15:45 Uhr
PO-33:
Evaluation of long-term outcome in pediatric revascularization - single center experience
Dr. med. Christopher Dawoud | Medizinische Universität Wien | Austria
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Autor:innen:
Dr. med. Stephanie Kampf | Medizinische Universität Wien | Austria
Dr. Madeleine Willegger | MUW | Austria
Dr. Gerhard Fülöp | Gesundheit Österreich GmbH/GÖG | Austria
Prof. Dr. Philipp Lirk | Brigham and Women's Hospital | United States
Prof. Dr. Christoph Neumayer | MUW | Austria
Prof. Dr. Bernd Gollackner | MUW | Austria
Dr. med. Christopher Dawoud | Medizinische Universität Wien | Austria
Background:
Vascular reconstruction on account of trauma or oncologic resection is a rare condition in pediatric patients, who suffer a significantly higher rate of morbidity and mortality. However, no explicit consensus guidelines on reconstruction in pediatric patients has yet been defined. The aim of this study was to review long-term outcome in a single-center experience.
Methods:
The study is a retrospective cohort analysis of pediatric patients undergoing vascular bypass grafting at the Medical University of Vienna between 2002-2017. All patients ≤ 18 years who suffered a traumatic injury (group 1) or vascular surgery due to a planned orthopedic tumor resection (group 2) to the lower or upper limb were included.
Results:
33 pediatric patients receiving arterial revascularization could be identified between 2002 and 2017. 15 patients received a vascular bypass graft. 8 patients (53%) due to traumatic injury (group 1) and 7 patients due to planned orthopedic tumor resection (group 2). All patients underwent an open surgical procedure, 13/15 (87%) great saphenous vein (GSV) and 2/15 (13%) a goretex graft. One goretex graft showed complete occlusion 12 years after implantation. A revision surgery (< 30 days) had to be done in 2/15 (13%) patients, one due to bleeding (group 1), one due to ischemia (group 2).
Conclusion:
Vascular surgery in the pediatric field should be performed at a competence center. A multidisciplinary approach is considered to achieve the best possible long-term outcome, especially in GSV grafts.
15:54 Uhr
PO-34:
Die NNT-Defizienz des C57Bl/6J Mausstammes führt zu einer erhöhten Inzidenz von Aortenaneurysmen
Dr. med. Markus Wortmann | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Markus Wortmann | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. med. Maani Hakimi | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. med. Dittmar Böckler | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. Susanne Dihlmann | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Hintergrund
Eine Erhöhung des oxidativen Stresses trägt zum Entstehen und Fortschreiten verschiedener chronischer Erkrankungen bei. Hierzu zählen auch kardiovaskuläre Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Atherosklerose und Aortenaneurysmen (AA). Störungen der mitochondrialen Atmungskette sind eine der wichtigsten Quellen für erhöhten oxidativen Stress. Aufgrund einer Deletion im Bereich des Nicotinamid Nukleotid Transhydrogenase (NNT) Gens weist der C57Bl/6J (6J) Mausstamm im Vergleich zum C57Bl/6N (6N) Mausstamm einen Defekt an einer zentralen Stelle der Atmungskette auf. Dieser Defekt bedingt mehrere metabolische und kardiovaskuläre Alterationen, unter anderem eine erhöhte Glukosetoleranz und eine Veränderung des Ruhepulses.
Fragestellung
Evaluation der NNT-Defizienz des C57Bl/6J Mausstammes auf die Entstehung von Aortenaneurysmen in vivo und die Physiologie aortaler glatter Muskelzellen in vitro.
Material und Methoden
Die Induktion von Aortenaneurysmen erfolgte mittels kontinuierlicher Gabe von Angiotensin II (AngII; 1,5 µg/kg/min) über eine subkutan implantierte Pumpe bei 6 Monate alten männlichen Tieren des C57Bl/6J Mausstammes. Als Kontrolle wurden gleichaltrige Tiere des C57Bl/6N Stammes verwendet. Der Aortendurchmesser und hämodynamische Parameter wurden in wöchentlichen Abständen mittels Duplexsonographie erfasst. Am Ende des vierwöchigen Versuches erfolgte die Entnahme einer Blutprobe und der Aorten zur histologischen und molekularbiologischen Untersuchung sowie zur Isolation von glatten Muskelzellen. Letztere wurden in vitro in Bezug auf die NNT-Expression, oxidativen Stress, die Wachstumskinetik, replikative Seneszenz und die Kalzifikation untersucht.
Ergebnisse
Die NNT Defizienz des 6J Mausstammes führt zu einer signifikant erhöhten Inzidenz von Aortenaneurysmen im Vergleich zu 6N Mäusen (65% vs. 7%, p=0,0012). Die duplexsonographischen Untersuchungen zeigten unter anderem eine deutliche Erhöhung der systolischen Flussgeschwindigkeit (619+/-108 mm/s vs. 456+/-122 mm/s, p=0,0003) und somit einen Knockout-bedingte Änderung der Hämodynamik.
Zusammenfassung
Die NNT-Defizienz führt zu einer Veränderung wichtiger hämodynamischer Parameter und erhöht die Inzidenz von Aortenaneurysmen im AngII-Mausmodell signifikant. Weitere Untersuchungen auf die Auswirkungen der NNT-Defizienz in Bezug auf die Physiologie der aortalen glatten Muskelzellen steht momentan noch aus.
16:03 Uhr
PO-35:
Ein Aim2 Knockout hat signifikante Auswirkungen auf die Physiologie aortaler glatter Muskelzellen
Dr. med. Markus Wortmann | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Markus Wortmann | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. med. Maani Hakimi | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. med. Dittmar Böckler | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. Susanne Dihlmann | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Hintergrund
Inflammasome sind durch eine Caspase-1 vermittelte Produktion von Interleukin 1b (Il-1b) an der sterilen inflammatorischen Reaktion beteiligt, die im Rahmen vieler kardiovaskulärer Erkrankungen auftritt. Ein Knockout der Inflammasom-Komponenten Nlrp3, ASC und Caspase-1 reduziert beispielsweise das Auftreten und die Progression abdomineller Aortenaneurysmen (AAA) im Mausmodell. Absent in melanoma 2 (Aim2) dient unter anderem als Inflammasom-Sensor für freie DNA, die bei vielen Autoimmun- und chronischen entzündlichen Erkrankungen zu einem Fortschreiten der entzündlichen Prozesse führt. Die Rolle von Aim2 im Rahmen der Entstehung aortaler Aortenaneurysmen ist bislang unklar.
Ziel
Evaluation des Einflusses von Aim2 auf die Entstehung von Aortenaneurysmen im Angiotensin II (AngII) Mausmodell in vivo sowie auf die Physiologie aortaler glatter Muskelzellen (SMCs) in vitro.
Material und Methoden
Die Induktion von Aortenaneurysmen erfolgte mittels kontinuierlicher Gabe von Ang II (1,5 µg/kg/min) über eine subkutan implantierte Pumpe bei 6 Monate alten männlichen Tieren mit Aim2 Knockout (Aim2). Als Kontrolle fungierten gleichaltrige Tiere des C57Bl/6J Mausstammes (WT). Am Ende des vierwöchigen Versuches erfolgte die Entnahme der Aorten zur histologischen und molekularbiologischen Auswertung sowie zur Isolation von glatten Muskelzellen zur in vitro Kultivierung. Parallel erfolgte die Isolation von SMCs aus den oben genannten Mausstämmen ohne vorherige AngII Behandlung. Seneszente Zellen wurden in vitro mittels Expression von SA-Beta-Galactosidase und p16 identifiziert. Zur Untersuchung der Kalzifikation erfolgte eine Alizarin-Rot-Färbung nach vorhergehender 14-tägiger Induktion mit einem entsprechenden Spezialmedium.
Ergebnisse
In vitro zeigten die Aim2 defizienten SMCs deutliche morphologische und physiologische Unterschiede im Vergleich zu den WT Zellen. Unter anderem waren sie deutlich größer, teilten sich signifikant weniger bis zum Erreichen einer replikativen Seneszenz und wiesen unter AngII Behandlung eine signifikant verminderte Viabilität auf. Zudem war die Kalzifikation reduziert. Trotz dieser multiplen Effekte des Aim2 Knockouts in vitro, konnte im AngII Mausmodell nur eine tendenzielle Reduktion der Inzidenz von Aortenaneurysmen (53% vs. 65% in der WT Gruppe) beobachtet werden. Auch ein Einfluss auf die Durchmesserentwicklung konnte duplexsonographisch nicht nachgewiesen werden.
Zusammenfassung
Aim2 ist an der osteogenen Differenzierung von aortalen glatten Muskelzellen beteiligt. Der Aim2 Knockout führt zudem zu einem schnelleren Eintreten der replikativen Seneszenz und zu einer Verringerung der Viabilität unter AngII Stimulation. Obwohl diese Kombination eine Reduktion des Regenerationspotentials der aortalen SMCs durch den Aim2 Knockout vermuten lässt, führt dies zu keiner gesteigerten Inzidenz von Aortenaneurysmen im Mausmodell.
16:12 Uhr
PO-36:
Iatrogene intraoperative Verletzungen von Arterien: eine Single – Center Analyse
PD Dr. med. Josef Klocker | Medizinische Universität Innsbruck | Austria
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Autor:innen:
PD Dr. med. Josef Klocker | Medizinische Universität Innsbruck | Austria
Raphael Reichert | Medizinische Universität Innsbruck | Austria
Prof. Dr. Gustav Fraedrich | Medizinische Universität Innsbruck | Austria
Hintergrund und Fragestellung:
Iatrogene Gefäßverletzungen haben in den vergangenen Jahrzehnten durch steigende Fallzahlen invasiver Untersuchungen und Behandlungen an Bedeutung gewonnen. Zu ihrem Auftreten im Rahmen einzelner, spezifischer Eingriffe gibt es zahlreiche Publikationen. Viele Arbeiten beschäftigen sich zudem mit Verletzungen im Zuge perkutaner Interventionen. Es existiert jedoch nur wenig Literatur, in welcher zusammenfassend über intraoperative, iatrogene Gefäßläsionen und deren Management und Outcome berichtet wird.
Material und Methoden:
Es wurden retrospektiv die Daten aller Patienten erfasst und ausgewertet, die seit dem Jahr 2000 aufgrund einer iatrogenen Gefäßläsion, die im Rahmen chirurgischer Eingriffe auftrat, und durch die Universitätsklinik für Gefäßchirurgie Innsbruck operativ behandelt wurde. Läsionen, welche durch die operierende Disziplin selbst versorgt wurden, wurden nicht eingeschlossen. Auch iatrogene Verletzungen im Rahmen von vaskulären Interventionen oder Intensivmaßnahmen wurden exkludiert.
Ergebnisse:
Insgesamt 66 Patientinnen (33 ♀ / 33 ♂) wurden aufgrund von Perforation (33%), Verschluss (26%), Durchtrennung (24%), Intimadissektion (13%) oder sonstiger Verletzung einer Arterie (4%) operativ behandelt. Die Verletzungen traten bei onkologischen (41%) und orthopädischen (24%) Operationen, Transplantationen (14%) sowie unfallchirurgischen (12%) und sonstigen (9%) Eingriffen auf. Am häufigsten betroffen waren Arterien im Bereich Abdomen / Becken (55%) sowie der unteren Extremität (32 %). Als Behandlungsmethode kamen verschiedenste offen-chirurgische (95%) oder endovaskuläre (5%) Verfahren zum Einsatz, wobei am öftesten eine Übernähung (23%) oder eine Patchplastik (15%) gewählt wurde.
Die intraoperative Letalität lag bei 0%, die Gesamtmortalität (in-Hospital) bei 1,5%. In zwei Fällen (3 %) kam es im postoperativen Verlauf trotz arterieller Rekonstruktion zu einem Beinverlust.
Diskussion und Schlussfolgerungen:
Die erhobenen Daten zeigen, dass iatrogene Gefäßverletzungen eine große Variabilität hinsichtlich Ätiopathogenese und operativer Behandlungsmethode aufweisen. Gefäßchirurgische Expertise ist für die erfolgreiche Behandlung solcher Läsionen unerlässlich. Die Letalitäts-/ und Amputationsraten dieser Arbeit zeigen günstige Ergebnisse, sie liegen unter den Zahlen der vergleichbaren Literatur.
16:21 Uhr
PO-37:
Outcomes of Surgical Explantation of Infected Aortic conventional and Endografts After endovascular and surgical Aneurysm Repair / Ergebnisse der offenen septischen Chirurgie bei Explantationen konventioneller und endovaskulärer Aortenprothesen
Dr. med. Marco Virgilio Usai | Uniklinikum Münster | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Marco Virgilio Usai | Uniklinikum Münster | Germany
Prof. Dr. Giuseppe Asciutto | Uniklinikum Muenster | Germany
Priv-Doz. Dr. med Konstantinos Stavroulakis | Uniklinikum Muenster | Germany
Dr. Karina Schneidwind | Uniklinikum Muenster | Germany
Univ. Prof. Dr. med. Alexander Oberhuber | Uniklinikum Muenster | Germany
Objectives: Infection of the vascular graft represents one of the most threatening complications after aortic
repair. It is rare and associated with high morbidity and mortality rates. The aim of this study was to present
short-term outcomes after surgical treatment of infected aortic grafts after endovascular and open repair of
abdominal aortic aneurysms (AAAs).
Methods: Data of all patients affected by aortic graft infection after aneurysm repair who underwent an
explantation of a conventional or endovascular aortic graft between January 2008 and December 2016 were
retrospectively reviewed. All patients underwent in situ reconstruction using a rifampicin soaked synthetic
graft. The primary endpoint of this study was 30 day mortality; secondary endpoints were major postoperative
complications.
Results: Twenty-six patients were included in the cohort, 16 with an infected endograft (iEVAR) and 10 patients
with an infected conventional graft (iOAR). Thirty-day mortality was 23.1% overall, 37.5% for iEVAR and 0%
(p .027) for iOAR. Post-operative major complications occurred in eight (50%) patients from the iEVAR
group and in four (40%) patients from the iOAR group (p ¼ .619). The supravisceral clamping rate was higher
in patients with infected iEVAR (93.8 vs. 20%, p .001), furthermore a greater incidence of post-operative
acute kidney injury was observed (50 vs. 0%, p .009).
Conclusions: Explantation of the graft and in situ reconstruction for aortic graft infection is accepted as the
therapy of choice. However, re-operation for iEVAR is related to significantly higher mortality and morbidity
rates. The need for suprarenal aortic clamping seems to be a possible explanation for worse outcomes in iEVAR.
16:30 Uhr
PO-38:
Zystische Adventitiadegeneration der Vena poplitea – eine seltene Ursache für Knieschmerzen
Oksana Radu | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
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Autor:innen:
Oksana Radu | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
Dr. med. Hubert Stiegler | Das Gefäßzentrum Münchner Freiheit | Germany
PD Dr. med. habil. Albert Busch | Klinikum rechts der Isar Technische Universität München | Germany
PD Dr. med. habil. Matthias Trenner | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
Christine Bollwein | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
Hintergrund: Die zystische Adventitiadegeneration (CAD) ist eine seltene Gefäßpathologie mit Ansammlung gelatineartiger Depots aus Mucoproteinen und -polysacchariden in der Adventitia eines Blutgefäßes. Häufigste Lokalisation ist de A. poplitea. Venen sind seltener betroffen, am häufigsten ist hierbei die V. femoralis communis erkrankt, seltener die V. poplitea oder oberflächliche Venen.
Fallbericht: Eine 29 jährige Frau stellte sich mit einem V.a Zystische Formationen im Bereich der V. poplitea in unserer gefäßchirurgischen Sprechstunde vor. Die Verdachtsdiagnose wurde, in Rahmen einer Abklärung des venösen Status bei Schweregefühl, Kribbelparästhesien und Taubheitsgefühlen am rechten Bein, in einem auswärtigen Gefäßzentrum gestellt. Die Beschwerden hatte die Patientin seit ca. 1 Jahr ohne vorangegangenes Trauma. Zuvor erfolgte eine Knie Arthroskopie beim Verdacht auf Kniebinnenschaden, allerdings ohne pathologischen Befund. Im MR zeigte sich eine unklare T2-kontrastreiche filiforme, septierte Raumforderung/Ganglion. Dieses dehnte sich von der Rückseite des VKB nach dorsokranial in die Gefäßnervenscheide aus.
Duplexsonographisch ließ sich typischer Befund einer zystischen Adventitiadegeneration darstellen mit Abheben der Intima-Mediaschicht, wodurch es zu einer signifikanten Reduktion des Venenlumens kam. Eine Thrombose bestand nicht. Bei ausgeprägtem Leidensdruck der Patientin wurde nach ausführlicher interdisziplinärer Diskussion die Indikation zur Exploration und Resektion der zystischen Struktur gestellt.
Über einen dorsalen Zugang zeigte sich eine aufgetriebene zystisch veränderte V.poplitea. Diese wurde langstreckig (ca. 5-6 cm) freipräpariert und die zystisch degenerierte Adventitia konnte ohne Eröffnung des Gefäßes vollständig abgetragen werden. Die Gefäßkontinuität wurde erhalten.
In der Zytologie zeigten sich mesotheliale Proliferationen. Histopathologisch präsentierten sich Weichteilgewebe mit kleineren und mittelgroßen, teils spaltartigen Hohlräumen ohne epitheliale Aus-kleidung, zudem Anteile eines Ganglions. Hinweise auf ein malignes Geschehen bestanden nicht. Die Patientin konnte nach 7 Tagen entlassen werden. Postoperativ und in der Nachuntersuchung nach einem Monat sind die Beschwerden der Patientin deutlich gebessert. Klinisch und duplexsongraphisch zeigte sich kein Hinweis auf eine Venenfunktionsstörung oder eine Nervenläsion.
Zusammenfassung: Die zystische Degeneration der V. politea ist selten, daher gibt es keinen definierten Diagnose- und Behandlungsalgorithmus. Aus unserer Sicht erbringt eine Ultraschall-Bildgebung den ersten Hinweis, während die Punktion mit Nachweis einer geleeartigen Flüssigkeit den Beweis erbringt. Zur weiteren Abklärung und präoperativen Vorbereitungen empfiehlt sich eine MR-Tomographie. In unserem Fall konnte die intramurale Zyste, mit letztlich nicht eindeutiger Dignität, gefäßerhaltend und ohne Folgeschäden abgetragen werden.
16:39 Uhr
PO-39:
Gender Impact on Perioperative Outcomes after Fenestrated Endovascular Aortic Repair. / Geschlechtsspezifische Auswirkungen auf das perioperative Outcome nach FEVAR
Dr. med. Miriam Kliewer | Wilhelminenspital | Austria
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Autor:innen:
Dr. med. Miriam Kliewer | Wilhelminenspital | Austria
Nicole Schreiber | Wilhelminenspital der Stadt Wien | Austria
Prof. Dr. Jürgen Falkensammer | Wilhelminenspital der Stadt Wien | Austria
Dr. Corinna Walter | Wilhelminenspital der Stadt Wien | Austria
Dr. Fadi Taher | Wilhelminenspital der Stadt Wien | Austria
Dr. med. Markus Plimon | Wilhelminenspital der Stadt Wien | Austria
PD Dr. Afshin Assadian | Wilhelminenspital der Stadt Wien | Austria
Aim
Gender medicine especially in complex fenestrated endovascular aortic aneurysm repair (FEVAR) has not been well investigated, yet. This retrospective single-centre study primarily aims to evaluate the effects of gender on perioperative outcomes for patients treated with custom made fenestrated Anaconda (Vascutek) endografts.
Methods
All patients treated with a fenestrated Vascutek Anaconda endograft between April 2013 and April 2018 at the study institute were included. Preoperatively completed workup deemed the patients good risk candidates for FEVAR. Demographic, perioperative and follow-up data were inserted into an Excel table and subsequently used for analysis to determine the gender impact on FEVAR outcomes, with emphasis on preoperative internal workup, successful exclusion of the aneurysm, systemic complications within a 30-day follow up period, as well as the 30-day mortality rate.
Results
Within the study group 143 men and 25 women were identified (n = 168 patients). In total, the aneurysm was successfully excluded in 159 (94.6%) patients (95.8% in men vs. 88% in women, p = 0.11). During preoperative internal evaluations there were no significant differences between genders: 9 patients (5.4%) received coronary angiography (5.6% in men; 4% in women, p=0.75), there was no significant difference in the rate of cardiovascular risk factors or preoperative ASA (American Society of Anaesthesiologists) classification (mean ASA: men=2.8±0.56 vs. women=2.7±0.47; p=0.32).
Postoperatively, there were no significant differences in major or minor systemic complications, but a subanalysis showed a significant difference of the 30-day myocardial infarction rate (men 2% vs. women 12%, p= 0.014). The 30-day mortality rate was 4.2% (n= 6) in men compared to 12 % (n= 3) in women (p = 0.11) and within this group more women than men died after postoperative myocardial infarction (men 0.7% vs. women 8%, p=0.011).
Conclusions
Endovascular repair of complex aortic aneurysms with the custom made fenestrated Anaconda graft seems to bear similar perioperative risks for men and women. However, the 30-day cardiac mortality was significantly higher in women even though the same preoperative assessment protocolls were applied. As a consequence, women may benefit from intensified preoperative cardiac examinations and a broader indication for preoperative coronary angiography.
16:48 Uhr
PO-40:
Einfluss von Thrombozyten auf die Osteopontin und Gefäßsteifigkeits-Genexpression in normoxischen und hypoxischen Umgebungen
Dr. Christos Dimopoulos | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
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Autor:innen:
Dr. Christos Dimopoulos | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
Dr. med. Joscha Mulorz | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
Yae Hyun Rhee | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
Dr. Wiebke Ibing | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
Uni. Prof. Dr. med. Hubert Schelzig | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
Prof. Dr. Margitta Elvers | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
PD Dr. med. Markus Wagenhäuser | Universitätsklinikum Düsseldorf | Germany
Einleitung: Die arterielle Steifheit (AS) ist mit verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Risikofaktoren wie Alter und Tabakrauchen erhöhen die AS. Thrombozyten sind kleine Zellfragmente, die aus dem Knochenmark stammen. Es ist bekannt, dass sie einen Einfluss auf verschiedene kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Jedoch wurde ihre Rolle in der Progression von AS durch Regulation der Steifigkeits-bedingten Gen- und Proteinexpression in persistierenden und infiltrierenden Entzündungszellen der zumeist hypoxischen Gefäßwand nicht ausreichend untersucht.
Methoden: Humane Thrombozyten wurden isoliert und aktiviert, um einen Thrombozyten-aktivierten Überstand (TAÜ) zu erhalten. M1-Makrophagen, Adventitiale Fibroblasten und Vaskuläre glatte Muskelzellen wurden normoxischer und hypoxischer Umgebung (2% O2) TAÜ ausgesetzt. Steifigkeitsabhängige Gen- und Proteinexpression wurde mit qRT-PCR und Western Blot untersucht.
Ergebnisse: Nachdem die Zellen dem TAÜ ausgesetzt würden konnten wir eine Hochregulierung der Elastin abbauenden Enzyme Matrix-Metalloproteinase (MMP) -2 und -9 nachweisen. Diese Regulation wurde in Hypoxie verstärkt. Es wurden keine signifikanten Unterschiede für die untersuchten Kollagene beobachtet. Interessanterweise fanden wir eine ausgeprägte Hochregulierung des Cytokins Osteopontin (OPN) in Makrophagen nach TAÜ-Zugabe. Insbesondere OPN-Fragmente, die aus aktiven Enzymen erzeugt werden, beeinflussen die mit der Steifheit zusammenhängende Genexpression.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen auf eine Thrombozyten-abhängige Aktivierung der Gen- und Proteinexpression in Bezug auf die Steifigkeit in Zielzellen der Gefäßwänden hin, was auf eine Thrombozytenaktivierung als potenzielle AS-Quelle schließen lässt. Eine klinische Relevanz unserer Ergebnisse muss noch nachgewiesen werden.
16:57 Uhr
PO-41:
Relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS) für die Analyse klinischer Daten in der Gefäßchirurgie
Dr. med. Johannes Hatzl | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Vivian Wang | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Johannes Hatzl | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Vivian Wang | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. med. Dittmar Böckler | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. med. Maani Hakimi | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Hintergrund
Es gibt über 20 nationale und internationale klinische Register und eine Vielzahl von individuellen Forschungsdatenbanken in den gefäßchirurgischen Abteilungen weltweit. Bestehende Register und Datenbanken konzentrieren sich inhaltlich üblicherweise auf einen Aspekt des Patienten, z.B. eine Erkrankung oder einen Prozedurtyp.
Diese konzeptionelle Segmentierung des Patienten steht nicht im Einklang mit der ganzheitlichen Betrachtung aus dem klinischen Alltag und mit dem oft systemischen Charakter der behandelten Krankheitsbilder. Ein häufiger Kritikpunkt an Beobachtungsstudien ist daher die Heterogenität der Patientenkollektive, die sich in der Multimorbidität und im Variantenreichtum der Krankheitsbilder zwangsweise ergibt. Im Rahmen dieser Studie soll ein pragmatisches Datenbankmanagementsystem vorgestellt werden, womit die gesamte gefäßchirurgische Behandlungsrealität eines jeden Patienten vollständig abgebildet und statistisch ausgewertet werden kann.
Methoden
Mit der über das Microsoft Office®-Paket bereits weit verbreiteten Software Microsoft Access® wurde ein Datenbankmodell erstellt. Hierzu wurde die abzubildende Realität in ein relationales Datenbankschema, bestehend aus Tabellen und Beziehungen, abstrahiert. Jede Tabelle repräsentiert dabei ein Subjekt oder ein Ereignis. Die Tabellen wurden in 1:1-, 1:n- und m:n-Beziehungen organisiert. Anschließend erfolgte die Entwicklung eines Benutzerinterfaces zur Navigation, Bearbeitung und Abfrage der Daten.
Ergebnisse
Die Daten werden durch frei formatierbare Formulare in das Datenbankschema eingefügt. Die Tabelle „Patients“ beinhaltet Felder, die den Patienten dauerhaft charakterisieren, wie beispielsweise das Geschlecht. In der Tabelle „Visits“ werden ambulante, stationäre oder telefonische Kontakte mit dem Patienten gespeichert. Die Tabelle „Actions“ umfasst beispielsweise Datensätze zu Operationen, Bildgebungen oder Laboruntersuchungen. Jedem „Patient“ können dabei beliebig viele „Visits“, und jedem „Visit“ können beliebig viele „Actions“ zugeordnet werden. Die Datensätze in „Actions“ können weiterhin durch die Verknüpfung mit beliebig vielen „Clinical Scenarios“ (z.B. „management of abdominal aortic aneurysm“), „Procedures“ (z.B. „implantation of an EVAR stent graft“) oder „Adverse Findings“ (z.B. „endoleak type 2“) verknüpft werden. Eine weiterführende Systematisierung kann beispielsweise durch die Einbeziehung klinischer Klassifikationen, bildmorphologischer Messungen oder pathophysiologischer Konzepte erfolgen. Abfragen können mittels Structured Query Language (SQL) erstellt und gespeichert werden.
Schlussfolgerung
Durch die Anwendung eines solchen Modells soll die Abbildung des Patienten in klinischen Studien dem realistischen Blick aus dem klinischen Alltag angenähert werden. Dieser potenzielle Mehrwert im Hinblick auf eine individualisierte Gefäßchirurgie muss in zukünftigen Studien kritisch überprüft werden und aus informationstechnologischer Sicht weiterentwickelt werden.
17:06 Uhr
PO-42:
Intraoperative Erfolgskontrolle nach Karotis-Thrombendarteriektomie: Überblick über Methoden und Literatur
PD Dr. med. Christoph Knappich | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
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Autor:innen:
PD Dr. med. Christoph Knappich | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein | Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | Germany
Fragestellung: Über die letzten 3 Jahrzehnte wurde ein kontinuierlicher Rückgang der perioperativen Schlaganfall- und Todesraten nach Karotis-Thrombendarteriektomie (CEA) verzeichnet. Eine Ursache hierfür mag neben Verbesserungen der medikamentösen Therapie und zunehmender Zentralisierung der Therapie mit stärkerer Spezialisierung der behandelnden Chirurgen auch die gesteigerte Anwendung intraoperativer Erfolgskontrollen sein. Ziel dieser Abhandlung ist die Vorstellung der unterschiedlichen Methoden und Übersicht der vorliegenden Literatur.
Material und Methode: Die Methoden zur intraoperativen Erfolgskontrolle nach CEA umfassen die Doppler-Flussmessung, die Angiographie, die Intraoperative Duplex-Sonographie (IDUS) und die Angioskopie. Es erfolgte eine Literatur-Recherche über die genannten Verfahren. Mittlere Raten für Schlaganfall, Tod, Schlaganfall/Tod, intraoperative Revision bzw. Detektion eines relevanten Defekts wurden ermittelt.
Ergebnisse: Zum Thema Doppler-Flussmessung wurden 3 Studien ermittelt welche insgesamt 21,444 (235–18,878) Patienten umfassten. Die mittleren Raten für Schlaganfall, Tod und Schlaganfall/Tod betrugen 3.4%, 1.3% und 1.8%. Detektion eines relevanten Defekts bzw. eine intraoperative Revision erfolgte in 8.5%. Es wurden 11 Studien über Angiographie ermittelt, die 55,110 (100–51,219) Patienten umfassten. Die mittleren Raten für Schlaganfall, Tod und Schlaganfall/Tod betrugen 1.6%, 0.6% und 1.7%. Detektion eines schweren Defekts bzw. eine intraoperative Revision erfolgte in 5.7%. Die Recherche erbrachte 24 Studien über IDUS mit insgesamt 23,025 eingeschlossenen Patienten. Die mittleren Raten für Schlaganfall, Tod und Schlaganfall/Tod betrugen 2.0%, 1.0% und 1.8%. Detektion eines schweren Defekts bzw. eine intraoperative Revision erfolgte in 7.7%. Die Literatur über Angioskopie beschränkt sich auf 3 Studien und 2151 (299–1600) Patienten. Die mittleren Raten für Schlaganfall, Tod und Schlaganfall/Tod betrugen 1.6%, 0.8% und 2.2%. Detektion eines schweren Defekts bzw. eine intraoperative Revision erfolgte in 7.6%.
Diskussion: Eine Vielzahl retrospektiver Fallserien und Registerstudien deuten auf einen Nutzen intraoperativer Erfolskontrollen, insbesondere mittels Angiographie und IDUS. Eine randomisierte kontrollierte Studie zum Beweis der aufgestellten Hypothesen steht aus und erscheint nicht umsetzbar.
Schlussfolgerung: Insbesondere in Anbetracht des sinkenden Schlaganfall-Risikos unter alleiniger medikamentöser Therapie werden an die operative Therapie der Karotis-Stenose besonders hohe Ansprüche gestellt. Trotz fehlender konfirmatorischer Studien können intraoperative Erfolgskontrollen dazu beitragen, das perioperative Schlaganfall-Risiko zu senken.
17:15 Uhr
PO-43:
Relevance of SLPI as biomarker of Acute Kidney Injury after Open and Endovascular complex aortic surgery / Relevanz des SLPI als Biomarker für das akute Nierenversagen nach offener und endovaskulärer komplexer Aortenchirurgie
Basel Chaikhouni | Universitätsklinikum Aachen | Germany
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Autor:innen:
PD. Dr. med. Alexander Gombert | Universitätsklinikum RWTH Aachen | Germany
Prof. Dr. med. Christian Stoppe
Dr. med. Luisa Averdunk
PD Dr. Jochen Grommes
Prof. Dr. med. Michael J Jacobs
Basel Chaikhouni | Universitätsklinikum Aachen | Germany
Background
Open and endovascular repair of thoracoabdominal aortic aneurysm (TAAA) is related to a relevant rate of postoperative complications such as acute kidney injury (AKI), which is in turn closely linked with poor patients` outcome. Hence an early detection of AKI may enable an immediate start of specific treatment bundles. In this context, the necessity of clinically available early and reliable biomarkers for AKI becomes evident. Secretory leukocyte proteinase inhibitor (SLPI) is a protease inhibitor and regulator of innate and adaptive immunity. It is synthesized predominantly in immune cells and epithelial cells of mucosal surfaces, such as the pancreas and kidney. Patients with AKI showed significantly increased SLPI plasma and urine levels when compared with patients without AKI. The aim of this study was to evaluate SLPI as a potential predictive biomarker of postoperative AKI in patients undergoing complex open and endovascular aortic aneurysm repair.
Methods
Between January and December 2017 33 patients have been enrolled in this prospective, non-randomized single-center study. Serum samples were collected at six defined time points until 72 hours after surgery. AKI was defined according to the KDIGO criteria. In a subgroup analysis, patients with preexisting kidney disease (defined as preoperative serum creatinine > 1.2 mg/dl according to the Cleveland clinic foundation score) were excluded.
Results
The mean patients’ age was 66 ± 16 years. A total of 13 patients (53.3 %) developed postoperative AKI.
Serum SLPI showed an early and significant increase within the first 12 hours after surgery until 72 hours after surgery.
Patients suffering from AKI showed significantly higher serum SLPI 12 hours after surgery when compared to patients without AKI (p=0.008). The ROC analysis revealed a prognostic accuracy with an Area under Curve [AUC]=0.783 for SLPI as a biomarker of AKI 12 hours after surgery (p=0.009).
After exclusion of patients with underlying kidney disease, 20 patients were further analyzed from which 11 patients (55%) showed postoperative AKI. In this group, an even stronger correlation between serum SLPI and AKI was evident: Significantly increased serum SLPI 12, 24, and 48 h after surgery could be observed (12 h: p=0.0002, 24 h: p=0.0016, 48 h: p=0.025).
Besides, the respective ROC analysis showed an AUC=0.949 for 12 hours after surgery (p=0.0001), AUC=0.899 for 24 hours after surgery (p=0.0003), and AUC=0.795 for 48h after surgery (p=0.025).
Conclusion
The present findings highlight SLPI as a reliable and promising marker for the early detection of postoperative AKI after open and endovascular TAAA repair, Besides, these results potentially suggest a general applicability of SLPI as a biomarker of AKI.