Die besondere Rolle der quantitativen sensorischen Testung (QST) bei der Diagnose von Dünnfaser-Neuropathien ist seit langem etabliert. Darüber hinaus wurde untersucht, inwieweit spezifische sensorische Profile, die mithilfe der QST bestimmt werden, Hinweise auf Schmerzmechanismen geben können und auch für die Schmerztherapie von Bedeutung sein könnten. Tatsächlich lassen sich bei Patienten mit Neuropathien unabhängig von der eingesetzten Klassifizierungsmethode spezifische sensorische Profile bestimmen und reproduzieren. Darüber hinaus zeigten Patienten mit einem sogenannten „irritable Nozizeptoren“ QST-Profil eine bessere analgetische Wirkung auf systemische Gabe von Natriumkanalblockern. Andererseits zeigen jüngere Studien, dass die QST Profile nicht geeignet sind, um schmerzhafte von nicht-schmerzhaften Neuropathien zu unterscheiden. Patienten mit neuropathischem Schmerz und gesicherten irritablen Nozizeptoren zeigten zudem in keinem Fall das QST Muster von irritablen Nozizeptoren.
In diesem Symposium sollen die Erfolge der QST bei der Diagnose von Dünnfaser-Neuropathien verdeutlicht und die Rolle der QST bei der klinisch relevanten Risikovorhersage einer Schmerzchronifizierung dargelegt werden, um die Position „PRO“, d.h. QST ist eine Möglichkeit zur Untersuchung von Schmerzmechanismen, zu stärken. Andererseits sollen die Limitationen dieses Ansatzes aufgezeigt werden und die Position „CONTRA“, d.h. QST ist nicht geeignet, um Schmerzmechanismen zu untersuchen, dargestellt werden. Im letzten Schritte wird dann in einer Podiumsdiskussion mit dem Plenum versucht, gemeinsame Positionen zu erarbeiten.
Ziel dieses Symposiums ist es, durch die kontroverse Diskussion die Möglichkeiten und Grenzen der QST abzugrenzen.