die Hinterwurzelganglion-Stimulation, welche seit 2012 in Deutschland angewandt wird, als sehr zielgerichtete Therapie bei vorwiegend Mono-Neuropathien, eine Sonderstellung ein. Bei der Rückenmarkstimulation ist besonders durch die Verwendung von neuen und unterschiedlichen Stimulationsparametern, so z. B. die Burst-, High-Density- und High-Frequency-Stimulation, dringend weiterer Klärungsbedarf gegeben. Die bisher publizierten Studien zu diesen Parametern werden vorgestellt und diskutiert. Die Evidenz der Methoden im Vergleich zu den Opioiden sowie eine klinische Behandlungsempfehlung in Zusammenhang mit der überarbeiteten aktuellen S3-Leitlinie der AWMF werden aufgezeigt. Darüber hinaus wird ein Ausblick auf die kommende Implantatgeneration präsentiert.
Die derzeitige Therapie chronischer Schmerzen beruht auf der Klassifikation der Patienten nach der verursachenden Grunderkrankung und ist häufig unzureichend. Die Heterogenität der Schmerzsymptomatik innerhalb einer Schmerzentität impliziert das Vorliegen unterschiedlicher Schmerzmechanismen innerhalb einer Erkrankung. Ziel sollte es daher sein, die Therapie nach dem zugrundeliegenden Pathomechanismus auszurichten. Daneben werden aktuell auch andere Ansätze zur genaueren Differenzierung des Therapieansprechens diskutiert. Im vorliegenden Symposium sollen daher aktuelle Forschungsergebnisse zur Etablierung einer individualisierten Schmerztherapie präsentiert werden.
Im ersten Teil werden wir auf die Assoziation von individuellen Unterschieden im Schmerzempfinden und der genetischen Variabilität eingehen. Es werden die Ergebnisse einer Assoziationsstudie ausgewählter genetischer Varianten im SIGMAR1-Rezeptor mit der Ausprägung neuropathischer Schmerzen bei 228 Patienten vorgestellt. Hierbei soll vor allem auf die Wertigkeit der Ergebnisse für die zukünftige Therapie neuropathischer Schmerzen eingegangen werden.
Im zweiten Vortrag wird die Bedeutung von Kanalmutationen und von häufigen Single Nucleotide Polymorphisms in TRP-Kanälen für die Schmerzwahrnehmung und individualisierte Therapie diskutiert. So ist der Transduktionskanal TRPA1 z.B. an der Wirkung von Paracetamol, bzw. dessen Derivat NAPQI, beteiligt. Die pharmakologische Modulation von TRP Kanälen wird derzeit entwickelt, eine Kenntnis möglicherweise unterschiedlicher Wirksamkeit ist wesentlicher Bestandteil einer individualisierten Schmerztherapie.
Abschließend sollen anhand von verschiedenen Fallbeispielen von Patienten mit Natriumkanalmutationen und dem Verfahren der Untersuchung von reprogrammierten Neuronen aus Patientenhaut Ideen entwickelt werden, wie eine individualisierte Schmerzmedizin von neuropathischem Schmerz in Zukunft aussehen könnte. Dabei wird auch ein alternativer Ansatz vorgestellt, der nicht auf die genaue Kenntnis von Pathomechanismen angewiesen ist.
Das Symposium soll die Zuhörer für die Notwendigkeit einer individualisierten Schmerztherapie sensibilisieren und ausgewählte Aspekte der derzeitigen Forschung vermitteln, die bei der Diagnostik und Therapie insbesondere von Patienten mit chronischen Schmerzen berücksichtigt werden sollten.
Ziele / Inhalte: Im Workshop werden in einem kurzen Vortrag zunächst die Grundlagen
der Biofeedbacktherapie vorgestellt. Es folgen Fallbeispiele bei der Anwendung im
Bereich chronischer Schmerzzustände, hier speziell bei der Migräne und beim Kopfschmerz
vom Spannungstyp. Abgerundet wird das Seminar mit praktischen Übungen
der Teilnehmer an verschiedenen, zur Verfügung gestellten Biofeedbackgeräten. Diese
„Gerätekunde“ bezieht auch aktuelle App´s von Smartphones mit ein. Dabei werden
Fallstricke der Geräte und bei der Behandlung ausführlich erläutert. Außerdem wird auf
abrechnungstechnische Besonderheiten dieser Behandlungsmethode und auf mögliche
Kontraindikationen eingegangen.
Des Weiteren werden die personellen und strukturellen Voraussetzungen sowie die Finanzierung
im DRG-System besprochen.
Zielgruppe: Der Workshop ist gedacht für ärztliche und psychologische Schmerztherapeuten,
speziell im Bereich der Kopfschmerztherapie.
Beschreibung: Myofasziale Schmerzsyndrome – gekennzeichnet durch Triggerpunkte
–werden in den vergangenen Jahren zunehmend erforscht und beachtet. Sie spielen im
schmerztherapeutischen, klinischen Alltag eine ausgesprochen große Rolle Muskuläre
Triggerpunkte (TP) sind überempfindliche, umschrieben tastbare Muskelareale, die typischerweise
auf Kompression ausstrahlende Schmerzen in neurologisch „nicht erklärbare“
Gebiete und autonome Reaktionen erzeugen. Pathophysiologisch sind an diesen Übertragungsschmerzen
offenbar Sensibilisierungen von Hinterhornneuronen mit entfernter
gelegenen, rezeptiven Feldern beteiligt. Die Palpation eines solchen Triggerpunktes führt
beim Patienten zum sog. „Jump sign“, einem unwillkürlichen Wegzucken des Patienten.
Klinik und Pathophysiologie von TP werden besprochen, ihre Identifikation erläutert und
in Videobeispielen demonstriert. Die diagnostische und therapeutische Lokalanästhesie
von Triggerpunkten ist zentraler Gegenstand dieses Workshops, periphere Nervenblockaden
zur Abgrenzung neuropathischer Schmerzgenesen werden angesprochen.
Zielgruppe: Schmerztherapeutisch tätige Ärzte, bes. in Ambulanzen, Praxen und
Tageskliniken
Ziele: Kenntnisse zu Bedeutung, Häufigkeit und Schmerzpathophysiologie myofaszialer
Triggerpunkte, sowie deren Identifikation, Differentialdiagnose und Therapie
Ziele / Inhalte: Der Workshop zielt nun auf die Vermittlung von Basiswissen zu dieser
Diagnosetechnik. Es soll in knapper Form dargestellt werden, warum QST gerade in der
Form des DFNS eine sinnvolle Technik ist, weshalb sie genau diese Parameter erhebt und
weshalb sie international als Goldstandard gilt (Magerl).
Es soll gezeigt werden, dass QST die Standarddiagnostik der Neurologie beträchtlich erweitert,
und wie sie sich eignet einen Patienten als Phänotyp zu erkennen, eine Kenntnis,
die auch Einfluß auf die Therapieplanung haben kann (Geber). Der Einsatz soll in diesem
Kontext an zwei Patienten demonstriert werden, die unterschiedliche Schmerzphänotypen
repräsentieren (dieser Teil im Kontext mit der Erläuterung der technischen Besonderheiten
und Hands-On Demonstration).
Es soll den Teilnehmern in einer Hands-On Demonstration gezeigt werde, das der Wert
des QST mit der standardisierten Durchführung steht (und fällt) (Schilder). In diesem
Zusammenhang können die Teilnehmer die Ausführung am Patienten kennenlernen.
Über den Workshop hinaus soll die Möglichkeit bestehen für weitergehende Information
und Hands-On Demonstration am Stand des DFNS auf dem Schmerzkongress
Zielgruppe: Schmerzkliniker mit dem Schwerpunkt Diagnostik und Klinische Forschung,
insbesondere neuropathischer Schmerz
Beschreibung:
Angst vor Schmerzen, körperlicher Aktivität und Schädigung bzw. Beeinträchtigung treten bei Schmerzpatienten häufig auf. Das Erleben von Angst spielt eine bedeutsame Rolle bei der schmerzbedingten Belastung, Behinderung und Schmerzchronifizierung. In diesem Zusammenhang haben sich v. a. der Denkstil des Katastrophisierens und das Angst-Vermeidungs-Verhalten (fear-avoidance) als wichtige schmerzpsychotherapeutische Ansatzpunkte erwiesen. Überzeugungen über den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Rückenschmerzen, sog. Angst-Vermeidungs-Einstellungen (fear-avoidance-beliefs), führen zur angstmotivierten Vermeidung eines normalen Bewegungsverhaltens und stellen somit einen wesentlichen Risikofaktor für die Chronifizierung von Rückenschmerzen dar. Patienten mit hohen fear-avoidance-beliefs weisen eine stärkere schmerzbedingte funktionelle Beeinträchtigung auf. Die Reduzierung von fear-avoidance-beliefs ist ein guter Prädiktor für den Therapieerfolg. Bei der Behandlung von Schmerzpatienten ist daher die Exploration und hinreichende Berücksichtigung schmerzbezogener Ängste unerlässlich. Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf der praxisnahen Vermittlung kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierter Interventionen bei Rückenschmerzen. Anhand konkreter Fallbeispiele sollen das praktische Vorgehen veranschaulicht und Besonderheiten wie auch Schwierigkeiten bei der Durchführung diskutiert werden.
Ziele:
Vermittlung von Kenntnissen zur Rolle schmerzbezogener Ängste bei der Verstärkung und Aufrechterhaltung von Rückenschmerzen – Vermittlung spezifischer kognitiv-verhaltenstherapeutischer Interventionen bei der Behandlung dieser Patientengruppe
Zielgruppe:
alle an der Behandlung chronischer Rückenschmerzpatienten beteiligten Berufsgruppen
Im Rahmen dieses Symposiums sollen aktuelle pathophysiologische Aspekte der trigemino-autonomen Kopfschmerzen (TAK) vor dem Hintergrund der neuen klinischen Klassifikation der TAK in der ICHD-3 sowie der aktuellen Standard-Behandlung basierend auf den Leitlinien, aber auch neuerer Therapieansätze (wie die CGRP-Antikörper und neuromodulierende Verfahren) diskutiert werden. Der 1. Vortrag gibt einen Überblick über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im klinischen Bild der vier TAKs. Sie werden im Kontext der aktueller bildgebender Studien hinsichtlich ihrer pathophysiologischen Bedeutung diskutiert. Im 2. Vortrag werden leitliniengerechte medikamentöse Therapien sowie neuere Ansätze, wie die invasive und nicht-invasive Neuromodulation, vorgestellt und die jeweils zugrundeliegenden pathophysiologischen Wirkmechanismen diskutiert. Der 3. Vortrag gibt einen Überblick über die Rolle von CGRP in der Pathophysiologie der TAKs dar, zeigt Parallelen und Differenzen zur Migräne auf und diskutiert mögliche therapeutische Einsatzgebiete der CGRP-Antikörper.
Der 1. Vortrag gibt einen Überblick über die Rolle von CGRP in der Pathophysiologie der TAKs, zeigt Parallelen und Differenzen zur Migräne auf und diskutiert mögliche therapeutische Einsatzgebiete der CGRP-Antikörper.
Im 2. Vortrag werden leitliniengerechte medikamentöse Therapien sowie neuere Ansätze, wie die invasive und nicht-invasive Neuromodulation, vorgestellt und die jeweils zugrundeliegenden pathophysiologischen Wirkmechanismen diskutiert.
Im 3. Vortrag Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Rolle von CGRP in der Pathophysiologie der TAKs dar, zeigt Parallelen und Differenzen zur Migräne auf und diskutiert mögliche therapeutische Einsatzgebiete der CGRP-Antikörper.
Effizientere Diagnostik und breitere Differenzialdiagnostik auf der Basis eines besseren pathophysiologischen Verständnisses: in unserem Symposium bieten wir eine frische Perspektive auf die Kleinfaserneuropathien! Die kleinkalibrigen A-delta und C-Nervenfasern rücken immer mehr in den Fokus des klinischen und wissenschaftlichen Interesses und ihre Erkrankung wird bei verschiedenen schmerzhaften und nicht-schmerzhaften Entitäten immer häufiger berichtet. Dieses Mehr an Wissen stellt Klinik und Grundlagenwissenschaften vor zunehmende Herausforderungen, die nur im intensiven Dialog bewältigt werden können. Klinisch wurde in den letzten Jahren das Portfolio der Untersuchungstechniken für die kleinen Nervenfasern auf funktioneller, elektrischer und morphologischer Ebene deutlich erweitert und geht weit über die noch immer am häufigsten angewendete quantitative sensorische Testung zur Schwellenbestimmung und Hautstanzbiopsie zur Bestimmung der intraepidermalen Nervenfaserdichte hinaus. Trotz der technischen Vielfalt fehlt allerdings nach wie vor ein diagnostischer Goldstandard und es stellt sich die Frage nach der Wertigkeit der verschiedenen Verfahren zur Erfassung von Neuropathie und Spontanschmerz bei den Patienten und ob das bestehende diagnostische Vorgehen aktualisiert und optimiert werden kann. Mit der Frage der Diagnostik ist eng die ätiologische Eingruppierung der Erkrankungen kleinkalibriger Nervenfasern verbunden. So werden auch in Studien mit großen Fallzahlen überwiegend idiopathische Small fiber Neuropathien beschrieben. Eine große Herausforderung ist, in dieser Gruppe der vermeintlich idiopathischen Kleinfaserneuropathien diagnostische Subgruppen zu identifizieren, die möglicherweise der aktuellen Diagnostik entgehen. So wie in den letzten Jahren die Bedeutung genetisch bedingter Small fiber Neuropathien erkannt wurde, braucht es weitere Perspektivenwechsel, um alternative Mechanismen der Kleinfaserpathologie zu entdecken. Nur auf der Basis eines besseren Verständnisses der Physiologie der kleinen Nervenfasern sind neue und spannende Ansätze zur Pathophysiologie der Small fiber Neuropathien möglich. Ein solcher ist die potenzielle Rolle von Lipiden bei der Entstehung von neuropathischem Schmerz und die diesem Prozess zugrundeliegenden Mechanismen. Lipide sind für die Bildung und Integrität von neuronalen Membranen entscheidend und es liegt nahe, dass im Falle einer Fehlfunktion bzw. –expression, Nervenzellen ihre Exzitabilität verändern. In unserem translationalen Symposium möchten wir im Dialog zwischen Klinik und Grundlagenwissenschaften aktuelle Erkenntnisse rund um das Thema Small fiber Neuropathien präsentieren und gemeinsam mit der Zuhörerschaft eine spannende Diskussion über neue Perspektiven in Diagnostik und Differenzialdiagnostik eröffnen.
Die Bedeutung von Lipidmetaboliten für die Schmerzwahrnehmung ist nicht zuletzt seit der Verleihung von Nobel-Preisen in den 1980er Jahren für die Entdeckung von Prostaglandinen und dem Wirkmechanismus der Acetylsalicylsäure bekannt. Doch erst in den letzten Jahren wurde es möglich langkettige, instabilere Metabolide, die durch Redox-Reaktionen entstehen, nachzuweisen. Diese oxidierten, sowohl pro- als auch anti-nozizeptiv wirkenden Produkte werden von den hier Vortragenden intensiv untersucht.
Die Vortragsreihe fokussiert auf neue Erkenntnisse zu Lipidmetaboliten, die nach Induktion entzündlicher und neuropathischer Schmerzen im Tiermodell freigesetzt werden und „Ge-fühl“, also sensible Wahrnehmung, bei Schmerzzuständen beeinflussen. Reaktive Sauer-stoffspezies, die während der Entzündungsreaktion aus Immunzellen freigesetzt werden, reagieren mit Lipiden aus Plasmamembranen und produzieren oxidierte Linolsäuremetabolite sowie oxidierte Phosphocholine (Mohammadi M et al. Br J Pharm 2018). Bislang untersuchte oxidierte Lipide aktivieren unter anderem den Chilirezeptor TRPV1 und den Senfrezeptor TRPA1, die auf peripheren Nervenendigungen exprimiert werden (Sisignano et al, Prog Lipid Res, 2013). Durch die Aktivierung dieser Chemosensoren werden die Erregungsschwellen reduziert, wodurch sowohl Somata im Spinalwurzelganglion als auch die Präsynapsen im Hinterhorn des Rückenmarks sensitiviert werden. Specialized resolving mediators (SPMs) wie Resolvine, Abkömmlinge von Omega-3-Fettsäuren, tragen zur Auflösung inflammatori-scher Schmerzen bei. Durch die Aktivierung von bestimmten G-Protein-gekoppelte Rezepto-ren interagieren SPMs mit neuronalen und nicht-neuronalen Zellen im Gewebe und beein-flussen Entzündung und Schmerz.
Im ersten Vortrag geht M. Sisignano näher auf oxidierte Linolsäuremetabolite ein, die wäh-rend Entzündungsprozessen und Verletzungen gebildet werden, TRPV1 aktivieren und CGRP freisetzen (Zimmer B et al. 2018). Neue präklinische Untersuchungen zeigen, dass die Mechanismen ein mögliches Potential für die Therapie chronischer Schmerzen aufde-cken. Anschließend erläutert H. Rittner bei Entzündungsprozessen und traumatisch-neuropathischen Schmerzen auch anti-nozizeptiv wirkende Resolvine entstehen. Diese tra-gen durch anti-inflammatorische Prozesse, direkte Interaktion mit TRP Kanälen sowie Stabili-sierung von neuronalen Barrieren die zur Schmerzlinderung in Ratten bei (Oehler et al, Front Mol Neurosci, 2017). B. Oehler präsentiert im dritten Vortrag ein Peptid, das mit oxidierten Phospholipiden interagiert und vielversprechend für die Behandlung von inflammatorischen und neuropathischen Schmerzen ist (Oehler et al, Sci Rep, 2017).
Zielgruppen des Symposiums sind sowohl wissenschaftliche interessierte Kliniker als auch Grundlagenforscher. Dieses Symposium gibt Nachwuchswissenschaftlern die Gelegenheit, ihre Forschungsprojekte einem breiten Publikum zu vorzustellen.
Beschreibung: Die IASP unterstrich die Bedeutung von Informationen für Schmerzkranke
auf ihrem Welt-Schmerzkongress 2010 mit der „Declaration of Montreal“. Leitlinien
bestätigen:„Patient education programs are integral components of the management of
persistent pain syndromes“. (JAGS, 50, 2002). Studien (Engers et al. 2011) zeigten, dass
z.B. bei Patienten mit (sub)akutem Rückenschmerz bereits eine 2,5-stündige Edukation
die Chance auf eine Rückkehr an den Arbeitsplatz verbesserten.
Aber „Vorurteile“ des Patienten, Schmerz sei ein lokales Geschehen, Schmerz weise
immer auf einen körperlichen Defekt und Skepsis gegenüber psycho-sozialen Mitwirkungsfaktoren
können, wenn diese angesprochen werden, schnell zu Kommunikationsproblemen,
wenn nicht gar zum Abbruch der Behandlung führen. Der dann oft vom
Schmerzpatienten geäußerte Vorwurf lautet: „Ich bilde mir den Schmerz doch nicht
ein“. Deshalb ist es wichtig (Pfingsten 2003) „…, dass Erklärungen für die Patienten
verständlich sind und möglichst viele ihrer alltäglichen Erfahrungen aufgreifen“. Die dafür
notwendigen Arbeitsweisen haben wir in unserer Ausbildung nicht vermittelt bekommen.
Das Begreifbarmachen eines „bio-psycho-sozialen“ Schmerzverständnisses kann auch
an einer „pädagogisch“ unzureichenden Vermittlung scheitern. Die Hinterfragung des
individuellen Schmerzkonzepts schafft aber erst die Motivation für ein multimodales
Therapiekonzept.
Standardisierte Behandlungsmanuale helfen, je nach therapeutischer Fachrichtung,
unterschiedliche Aspekte einer Informationsvermittlung hervorzuheben.
Ziele / Inhalte: Den Schmerz und besonders den chronische Schmerz als bio-psycho-soziales
Phänomen für den Patienten „begreifbar“ machen, Zusammenhänge „auf Höhe des
Patienten“ erklären zu können heißt, Schmerzedukation auch als eine „pädagogische“
Herausforderung anzuerkennen und mit Prinzipien der Pädagogik zu gestalten.
Die Bedeutung der (Schmerz)-Edukation wird zunächst anhand von klinischen Erfahrungen
und wissenschaftlichen Daten untermauert. Auszüge aus der sich in der Praxis
bewährten Erklärungsmodellen zum Thema „Der bio-psycho-soziale Schmerz“ und „Wie
wird aus Schmerz – chronischer Schmerz?“ des Bad Salzufler Curriculums werden vorgestellt
und deren Umsetzung in ein Einzel- oder Gruppensetting diskutiert.
Zielgruppe: Pflegekräfte, Ärzte, Psychologen und Physiotherapeuten
Beschreibung: Kopfschmerzen sind ein häufiges Gesundheitsproblem bei Kindern und
Jugendlichen. Deutschlandweite Daten zeigen, dass mehr als zwei Drittel der Jugendlichen
regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden. Allerdings nehmen Jugendliche mit
Kopfschmerzen nur selten professionelle Hilfe in Anspruch.
Der Workshop soll aktuelle medizinische Standards zu Diagnostik und Therapie von akuten
und chronischen Kopfschmerzen junger Patienten darstellen.
Dabei werden Behandlungsmöglichkeiten im ambulanten Bereich, in der Spezialambulanz
sowie die Arbeit in interdisziplinären Therapiegruppen vorgestellt. Insbesondere
chronische Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter werden von biopsychosozialen
Interaktionen wesentlich moderiert. Ambulante Therapieansätze können diese Faktoren
begrenzt berücksichtigen. Interdisziplinäre Gruppentherapien mit Einbeziehung der
Eltern können über verschiedene therapeutische Strategien kopfschmerzbedingte Einschränkungen
im Alltag vermindern.
Ziele / Inhalte: Das interdisziplinäre Team des Dresdner KinderkopfschmerzProgramms
stellt die 8 Therapiemodule für Kinder/Jugendliche sowie 4 Module für Eltern vor.
Basierend auf dem biopsychosozialen Schmerzmodell erfahren Patienten und Eltern
Edukation zum Kopfschmerz, Möglichkeiten der Stressbewältigung, Entspannungstechniken,
körperliche Fitness, Klettertherapie, Kunsttherapie sowie sensorisches Training.
Praktische Aspekte der Interaktion mit Patienten und Eltern, Aufnahmekriterien in das
Programm, aktuelle Versorgungssituation junger Kopfschmerzpatienten werden vorgestellt
und diskutiert.
Zielgruppe: Die Zielgruppe des Workshops sind Kinderärzte, Schmerztherapeuten, Neurologen,
Hausärzte, Kinder-und Jugendpsychiater, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten,
Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialpädagogen, Kinderkrankenschwestern.
Fahrtauglichkeit/Arbeitsfähigkeit unter Medikamenten – Aktueller Stand
Die medikamentöse Behandlung von Schmerzen kann bedeuten, den Teufel mit dem
Beelzebub auszutreiben, da sowohl Schmerzen wie auch zur Behandlung eingesetzte
Analgetika eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens bewirken können. Hieraus
kann dann sowohl eine mangelnde Fahreignung resultieren, wie auch zum Teil eine
Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit, da bestimmte Tätigkeiten der Überwachung oder
gesonderten Betriebsvereinbarungen unterliegen. Dieser Workshop soll aus schmerzmedizinischer
und arbeitsmedizinischer Sicht einen Überblick über den aktuellen Stand der
rechtlichen und wissenschaftlichen Literatur geben, es sollen Behandlungsalternativen
ebenso wie Möglichkeiten zur Diagnostik vorgestellt und diskutiert werden.
Ziele / Inhalte:
— Vermittlung des aktuellen Sachstandes der Beurteilung der schmerz(-mittel)
bezogenen Fahreignung (gem. Begutachtungsleitfaden nach FEV und
wissenschaftlichen Publikationen)
— Vermittlung des aktuellen Sachstandes der Beurteilung der schmerz(-mittel)
bezogenen Arbeitsfähigkeit (gem. dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz
G 25 „Fahr-, Steuer und Überwachungstätigkeiten“)
— Diskussion der Umsetzung in der Praxis
— Vorstellung eines möglichen Assessments aus schmerzmedizinischer und
arbeitsmedizinischer Sicht
— Vorstellung und Diskussion von nichtmedikamentösen Behandlungsalternativen
— Vorstellung von aktueller Software zur apparativen Testung (incl. live-Demonstration)
— Vermeiden von Regressforderungen
— Entdecken einer „Schmerztherapie der WHO Stufe 0“
Zielgruppe:
— Ärzte die schmerzmedizinisch tätig sind
— Ärzte die potenziell die Reaktionsfähigkeit und Vigilanz beeinträchtigende
Medikamente verordnen
— Ärzte und Psychologen die über Arbeitsfähigkeit / Eignung zur Maschinenbedienung
und Fahreignung befinden müssen
Für die Chronifizierung von Kopfschmerzerkrankungen spielen schmerzbezogene Ängste in unterschiedlicher Form eine oft entscheidende Rolle. Die durch die Ängste bedingte affektive Belastung, erhöhte Stressbelastung, Grundanspannung und Aufmerksamkeitsfokussierung sowie unterschiedliche Verhaltensfaktoren tragen zur Ausprägung und Aufrechterhaltung der Kopfschmerzsymptomatik bei und stellen daher für die psychotherapeutische Behandlung wichtige Ansatzpunkte dar. Scham und die Angst davor beeinträchtigen zudem nicht selten eine funktionale Krankheitsbewältigung. Der Workshop geht auf Erklärungsmodelle und Therapieansätze bei schmerzbezogenen Ängsten für unterschiedliche Kopfschmerzerkrankungen ein und thematisiert zudem Schamerleben im Zusammenhang mit Kopfschmerz.
Ziele:
Kennen verhaltenstherapeutischer Erklärungsansätze und Modelle zu Ängsten bei Kopfschmerz und deren Implikation für die Behandlung, Ableitung von Behandlungsstrategien für verschiedene Phasen der Therapie wie Psychoedukation, Veränderung dysfunktionaler Einstellungen und Exposition. Umgang mit Scham aufgrund von Schmerz und Krankheit.
Zielgruppe:
alle an der Behandlung beteiligten Gruppen