Autor:innen:
Claudia Ohlrogge | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Silke Auer | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Isabell Diehm | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Birgit Geikowski | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Sabine Ockert | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Gerlinde Holzinger | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Katrin Golek | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Hintergrund:
In der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg wird eine präoperative Patientenschulung angeboten. Pflegekräfte oder Physiotherapeuten informieren über Schmerzbehandlung, Prophylaxen, Kostaufbau und Wundbeobachtung, üben die schonende Mobilisation und den Umgang mit dem Atemtrainer. Den Besuchern wird Raum für Fragen geboten. Ziele der Schulung sind ein besseres Verständnis der postoperativ nötigen Maßnahmen und dadurch eine bessere Mitarbeit während der Rekonvaleszenz.
Die Teilnahme an der Schulung ist freiwillig, ihr Besuch wird in der Krankenakte dokumentiert. Jeder Patient erhält eine Informationsbroschüre, in der die Inhalte der Schulung thematisiert werden.
Bei der Konzeption von Patientenschulungen werden Patienten bisher nur selten beteiligt (vgl. Klas, 2011). In einer Studie des Klinischen Studienzentrums der Chirurgie Heidelberg (Klaiber et al, 2018) bewerteten die Befragten die präoperative Patientenschulung mit großer Mehrheit als wichtig, ihre Ansichten und Wünsche bzgl. des Inhalts oder der Methoden wurden jedoch nicht erfasst.
Fragestellung:
Wie beurteilen Patienten und Angehörige das Angebot der präoperativen Patientenschulung?
Fühlen sie sich durch die Schulung ausreichend auf die Zeit nach ihrer Operation informiert?
Treffen die ausgewählten Themen ihren Bedarf, oder wünschen sie sich weitere Inhalte?
Material und Methoden:
Verwendet wird ein Mixed-Methods-Design mit quantitativer und qualitativer Befragung.
Geplant ist eine schriftliche Befragung teilnehmender Patienten und Angehöriger anhand eines Fragebogens mit geschlossenen Fragen, ergänzt durch Freitextmöglichkeiten für Wünsche und Anregungen oder Kritik. Zu Erstellung des Fragebogens wird eine Arbeitsgruppe aus interessierten Schulungskräften gegründet.
Nach Freigabe der Untersuchung durch die Ethikkommission des Universitätsklinikum werden Patienten und Angehörige über die Studie aufgeklärt. Ihre informierte Einwilligung vorausgesetzt, werden sie nach der Schulung und am 5. Postoperativen Tag befragt. Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit zurückgezogen werden. Die Daten werden vertraulich behandelt.
Für einen tieferen Einblick wird die quantitative Befragung durch leitfadengestützte Interviews ergänzt. Die Auswertung erfolgt mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse der Studie könnten Anregungen liefern, um die Schulung an die Bedürfnisse der Patienten und Angehörigen anzupassen.
Schlussfolgerungen:
Mit den Studienergebnissen kann die präoperative Schulung an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden. Durch interne Vorstellungen werden die Ergebnisse an Mitarbeiter weitertragen, die nicht an der Patientenschulung beteiligt sind. Dies könnte Impulse für Anleitungen im pflegerischen Alltag hervorrufen und das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Patientenschulungen schärfen.