Das Ziel des BMBF Forschungsverbundes Neuroimmunologie und Schmerz (Neuroimpa, 2015-2019) ist es, therapeutische Optionen für die Behandlung schmerzhafter muskuloskelettaler Erkrankungen, hier speziell von Gelenkerkrankungen, mit einem Fokus auf Neuroimmuninteraktionen zu erforschen. Immunzellen und Immunmediatoren regulieren nicht nur den Entzündungsprozess, sondern sie interagieren auch direkt mit Neuronen des nozizeptiven Systems. Zum einen tragen sie damit direkt zur Schmerzerzeugung bei, zum anderen beeinflussen neuronale Systeme auf vielfältige Weise die Immunzellen und die peripheren Entzündungsvorgänge. Die Untersuchung solcher Neuro-immuninteraktionen ist Gegenstand der Forschung des Forschungsverbundes Neuroimpa.
In dem vorgeschlagenen Symposium sollen speziell drei Fragen thematisiert werden. 1) Welche Rolle spielen Zytokinrezeptoren in peripheren Nervenfasern und im Rückenmark bei der Schmerzentstehung bei Arthritis? Es wird dargestellt, wie diverse proinflammatorische Zytokine (TNF, Interleukin-6, Interleukin-1ß, Interleukin-17) Gelenknozizeptoren sensibilisieren, welchen Beitrag sie zur mechanischen und thermischen Hyperalgesie leisten, welche spinalen Zytokinwirkungen relevant sind und welche neuartigen therapeutischen Angriffspunkte sich daraus ergeben. 2) Wie beeinflusst eine Arthritis Funktion aber auch Anatomie des Gehirns bei Maus und Mensch, welche Effekte werden durch die Neutralisierung von Zytokinen erzeugt und was bedeutet dies für die Therapie? Es werden MRT-Studien vorgestellt, die zeigen wie sich die Anatomie aber auch die Konnektivitäten zwischen Gehirnarealen bei Arthritis verändern und wie solche Veränderungen durch Zytokinneutralisation rückgängig gemacht werden können. Es wird insbesondere auch gezeigt, dass funktionelle Untersuchungen der Gehirnaktivität frühzeitig zwischen Respondern und Nichtrespondern auf die Biologikatherapie unterscheiden können. Dies erlaubt somit eine Voraussage, welche Patienten von der Biologikatherapie profitieren. 3) Welche Rolle spielen Opioidrezeptoren in Immunzellen und in Nozizeptoren bei Entzündung und Schmerzentstehung und wie lassen sich periphere Opioidrezeptoren selektiv therapeutisch nutzen? Es wird dargestellt wie Opioidrezeptoren in Entzündungszellen die Schmerzentstehung regulieren. Des weiteren wird gezeigt, auf welche Weise Opioide als Wirksubstanzen so verändert werden können, dass sie ausschließlich im peripheren Gewebe wirksam sind und damit wesentlich geringere Nebenwirkungsprofile aufweisen.