Autor:innen:
Franziska Schydlo | Klinikum Darmstadt | Germany
Jasmina Sterz | Universitätsklinikum Frankfurt am Main | Germany
Dr. med. Maria-Christina Stefanescu | Universitätsklinikum Frankfurt am Main | Germany
Dr. med. Sebastian Höfer | Universitätsklinikum Frankfurt am Main | Germany
Prof. Dr. Martina Kadmon | Medizinische Fakultät der Universität Augsburg | Germany
Prof. Dr. Sarah König | Medizinische Fakultät der Universität Würzburg | Germany
Prof. Dr. Miriam Rüsseler | Universitätsklinikum Frankfurt am Main | Germany
PD. Dr. med. Farzin Adili | Klinikum Darmstadt | Germany
Fragestellung
Das Kurskonzept „Train the Trainer“ (TTT) der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie wurde entwickelt, um fachgebietsübergreifend Lehrende in der Medizin dabei zu unterstützen, im Spannungsfeld zwischen zunehmender Arbeitsverdichtung und steigenden Ansprüchen an die Qualität der Aus- und Weiterbildung effektiv zu unterrichten.
Die vorliegende Studie untersucht, welche didaktischen Vorerfahrungen, Selbstwirksamkeitserwartung und Motivation die Kursteilnehmenden (TN) haben und welche Kursinhalte von ihnen als besonders effektiv für die eigene Lehre eingeschätzt werden.
Methoden
Vor Beginn der eineinhalbtägigen Kurse wurden jeweils anhand 50 anonymisierter, standardisierter und validierter Fragen biographische Daten, didaktische Vorerfahrungen, Lehrmotivation (Physician Teaching Motivation Questionnaire, PTMQ), sowie allgemeine und lehrerbezogene Selbstwirksamkeitserwartung (WIRKALL_r, WIRKLEHR) der TN erfragt. Nach Kursende wurden die TN gebeten, den Kurs anhand von 25 Fragen (Likert-Skala, Freitext) zu bewerten. Die Daten wurden quantitativ und qualitativ ausgewertet.
Ergebnisse
Zwischen Juni 2016 und September 2018 fanden 15 TTT-Basiskurse an 6 medizinischen Fakultäten mit insgesamt 209 TN statt, davon 163 im ärztlichen Bereich tätig. Hinsichtlich der allgemeinen und lehrerbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den TN und der in der Originalarbeit verwendeten Stichprobe. Bei der Auswertung des PTMQ zeichnete sich eine Tendenz zu höheren Mittelwerten für „Intrinsische Motivation“ und niedrigeren Werten für „Externale Regulation“ bei den TN im Vergleich zur Stichprobe der Originalarbeit ab. Übungen zu Briefing, Debriefing und Feedback wurden von den TN als besonders wirkungsvoll eingeschätzt. Zudem wurde die direkte praktische Anwendung medizindidaktischer Grundprinzipien positiv bewertet.
Schlussfolgerung
Die TN zeigten zwar eine durchschnittliche allgemeine und lehrerbezogene Selbstwirksamkeitserwartung, jedoch tendenziell eine hohe intrinsische Motivation für ihre klinische Lehrtätigkeit. Als besonders effektiv wurden die Kurselemente angesehen, die vor allem auf Lehrmethoden und Verhaltensweisen fokussiert sind und konkrete Handlungsanweisungen für die klinische Lehre enthalten. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit des Kurses, der Umsetzung erlernter Methoden und der Dynamik der psychologischen Parameter erfolgt aktuell eine Nachbefragung, deren Ergebnisse im Oktober vorgestellt werden sollen.