Beschreibung: Allgemeinwissen ist, dass an Karzinomen erkrankte Menschen fast immer
an Tumorschmerzen leiden. Möglicherweise immer noch zu wenig bekannt ist, ist dass ein
großer Teil dieser Patienten, abhängig vom Erkrankungsstadium, von einer stationären
multimodalen Schmerztherapie hervorragend profitieren können.
Die Schmerzmedizin bietet gerade Patienten mit Tumorschmerzen ein sehr sinnvolles
diagnostisches und therapeutisches Angebot an. Im Deutschen Schmerzfragebogen mit
KEDOQ gibt es die Möglichkeit, Schmerzen und deren psychosoziale Auswirkungen sowie
mögliche psychische Komorbiditäten genau zu beschreiben, sowie eine Kontrolle der
Ergebnisqualität durchzuführen. Die stationäre multimodale Schmerztherapie ermöglicht
eine umfassende und holistische sowie sehr strukturierte somatische und psychosoziale
Betreuung der Patienten. Die aktiven Therapieverfahren wie Psychotherapie, Physiotherapie,
Ergotherapie, Kunsttherapien und Musiktherapie können zusammen mit ärztlichen
Interventionen gezielt bei Patienten mit Tumorschmerz angewandt werden. Wichtig
ist hierbei die angemessene Fokussierung auf ein für die Tumorpatienten als sinnvoll
erlebtes Therapieziel.
Ziele / Inhalte: Konkret hat dieser Workshop das Ziel, durch aufeinander abgestimmte
Vorträge diejenigen Informationen zu vermitteln, die es möglich machen, Patienten mit
Tumorschmerz sinnvoll stationär multimodal zu behandeln.
Im Sinne der Indikationsstellung sollen im Besonderen die Chronifizierungsmechanismen
bei chronischem Tumorschmerz beschrieben werden, die diesen so kompliziert werden
lassen, dass eine komplexe multimodale Schmerztherapie als Verfahren der Wahl indiziert
ist.
Wichtig ist die inhaltliche und organisatorische Abgrenzung zur Palliativmedizin, die es
ermöglichen soll, Patienten in beiden unterschiedlichen Versorgungsstrukturen jeweils
differenziert zu behandeln. Die Aufnahmekriterien und - Indikationen für eine stationäre
Palliativbehandlung werden denen einer stationären multimodalen Schmerztherapie
gegenübergestellt und die Unterschiede werden diskutiert.
Im dritten Teil wird die praktische Umsetzung der multimodalen Schmerztherapie anhand
der Komplexprozedur OPS 8-918 bei dieser speziellen Patientengruppe detailliert dargestellt.
Als besondere didaktische Elemente werden für alle drei Beitragsthemen Lernerfolgskontrollen
durchgeführt. Es wird großer Wert auf Interaktivität gelegt.
Zielgruppe: Zielgruppe des Workshops sind alle Personen, die in das Schmerzmanagement
bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe involviert sind, vor allem
Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten.