Hintergrund
Die Ergebnisse der BELLA-Studie zeigen, dass bei etwa jedem fünften Kind oder Jugendlichen (ca. 18% bis 20%) im Alter von 3 bis 17 Jahren ein Klärungsbedarf besteht in Bezug auf das Vorliegen einer psychischen Auffälligkeit. Bei etwa 10% bestehen deutliche Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. Die individuellen Beeinträchtigungen und gesellschaftlichen Kosten, die dadurch entstehen, sind enorm. Angesichts dieser Evidenzen wird von der WHO dringend empfohlen, spezielle präventive Maßnahmen für Heranwachsende zu implementieren. Psychische Erkrankungen bei Kindern bilden in Deutschland bislang keinen Hauptfokus in der Benennung und Umsetzung von Präventions- und Gesundheitszielen.
Die BELLA-Studie zeigt weiterhin, dass eine Diskrepanz besteht: Eltern und Lehrkräfte nehmen Kinder mit externalisierenden Auffälligkeiten (Störungen des Sozialverhaltens, ADHS) schneller wahr als Kinder, die internalisierende Auffälligkeiten (Symptome einer Depression oder Angststörung) aufweisen. Dieser Befund ist in Hinblick auf die Inanspruchnahme von Hilfs- und Versorgungs-angeboten bedeutsam. Der Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ entwickelte auf Grundlage seines bereits etablierten Präventionsprogramms „Verrückt? Na und!“, das Modellprogramm „Psychisch fit in der Grundschule“, welches psychische Krisen im Primarstufenalter unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede klassenweise an zwei Projekttagen besprechbar machen und Hilfesuchverhalten stärken soll. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist neben der Überprüfung der Umsetzbarkeit, die Ermittlung von Kritik, Hürden und Verbesserungsmöglichkeiten des ersten Entwurfs des Programms.
Fragestellung
1) Wie bewerten die teilnehmenden Lehrkräfte die Umsetzbarkeit des Modellvorhabens?
2) Welche Verbesserungen & Anpassungen sind aus Sicht der Lehrkräfte vorzunehmen?
Methode
Evaluation mit qualitativer Methodik. Hierzu wurden vier teilnehmende Lehrkräfte und eine teilnehmende Schulbegleiterin telefonisch, leitfadengestützt befragt. Das erste telefonische Interview fand 1-2 Wochen nach Programmabschluss statt; ein zweites verkürztes Interview 2-3 Monaten später. In der Befragung wurden neben soziodemografischen Angaben Einstellungen zur Prävention psychischer Gesundheit bei Schülern, Ansprüche an ein Präventionsprogramm im Primarbereich, bisherige Erfahrungen mit psychischen Krisen von Grundschülern und schließlich die Bewertung des Programms „Psychisch fit in der Grundschule“ erfasst. Es nahmen drei Schulen mit dritter und vierter Klasse teil. Alle Angaben wurden auf Diktiergerät aufgezeichnet, protokolliert und zusammengefasst.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Befragungsrunde 1 zeigen eine hohe Zufriedenheit der Lehrkräfte mit dem Modellprogramm bei gleichzeitig wenig bis keiner Vergleichsmöglichkeit zu einem ähnlichen Präventionsprogramm für den Primarbereich. Die Lehrkräfte berichteten, dass das Programm in den ersten Tagen nach Programmabschluss präsent bei den SchülerInnen war; so zum Beispiel im Morgenkreis. Weiterhin positiv erwähnt wurde die Offenheit der SchülerInnen an den Programmtagen. Geschlechterunterschiede wurden zwar genannt, aber für eine Überarbeitung des Programms nicht gefordert.
Änderungswünsche bezogen sich auf Aspekte wie: Gruppengröße (kleine Gruppen), zwei Moderatoren, stärkere Berücksichtigung kürzerer Aufmerksamkeitsspannen der Drittklässler im Vergleich zu den Viertklässlern, inhaltlich stärkeres Anknüpfen des zweiten Projekttages an den ersten, unterschiedliche Materialien für Dritt- und Viertklässler. Sehr eindrücklich haben die Erprobung sowie die Befragung ergeben, dass die kognitiven Unterschiede zwischen den Klassenstufen im Primarbereich enorm sind.
Diskussion
Das Programm „Psychisch fit in der Grundschule“ konnte bereits in seiner ersten Modellphase in dritten und vierten Klassen umgesetzt werden. Die SchülerInnen sind mit den Moderatoren ins Gespräch gekommen und haben von eigenen Belastungen und Stärken berichtet. Die großen Klassenformate von zum Teil über 25 SchülerInnen haben die Erarbeitung individueller Themen erschwert; vor allem bei den Drittklässlern im Vergleich zu den Viertklässlern. Der Programmtag 1 bietet viele individuelle Themen, die im Programmtag 2 aufgegriffen werden können. Dieses Potenzial wurde von den Moderatoren noch nicht erschöpfend genutzt, wodurch teilweise auch der „rote Faden“ verloren ging.
Praktische Implikation
Ein Präventionsprogramm im Primarbereich für psychische Krisen sollte unbedingt eng an die jeweiligen Altersstufen angepasst werden. Geschlechterunterschiede scheinen hier noch keine praktische Rolle zu spielen. Die Lehrkräfte als ein Hauptansprechpartner der Grundschüler (vor allem der/die Klassenlehrer/in sind in die Programme einzubeziehen. Auch in diesem Alter ist auf Individualität bei der Erarbeitung von Fertigkeiten, Schwierigkeiten und Lösungen zu achten.
Hintergrund: Die Gesundheit und der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit von Erwerbstätigen werden immer bedeutsamer. Nicht nur Belastungen und Beanspruchungen am Arbeitsplatz, sondern auch die Funktionsfähigkeit des Einzelnen sollten bei dem Erhalt der Beschäfti-gungsfähigkeit berücksichtigt werden. Zur Messung kann der bereits in mehreren Sprachen vorliegende Work Role Functioning Questionnaire (WRFQ) herangezogen werden. Für Deutschland gab es mit diesem Instrument bislang keine Daten. Der Fragebogen wurde von unserer Arbeitsgruppe aus der niederländischen Version interkulturell angepasst und in einer heterogenen Stichprobe erwerbstätiger, abhängig Beschäftigter mit dem Ziel einer psycho-metrischen Validierung im April 2018 eingesetzt.
Grundlegende Annahmen von Individuen über ihre eigenen Werte, ihre Kompetenzen und Fertigkeiten (sog. Core Self-Evaluations) können die arbeitsbezogene Funktionsfähigkeit negativ beeinflussen, darunter Depressionen und eine geringe allgemeine Selbstwirksam-keitserwartung. Beide Faktoren wurden in der genannten Befragung erhoben. In diesem Bei-trag wird der Frage nachgegangen, welcher Zusammenhang zwischen der beruflichen Leis-tungsfähigeit Erwerbstätiger und den beiden Faktoren besteht.
Methoden: Die ursprünglich 27 Items des WRFQ (5-Punkt- Likertskaliert) mit vier Dimensio-nen wurden im Rahmen der Validierung auf 20 Items, eine 3-Punkt- Likertskalierung und drei Dimensionen reduziert (Mittelwertscores 1. "Work scheduling demands", 2. "Physical de-mands" und 3. "Mental and social demands", jeweils mit einer Spanne zwischen 0 und 100 zur niedrigsten bzw. besten Funktionsfähigkeit).
Die Datenerhebung erfolgte in einem kommerziellen Online Access Panel mit einer Zielgröße von ca. 600 Befragten aus unterschiedlichsten Berufen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren, ohne bevorstehendem Beschäftigungsstopp z.B. aufgrund anstehender Berentung in den nächsten 12 Monaten und keine bestehende Schwangerschaft bei Frauen.
Der prädiktive Einfluss der beiden Variablen, kontrolliert nach Alter und allgemeinem Ge-sundheitsstatus (SF12 Globalitem, von 1= sehr gut bis 5= schlecht, für Analysen dichotomi-siert), wurde in schrittweise aufgebauten linearen Regressionsmodellen mit Rückwärtselimi-nation der Variablen aus dem Modell (Methode: Backward) überprüft. Als Maß für Depressi-vität wurde das Depressionsmodul des Gesundheitsbogens für Patienten (PHQ-9) genutzt und die allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung mit der 3-Item- Kurzskala ASKU (1= trifft gar nicht zu bis 5= trifft voll zu) erhoben.
Ergebnisse: Die Stichprobenzielgröße wurde mit einem Oversampling von 86% erreicht. Gut die Hälfte die 653 Befragten (Altersdurchschnitt 43±12 Jahre, 47% weiblich) schätzte ihre allgemeine Gesundheit als exzellent/gut ein. Die arbeitsbezogene Funktionsfähigkeit (Ge-samtwert) lag im Mittel bei 59 von 100 Punktwerten (SD 24). Im finalen Regressionsmodell zeigten sich die PHQ-9- und die ASKU- Skala (Beta 0,19) sowie das SF12- Item zum ge-genwärtigen Gesundheitszustand in dieser Reihenfolge als statistisch bedeutsam.
Diskussion und praktische Implikationen: Der WRFQ zielt auf die Passung zwischen Anforderungen und Person und damit auf die Teilhabefähigkeit. Er eignet sich als Outcome-Parameter für Interventionen, die sekundärpräventiv auf den Erhalt der Arbeitsfähigkeit zie-len, bzw. tertiärpräventiv eine erfolgreiche Rückkehr in den Arbeitsprozess unterstützen, aber auch zur Identifikation von Beschäftigten mit sinkender Funktionsfähigkeit. Bei der ziel-gruppengerechten Planung von Interventionen und ihrer Evaluation sollten Kernmerkmale der Persönlichkeit, zu denen die beiden untersuchten Aspekte gehören, grundsätzlich mit erfasst werden.
Hintergrund:
Patientenbeteiligung wird in der Versorgungsforschung zunehmend gefordert. Patienten/-innen können mit ihrer Erfahrung und Expertise in einzelnen Forschungsphasen beraten (consultation), kontinuierlich im Forschungsteam mitarbeiten (collaboration) oder Forschung initiieren und durchführen (control). Häufig ist aber unklar, wann eine Beteiligung sinnvoll ist, wie sie systematisch durchgeführt und evaluiert werden sollte. In dem vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderten Projekt GET.FEEDBACK.GP (Förderkennzeichen: 01VSF17033) wird die Wirksamkeit einer schriftlichen Rückmeldung für Patient/-innen nach einem Depressionsscreening mit dem Patient-Health-Questionnaire (PHQ-9) in der Hausarztpraxis in einer randomisiert-kontrollierten Studie (RCT) überprüft.
Fragestellung:
Ziel der Patientenbeteiligung in GET.FEEDBACK.GP ist es, gemeinsam mit Patienten/-innen die Rückmeldung durch eine systematische Beteiligung im Rahmen a) eines partizipatives Forschungsteams und b) von Workshops (WS) bedarfsgerechter und anwendungsfreundlicher zu gestalten. Zudem sollen Prozess und Outcome der Beteiligung evaluiert werden.
Methode:
Die partizipative Entwicklung der Rückmeldung wurde auf den Ebenen collaboration, durch den kontinuierlichen Einbezug eines partizipativen Forschungsteams mit 2-3 ehemals Betroffenen und Forscher/-innen, sowie consultation, durch Workshops mit Patienten/-innen, umgesetzt. Das partizipative Forschungsteam entwickelte in zehn Treffen drei WSs, führte sie durch und wertete sie aus. Die Bedarfe an eine Rückmeldung nach PHQ-9 wurden mithilfe einer Fokusgruppe ermittelt (WS 1) und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die induktiv-deduktiv abgeleiteten Empfehlungen für die Rückmeldung wurden von den Teilnehmenden hinsichtlich ihrer Wichtigkeit priorisiert und für die Diskussion und Bewertung der Entwürfe herangezogen (WS 2). Anschließend wurden zwei Prototypen der Rückmeldung mit Cognitive Debriefings erprobt und evaluiert (WS 3). Die Ergebnisse wurden für die Ableitung von inhaltlichen Empfehlungen und Gestaltungshinweisen verwendet. Die WSs und die Arbeit im partizipativem Forschungsteam wurden mit einer adaptierten Kurzskala zur Lehrevaluation und der deutschen Version des Public and Patient Engagement Evaluation Tools (PPEET) evaluiert. Die Kommunikation der Ergebnisse auf Projektebene erfolgte durch Forscher/-innen des partizipativen Forschungsteams.
Ergebnisse:
Es wurden N=12 gezielt gesampelte Patienten/-innen eingeschlossen, die in der Vergangenheit oder aktuell an Depressionen litten und zwischen 24-81 Jahre alt waren. Pro WS nahmen 6 bis 9 Personen teil – n=6 davon an mindestens zwei WSs. Die Empfehlungen für eine Rückmeldung betrafen folgende Themen: Ergebnisrückmeldung, Handlungsempfehlungen, Sprache und Formulierung, Informationen über Depression, Hilfsangebote und Grafik. Teilnehmende wünschten sich eine schriftliche Rückmeldung, die kurz, leicht verständlich, wertschätzend und de-stigmatisierend formuliert ist, zu einem direkten Gespräch mit Hausarzt/-in anregt und Hinweise über nächste Schritte enthält. Ferner wurden die Auswirkung durch Prävalenzangaben und diagnosenahen Formulierungen, patienten-relevante Aufklärung über Depression und weiterführende Kontaktadressen kritisch diskutiert. Teilnehmende bewerteten Umfang, Inhalte und Struktur der WSs als angemessen und sinnvoll. Der Raum für Austausch und die Moderation durch ehemals Betroffene wurden geschätzt. Aus Betroffenensicht wurden im partizipativen Forschungsteam eigene Ansichten gehört sowie auf Augenhöhe zusammengearbeitet.
Diskussion:
Basierend auf Erkenntnissen der Patientenbeteiligung wurde die Rückmeldung für die GET.FEEDBACK.GP Studie hinsichtlich Auswahl, Inhalte und Formulierungen der Textbestandteile sowie Gestaltung grafischer Elemente angepasst. Durch gezieltes Sampling konnten Perspektiven von Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen mit Depression und Versorgungssystem sowie Alter und Geschlecht berücksichtigt werden. Hervorzuheben sind außerdem die Patientenbeteiligung auf zwei Ebenen, partizipative Moderation der WSs und qualitative Methodenvielfalt. Das evaluierte Beteiligungskonzept kann bei der zukünftigen Ent- und Weiterentwicklung von Interventionen eingesetzt werden. Beim Sampling der Patienten/-innen konnten aus methodischen und ethischen Gründen, Personen ohne Wissen über eigene depressive Beschwerden nicht miteinbezogen werden. Hinsichtlich der Umsetzung der Ergebnisse der Patientenbeteiligung ist anzumerken, dass auch weitere Faktoren (z.B. Bedingungen des RCTs) bei der Gestaltung der Rückmeldung eine Rolle spielten.
Praktische Implikationen:
Partizipative Forschung ermöglicht Patientenbedarfe direkt in Interventionen einzubinden und somit deren Effektivität zu verbessern. Evaluierte Beteiligungskonzepte sind für Förderer partizipativer Versorgungsforschung unabdinglich. Für jedes Projekt ist abzuwägen, wie die Umsetzung der Ergebnisse der Patientenbeteiligung erfolgen kann.
Hintergrund:
Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert die gleichberechtigte Gesundheitsversorgung von behinderten wie nicht-behinderten Menschen. Es gibt jedoch in der Versorgungspraxis deutliche Hinweise darauf, dass für erwachsene Menschen mit Mehrfachbehinderungen substanzielle Probleme in der gesundheitsbezogenen Versorgung existieren. Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres stehen Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) Kindern und Jugendlichen mit frühkindlichen und angeborenen Behinderungen zur Verfügung. Mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter brechen diese Versorgungseinrichtungen für die Betroffenen und ihre Angehörigen weg. Dieser Versorgungslücke ab dem 18. Lebensjahr begegnete der Gesetzgeber im Juli 2015 mit der Einführung des § 119 c SGB V, der die ambulante Behandlung durch Medizinische Zentren für erwachsene Menschen mit Behinderungen (MZEB) ermöglicht. Bisher wissen wir nur sehr wenig über die Bedeutung dieser neuen Versorgungsform für die gesundheitliche Versorgung der Betroffenen, deren Angehörigen bzw. Zugehörigen, oder auch für die in und mit diesen Einrichtungen arbeitenden Professionellen. Die Studie begleitet die Einführung zweier MZEB wissenschaftlich und wird aus Mitteln des Innovationsfonds finanziert.
Fragestellung:
Das Forschungsprojekt hat zum einen das Ziel, die aktuelle medizinische Versorgung von Menschen mit geistigen oder Mehrfachbehinderungen zu rekonstruieren. Dazu wird die Inanspruchnahme und das Erleben der (Standard-) Versorgung durch die Beteiligten (Betroffene, Angehörige) in den Blick genommen. Zum anderen wird danach gefragt, wie sich diese Versorgung im Zuge der Einführung von MZEB verändert. Hierzu gehören Fragen zum Erleben der Versorgung im MZEB und den dabei erlebten Möglichkeiten und Herausforderungen. Daraus sollen sich Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Versorgung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung ableiten lassen. Es wird auch danach gefragt, welche versorgungswissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Ergebnissen gewonnen werden können.
Methode:
Die Mixed-Methods-Studie mit qualitativ-komparativer Hauptstudie gliedert sich in mehrere Teilprojekte. Zunächst werden die bisher in Anspruch genommenen Gesundheitsleistungen und der Gesundheitszustand aller neu ins MZEB aufgenommenen Patient*innen mittels standardisierter Fragebögen erfasst und deskriptiv ausgewertet. Anschließend werden vertiefende leitfadengestützte Einzelinterviews geführt, um die Versorgungserfahrungen von erwachsenen Menschen mit Mehrfachbehinderungen vor Nutzung des MZEB und zu ihren aktuellen Versorgungserfahrungen im MZEB zu rekonstruieren. Dieselben Personen werden 18 Monate später erneut zu ihren Versorgungserfahrungen interviewt. Mit dem gleichen Interviewansatz werden Menschen mit Behinderungen in einer Vergleichsregion zu einem Messzeitpunkt befragt, in der auf absehbare Zeit kein MZEB gegründet werden wird. Die Ergebnisse werden inhaltsanalytisch ausgewertet. Um die Besonderheiten der Versorgung im Rahmen der MZEB abbilden und analysieren zu können, werden in den zwei teilnehmenden MZEB zudem Beobachtungsstudien durchgeführt. Mittels Gruppendiskussionen mit Mitarbeiter*innen der MZEB sollen die berufsgruppenübergreifende Kooperation und Teamarbeit als wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Regelversorgung analysiert werden. Schließlich werden Expert*innen-Interviews mit einzelnen Akteur*innen, insbesondere mit Personen aus der Leitungsebene, aber auch mit Kooperationspartnern, durchgeführt.
Ergebnisse
Das Projekt ist im Januar 2019 gestartet, im April finden die ersten Erhebungen statt. Die Präsentation dient der Vorstellung und Diskussion des geplanten Studiendesigns.
Diskussion:
Die Untersuchung wurde als Mixed-Methods-Studie konzipiert, um vertiefte Einblicke in die medizinische Versorgungslage von Menschen mit Behinderungen als auch in die Wirkweisen der MZEB und ihrer Effekte zu ermöglichen. Der Einsatz von Beobachtungsinstrumenten in den MZEB fand in bisherigen Untersuchungen noch keine Berücksichtigung. Damit wird das Forschungsfeld erweitert, indem erstmalig auf Versorgungssituationen und -leistungen sowie auf Veränderungen für Betroffene fokussiert wird und empirische wie theoriebildende Erkenntnisse zu verschiedenen Aspekten des medizinischen Versorgungssystems gewonnen werden können.
Praktische Implikationen:
Diejenigen Professionellen, die aktuell die (Weiter-) Entwicklung eines MZEB planen, werden wertvolle Hinweise für die Planung von Prozessen und notwendige Qualifikationen von Mitarbeiter*innen erhalten. Die Mitarbeiter*innen der MZEB werden aufgrund der kritischen Begleitung ihrer Arbeit wertvolle Hilfe(n) für die Reflektion und Anpassung ihrer konkreten Arbeit erwerben.
Hintergrund
Aufgrund des technischen Fortschritts und einer zunehmenden Prävalenz der Herzinsuffizienz bei beständiger Knappheit an Spenderherzen haben sich Linksherzunterstützungssysteme (LVAD) mittlerweile für die Versorgung von Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz etabliert. In Deutschland werden jährlich ca. 1.000 LVADs implantiert, mit denen die Patient*innen größtenteils mehrere Jahre leben. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Frage an Bedeutung, wie die Versorgung der Patient*innen gestaltet werden kann, um zu einer höchstmöglichen Lebensqualität der Patient*innen beizutragen. Aus dem Forschungsstand geht hervor, dass die Lebensqualität nach der Implantation insgesamt gesteigert werden kann, dies interindividuell aber erheblich variiert. Zudem ergeben sich auch erhebliche Belastungen aus der Abhängigkeit von dem Implantat, welches über abdominal austretende Kabel mit externen Akkus und Steuerungseinheiten verbunden bleibt. Welche personalen und situationalen Faktoren aus Sicht der Patient*innen auf dieses Belastungserleben wirken, wurde bislang nur in Teilaspekten einzelner Studien untersucht.
Fragestellung
Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Synthese bisheriger Ergebnisse qualitativer Forschung zu personalen und situationalen Faktoren, die aus Patient*innenperspektive das Belastungserleben nach einer LVAD-Implantation beeinflussen.
Methode
Im Mai 2018 wurde unter Berücksichtigung der PRISMA-Checklist eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE, PsychARTICLES, PsychINFO und Scopus durchgeführt. In die qualitative Auswertung wurden Studien eingeschlossen, in denen eine Stichprobe oder eine abgrenzbare Teilstichprobe aus erwachsenen Patient*innen mit Herzinsuffizienz bestand, denen ein Continuous-Flow-LVAD implantiert wurde. Ein weiteres Einschlusskriterium bestand darin, dass Wirkzusammenhänge zwischen personalen oder situationalen Bedingungen und der Lebensqualität von LVAD-Patient*innen mit Methoden der qualitativen Sozialforschung untersucht wurden.
Die Auswertung der qualitativen Studien folgte der thematic synthesis nach Thomas und Harden und wurde computergestützt unter Nutzung der Software MAXQDA vorgenommen. Entsprechend wurden zunächst die Ergebnisteile der einzelnen Artikel, einschließlich der Tabellen und Grafiken, in einem induktiven Vorgehen hinsichtlich der darin beschriebenen Einflussfaktoren kodiert. Die daraus entwickelten Codes wurden in einem zweiten Schritt unter Berücksichtigung der Fragestellung zu deskriptiven Kategorien zusammengefasst, welche die Einflussfaktoren exemplarisch mit den identifizierten Wirkzusammenhängen auf Ebene der einzelnen Studien beschreiben. Diese wurden anschließend zu studienübergreifenden Kategorien zusammengefasst und in einem Kategoriensystem konzeptualisiert.
Ergebnisse
Aus der Suche in den Datenbanken sind 6.388 Treffer hervorgegangen. Nach Entfernen der Duplikate und dem Titel- und Abstract-Screening wurden 17 Volltexte gesichtet, von denen 7 in die qualitative Synthese eingeschlossen wurden. Diese beziehen sich auf 5 unabhängige Stichproben, von denen zwei quer- und drei längsschnittig befragt wurden. Die Stichproben umfassen zusammengefasst 111 LVAD-Patient*innen, in den einzelnen Studien wurden 9 bis 48 Fälle untersucht. Eine Publikation stammt aus Italien, alle anderen aus den Vereinigten Staaten. Die Auswertung erfolgte mittels grounded theory, thematic analysis, phenomenology und narrativ.
In den Studien werden sehr unterschiedliche personale und situationale Faktoren beschrieben, die aus Perspektive der Patient*innen einen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Relevante situationale Faktoren können z.B. die Gestaltung des Versorgungssystems betreffen, wenn Patient*innen von Sorgen berichten, dass Versicherungsleistungen im weiteren Krankheitsverlauf wegfallen könnten oder auch damit zusammenhängen, wie lange das implantierte LVAD bereits etabliert ist. Die personalen Faktoren beziehen sich z.B. auf die Kompetenz im Umgang mit dem LVAD oder auch auf spirituelle Einstellungen.
Diskussion
In den untersuchten Studien werden Einflussfaktoren als relevant identifiziert, die im wissenschaftlichen Diskurs zur Lebensqualität von LVAD-Patient*innen bislang kaum berücksichtigt werden (z.B. Religiosität) und dadurch weiteren Forschungsbedarf implizieren.
Die vorliegende qualitative Synthese gibt zum einen Hinweise zur Interpretation von Ergebnissen quantitativer Studien zu Einflussfaktoren auf die Lebensqualität, zum anderen weitere Faktoren, die in quantitativen Studien genauer untersucht werden sollten.
Praktische Implikationen
Die Ergebnisse des Reviews geben Behandler*innen einen Überblick über Problemlagen von Patient*innen. Mit diesem Wissen können sie individuelle Lebensumstände, entsprechend der Empfehlungen aus dem LVAD-Rehabilitationsstandard, einordnen und stärker in der Behandlung berücksichtigen.
Hintergrund:
Der Zusammenhang zwischen Multimorbidität und sozialen Faktoren, wie z.B. Einsamkeit und sozialer Unterstützung, ist bislang wenig untersucht. In zunehmendem Maße wird deutlich, dass diese Faktoren als Kontributoren für Mortalität und Morbidität gelten.
Metaanalysen haben gezeigt, dass soziale Faktoren wie subjektive Einsamkeit und objektive Isolation mit einem durchschnittlichen 28 - 32% höheren Mortalitätsrisiko in Verbindung stehen (Holt-Lunstad et al. 2015).
Die Mechanismen, die dem Zusammenhang zugrunde liegen, können in verhaltensbezogen, psychologisch und physisch unterteilt werden (Kawachi & Berkman 2001). In ihrer Wirkung sind sie aber interdependent, von sozialen Faktoren beeinflusst und komplex.
Exemplarisch wirkt soziale Unterstützung auf das mentale Wohlbefinden, indem ein Umfeld geschaffen wird, das negative Einflüsse kompensiert („Buffering Hypothesis“) (Cohen & Wills 1985).
Mit Fokus auf Multimorbidität und mentales Wohlbefinden gewinnt dieser Prozess an Relevanz, weil Multimorbidität einen negativen Einfluss auf das mentale Wohlbefinden darstellt, an dem zugleich nicht ursächlich angesetzt werden kann. Dadurch erhöht sich der Bedarf an kompensatorischen Faktoren, die an psychologischen, physischen und/oder verhaltensbezogenen Mechanismen ansetzen.
Als ein solcher Faktor kann die soziale Unterstützung erachtet werden.
Eine negative Dyadik aus Multimorbidität und sinkendem mentalem Wohlbefinden kann demnach durch die Stärkung sozialer Faktoren durchbrochen werden.
Fragestellung:
Ziel der vorliegenden Studie ist es, Licht auf den Kausalprozess zwischen Multimorbidität und mentalem Wohlbefinden zu werfen.
Im Spezifischen wird die Frage gestellt, ob soziale Unterstützung negative Einflüsse der Multimorbidität auf das mentale Wohlbefinden kompensieren kann?
Methode:
Als Datengrundlage für die Analysen dient das:
„Dritte Sozialmedizinische Panel für Erwerbspersonen – Rehabilitation und Teilhabe“ (GSPE-III).
Die Daten erhoben diverse Merkmale, so z.B. Anzahl und Art der Erkrankungen, mentales Wohlbefinden (SF-36) und soziale Unterstützung (Oslo-3) zu je drei Messzeitpunkten (2013/N=3294, 2015/N=2223, 2017/N=2108).
Die Daten ermöglichen die Anwendung längsschnittlicher Mediationsanalysen mittels
Strukturgleichungsmodellen (SEM) (Cole & Maxwell 2003).
Theoriebasiert wurden verschiedene Strukturgleichungsmodelle hergeleitet und empirisch getestet.
Ergebnis:
In allen längsschnittlichen Strukturgleichungsmodellen wurden signifikante (p < 0.00; N~1500) indirekter Effekte geschätzt.
Die Effektgrößen variieren jedoch stark in Abhängigkeit der Modellspezifikation und des zeitlichen „Lags“ der den Pfaden zugrunde gelegt wird.
Die stärksten Mediationseffekte wurden bei der Schätzung synchroner Effekte ermittelt (ca. 40% Mediation des Gesamteffektes).
Die schwächste Mediation wurde in einem Full-Cross-Lagged-Panel-Model (CLPM) ermittelt (ca. 12% Mediation).
Alle Modelle wiesen zwar einen hohen Model-Fit auf (CFI > 0.90; SRMR < 0.08), unterliegen aber unterschiedlichen theoretischen Annahmen bzgl. des Kausalprozesses (Newsom 2015).
Diskussion:
Die Ergebnisse bestätigen einerseits, dass soziale Unterstützung ein Mediator des Effekts von Multimorbidität auf mentale Gesundheit ist.
Andererseits wird deutlich, dass für die kausal-empirische Überprüfung von Mediationseffekten eine präzise Überführung der Wirkmodelle in die Empirie von Nöten ist.
Praktische Implikationen:
Eine Besserung der physischen Situation ist bei multimorbiden Personen i.d.R. nicht gegeben, umso wichtiger ist eine Stabilisierung des mentalen Wohlbefindens der Betroffenen.
In diesem Kontext gewinnen soziale Faktoren, wie soziale Unterstützung, besondere Bedeutung. Versorgungsinterventionen, die zum Ziel haben, die Versorgung von Multimorbiden zu verbessern, müssen den Kontext der sozialen Faktoren zumindest berücksichtigen oder gar an diesem ansetzen.
Gleichzeitig müssen Versorgungsforscher, die an einer Evaluation etwaiger Interventionen und Kontexte interessiert sind, theoretische Wirkmodelle konzipieren und diese anhand adäquater empirischer Modelle überprüfen.
Literatur:
Cohen, S., & Wills, T. A. (1985). Stress, social support, and the buffering hypothesis. Psychological Bulletin, 98(2), 310.
Cole, D. A., & Maxwell, S. E. (2003). Testing mediational models with longitudinal data: questions and tips in the use of structural equation modeling. Journal of Abnormal Psychology, 112(4), 558.
Holt-Lunstad, J., Smith, T. B., Baker, M., Harris, T., & Stephenson, D. (2015). Loneliness and social isolation as risk factors for mortality: a meta-analytic review. Perspectives on Psychological Science, 10(2), 227-237.
Kawachi, I., & Berkman, L. F. (2001). Social ties and mental health. Journal of Urban Health, 78(3), 458-467.
Newsom, J. T. (2015). Longitudinal structural equation modeling: A comprehensive introduction. Routledge.
Hintergrund
Der Verlust der Sehfähigkeit hat weitgehende Auswirkungen auf die Lebensqualität und das psychosoziale Wohlbefinden der Betroffenen. Das Ausmaß und die Intensität der Beeinträchtigung im Kontext zu anderen körperlichen Gebrechen sind jedoch weitgehend unbekannt.
Fragestellung
Die vorliegende Untersuchung untersucht die Prävalenz von Sehstörungen und ihre Assoziation mit psychosozialen Faktoren. Weiterhin wird die Rolle von Sehstörungen im Kontext mit anderen chronischen Gesundheitsproblemen analysiert.
Methode
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung unter Personen im Lebensalter ≥ 40 Jahren in Deutschland, die seit 1996 regelmäßig soziale, sozioökonomische und gesundheitsbezogene Faktoren erfasst. Für die vorliegende Untersuchung wurden Querschnittsdaten von insgesamt 5.462 Personen aus der fünften Welle des DEAS berücksichtigt, die 2014 erhoben wurden. Darin wurden visuelle Probleme beim Lesen von Zeitungen sowie beim Erkennen von Menschen in jeweils drei verschiedenen Schweregraden erfasst. Diese Sehstörungen wurden mit psychosozialen Faktoren (Lebenszufriedenheit, positiver und negativer Affekt, Optimismus, depressive Symptome, soziale Isolation) korreliert und in einer linearen Regressionsanalyse mit verschiedenen anderen chronischen Gesundheitsproblemen (Erkrankungen von Herz-/Kreislauf, Durchblutung, Atemwegen, Krebs, Diabetes, Magen-Darm-Erkrankungen) verglichen.
Ergebnisse
Insgesamt gaben 19,1 Prozent der Befragten Sehstörungen beim Lesen von Zeitungen und 8,3 Prozent beim Erkennen von Menschen an. Größere Schwierigkeiten nannten dabei 2,3 Prozent für das Lesen und 1,2 Prozent für das Erkennen von Menschen. Für jeweils 0,3 Prozent war Lesen oder Erkennen nicht möglich. Für beide Bereiche der Sehbeeinträchtigung ergab sich eine enge Assoziation mit psychosozialen Faktoren, die sich für Seheinschränkungen konsistenter darstellte als im Vergleich mit allen anderen Gesundheitsproblemen.
Diskussion
Sehbeeinträchtigungen sind in der älteren Bevölkerung weit verbreitet und weisen eine enge Verbindung mit psychosozialen Faktoren auf. Möglicherweise ist die Korrelation des visuellen und des psychosozialen Wohlbefindens sogar enger als in anderen Gesundheitsbereichen.
Praktische Implikationen
Augenerkrankungen und Einschränkungen des visuellen Sinnes haben weitreichende psychosoziale Implikationen. Die Rolle des Sinnesorgans Auge sollte daher weit mehr im Kontext psychosozialer Gesundheit betrachtet werden. Eine engere Zusammenarbeit zwischen augenärztlicher und psychosozialer Betreuung der Betroffenen wäre wünschenswert.
Hintergrund: Suizidprävention im Jugendalter stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. In den letzten Jahren wurden einige schulbasierte edukative Präventionsprogramme erfolgreich im Sinne der Prävention von Suizidgedanken und/oder -versuchen evaluiert. Außerhalb von Forschungsbemühungen werden diese Programme jedoch zu wenig eingesetzt, möglicherweise aufgrund aufwendiger Trainerschulungen oder zeitlich zu umfangreicher Module, die im Unterrichtsgeschehen nur begrenzt umsetzbar sind. Sie werden jedoch dringend benötigt, um einen gesellschaftlichen Diskurs und die Implementation von Suizidpräventionsmaßnahmen voranzutreiben.
Fragestellung: Wie sollten schulbasierte Präventionsprogramme – hier am Beispiel von Suizidalität unter Jugendlichen- gestaltet sein, im Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit, Wirksamkeit und Akzeptanz?
Methode: Anhand theoretischer Überlegungen, der Sichtung evidenzbasierter Programme sowie einer Expertenbefragung wurde ein edukatives Suizidpräventionsprogramm für Jugendliche erstellt. Das Programm umfasst zwei Blöcke zu je 90 Minuten und beschreibt Merkmale von seelischem Stress, psychischen Beschwerden bis hin zu suizidalen Krisen und fokussiert auf den Abbau von Barrieren für die Inanspruchnahme regional verfügbarer Hilfsangebote. In einer randomisierten Warte-Kontroll-Studie mit einer repräsentativen Stichprobe 12 bis 18 jähriger Dresdner SchülerInnen (N=950) soll das Programm beginnend im Frühjahr 2019 evaluiert werden. Gemessen werden die Effekte des Programms auf psychische Gesundheitskompetenz, Stigmatisierung und Inanspruchnahme von Hilfen sowie zur Häufigkeit suizidaler Gedanken und Verhalten jeweils prä, post und zum 6-Monats-Follow-up. Das Vorhaben ist Teil der Arbeit des Netzwerkes für Suizidprävention in Dresden (NeSuD).
Ergebnisse: Noch vor Beginn der Erhebung wurden Bedenken und Vorgaben der assoziierten Ministerien erfragt, um die Umsetzung des Vorhabens zu bahnen. Zugleich führten erste Ankündigungen zum Vorhaben im Rahmen der NeSuD-Öffentlichkeitsarbeit zu wiederholten Anfragen von Schulen mit zahlreichen Präventionsbedarfen aufseiten der SchülerInnen und LehrerInnen.
Diskussion: Die Ergebnisse sollen ein besseres Verständnis der Barrieren, Gelingensfaktoren und bestenfalls Mechanismen von Suizidpräventionsprogrammen im Jugendalter ermöglichen. Sollte sich das Programm als förderlich für die Gesundheitskompetenz und Inanspruchnahme erweisen, wird die Verstetigung und damit Dissemination und Implementation an Schulen in Sachsen angestrebt.
Praktische Implikationen: Die Vorbereitungen, Durchführung und Ergebnisse können und sollten auch im Austausch mit ähnlichen Projekten stehen, um Ressourcen und Schnittstellen zu identifizieren und das Thema Suizidprävention bei Jugendlichen in der Öffentlichkeit angemessen zu platzieren.