12:05 Uhr
CT-Untersuchungen der medialen Klavikulaepiphyse im Rahmen der forensischen Altersbestimmung: Vergleich unterschiedlicher iterativer Rekonstruktionen mit der gefilterten Rückprojektion (Freies Thema)
Magdalini Tozakidou | UKE | Germany
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Autor:innen:
Magdalini Tozakidou | UKE | Germany
Ilze Apine | Children Clinical University Hospital, Riga, Latvia | Latvia
Eileen Jopp | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
Klaus Püschel | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
PD Dr. Jochen Herrmann | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
Ziel:
Computertomographische (CT) Untersuchungen der Klavikula werden im Rahmen der forensischen Altersbestimmung eingesetzt. Ziel dieser Studie ist der Vergleich der Bildqualität von CT Protokollen der medialen Klavikulaepiphyse, die mit unterschiedlichen iterativen Algorithmen und der gefilterten Rückprojektion (FBP) rekonstruiert wurden.
Material und Methoden:
CT-Untersuchungen der medialen Klavikulaepiphyse wurden in 19 Patienten aus forensischen Gründen durchgeführt (70 mAs/ 140 kVp; Brilliance iCT, Philips). Jedes CT wurde mittels FBP und mit iterativen Algorithmen (i-Dose) Level 4 und 6 rekonstruiert. Die CTs wurden auf Höhe der Sternoklavikulargelenksmitte ausgewertet. Die Beurteilbarkeit der meta-/epiphysären Grenzfläche bzw. des epiphysären Kortex wurde durch zwei Kinderradiologen im direkten Vergleich der drei Rekonstruktionen bewertet. Das quantitative Bildrauschen wurde gemessen und die effective Dosis dokumentiert. Das Stadium der Klavikulaossifikation wurde durch zwei Radiologen in Konsensus beurteilt, zunächst auf den FBP Rekonstruktionen und anschließend unter Berücksichtigung aller Rekonstruktionen, inclusive iDose 4 and 6.
Ergebnisse:
Die mittlere effective Dosis betrug 0,95±0,38 mSv. Im direkten Vergleich wurde die Abgrenzbarkeit der meta/epiphysären Grenzfläche bzw. des Kortex in den iDose Rekonstruktionen besser bewertet als in FBP-Rekonstruktionen. Das Bildrauschen war in Bildern mit iDose Rekonstruktion geringer ausgeprägt als mit FBP. Bei drei Patienten änderte sich das Ossifkationsstadium in der Beurteilung, wenn neben FBP auch iterative Rekonstruktionen bewertet wurden.
Schlussfolgerung:
Die Beurteilung des Ossifikationsstadiums der medialen Klavikulaepiphyse kann in Abhängigkeit von der Bildqualität bzw. von der gewählten Rekonstruktionstechnik variieren. Daher scheint die Anwendung iterativer Algorithmen neben der gefilterten Rückprojektion sinnvoll.
12:15 Uhr
Frühdiagnose von Osteonekrosen bei Kindern mit ALL und LBL unter antileukämischer Therapie mittels Diffusion und Perfusion im MRT – Ergebnisse der OPAL-Studie (Freies Thema)
Katharina Weil | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät | Germany
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Autor:innen:
Katharina Weil | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät | Germany
Prof. Dr. Hans-Jörg Wittsack | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät | Germany
PD Dr. med. Hans-Jürgen Laws | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät | Germany
Prof. Dr. med. Gerald Antoch | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät | Germany
Dr. med. Jörg Schaper | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät | Germany
Dr. med. Dirk Klee | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät | Germany
Zielstellung: Bei Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und lymphoblastischem Lymphom (LBL) stellen aseptische Osteonekrosen (ON) unter antileukämischer Therapie eine häufige und schwerwiegende Nebenwirkung dar. Im Rahmen der OPAL-Studie (Osteonekrosen bei pädiatrischen Patienten mit ALL und LBL) wird die Wertigkeit von MRT-Untersuchungen für die Frühdiagnose von ON geprüft. Ziel der Arbeit war es, mithilfe der Bestimmung von Diffusions- und Perfusionsanteilen in ADC-Karten eine prospektive Aussage zur Entstehung von ON treffen zu können.
Material und Methoden: Hierzu wurden im MRT bei 19 Patienten in ADC-Karten aus einer bi-exponentiellen DWI-Analyse Messungen der Diffusions- und Perfusionsanteile durch ROIs an der Dia-, Meta- und Epiphyse am distalen Femur sowie der proximalen Tibia zum Diagnosezeitpunkt und nach 6, 9 und 12 Monaten durchgeführt und retrospektiv verglichen.
Ergebnisse: Dabei stellten sich in den initialen Untersuchungen i.d.R. bestehende leukämische Infiltrationen in der STIR hyper- und in der T1 hypointens dar. Nach 6 und z.T. 9 Monaten wiesen die ossären Strukturen bei den meisten Patienten ein inverses Signalverhalten zur Ausgangsuntersuchung auf. Auch die DWI-Werte zeigten analog zur STIR im zeitlichen Verlauf eine Abnahme der Signalintensität. Interessanterweise bedingt dieses Diffusionsverhalten, dass das bi-exponentielle IVIM (intravoxel incoherent motion) Modell zur Analyse der DWI-Daten v.a. an der Diaphyse keine validen Ergebnisse erzielt. Nach 12 Monaten grenzten sich entstandene ON mit einem hyperintensen Signal in der STIR und DWI deutlich von der Umgebung ab. Es konnten in den Voruntersuchungen in den Regionen späterer ON bisher keine signifikanten Unterschiede in der Diffusion und Perfusion im Vergleich zu den anderen analysierten Regionen ohne spätere ON nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Eine prospektive Aussage zur Entstehung von ON ist zum aktuellen Zeitpunkt mit den von uns durchgeführten Analysen nicht möglich.
12:25 Uhr
Primärdiagnostik und Therapiekontrolle mittels diffusionsgewichteter MRT und PET/CT bei einer Patientin mit Ewing-Sarkom (Kasuistik)
PD Dr. med. habil. Henning Neubauer | Uniklinikum Ulm / SRH Poliklinik Radiologie Suhl | Germany
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Autor:in:
PD Dr. med. habil. Henning Neubauer | Uniklinikum Ulm / SRH Poliklinik Radiologie Suhl | Germany
Das 11-jährige Mädchen wurde mit Schmerzen am Oberschenkel rechts extern zur Röntgendiagnostik vorstellt und zunächst unter dem Verdacht einer chronisch-nichtbakteriellen Osteomyelitis behandelt. Die MRT-Diagnostik bei Beschwerdepersistenz zeigte jedoch einen tumortypischen intra- und paraossären Befund, der bioptisch als Ewing-Sarkom gesichert wurde. In der diffusionsgewichteten MRT (DWI) bestanden hochgradig zelldichte Tumoranteile neben ausgedehntem periläsionalem Ödem. Die radiologische Umfelddiagnostik und die GK-PET/CT ergaben keinen Hinweis auf Metastasen.
Die Verlaufsbildgebung nach erfolgter Chemotherapie zeigte eine vollständige Rückbildung der Tumoranteile mit Diffusionsrestriktion bei weiterhin flächenhaftem Ödem und Kontrastmittelaufnahme im Femur und in den angrenzenden Weichteilen. Die Verlaufs-PET/CT ergab lokal keine vermehrte Tracer-Aufnahme mit enger Korrelation zum DWI-Befund. Die Patientin wurde operativ mit Tumorprothese versorgt. Im posttherapeutischen Verlauf über 8 Jahre ergaben sich keine Hinweise auf ein Rezidiv.
Konklusion: Die Diffusions-MRT erlaubt im Vergleich zur Standard-MRT eine bessere Visualisierung des Tumors, eine Differenzierung Tumor vs. Ödem sowie eine nicht-invasive Abschätzung der Dignität. Der Bildbefund von DWI und PET korrelierte im vorliegenden Fall eng und demonstrierte in beiden Modalitäten ein sehr gutes Therapieansprechen. Die DWI bietet sich in der Diagnostik und Therapiekontrolle von muskuloskelettalen Malignomen an, wenn keine Hybridbildgebung verfügbar ist oder aus Gründen der Strahlenhygiene nicht (wiederholt?) angewendet werden soll.
12:33 Uhr
Einsatz der MRT zur Knochenalterbestimmung im Rahmen medizinischer Fragestellungen (Freies Thema)
Vera Diete | Universitätsklinikum Ulm | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Daniel Vogele | Universitätsklinikum Ulm | Germany
Vera Diete | Universitätsklinikum Ulm | Germany
Prof. Dr. med. Meinrad Beer | Universitätsklinikum Ulm | Germany
Zielsetzung
Die Bestimmung des Knochenalters ist ein Verfahren zur Ermittlung des biologischen Alters und der strukturellen Reife. Überwiegend zum Einsatz kommt die Knochenalterbestimmung im Rahmen medizinischer Fragestellungen, zum Beispiel bei endokrinologischen Erkrankungen oder Wachstumsstörungen. In der Regel werden hierzu konventionelle Röntgenaufnahmen der linken Hand verwendet. In der vorliegenden Studie soll untersucht werden inwieweit die MRT als strahlungsfreie Alternative zur Knochenalterbestimmung angewendet werden kann.
Material und Methodik
Bei 41 Patienten, 15 weiblich und 26 männlich, wurde zusätzlich zu den konventionellen Röntgenaufnahmen der linken Hand eine MRT mit einer T1-VIBE (n=41) und einer T1-TSE (n=25) durchgeführt. Das Durchschnittsalter lag bei 12,07 Jahren (6,0 bis 17,5 Jahre). Die Knochenalterbestimmung erfolgte verblindet durch zwei erfahrene Untersucher gemäß dem am weitesten verbreiteten Standard nach Greulich und Pyle. Neben der Inter- sowie Intraobservervariabilität wurde die Korrelation zwischen den konventionellen Röntgenaufnahmen und den MRT-Untersuchungen mit dem Korrelationskoeffizienten nach Pearson bestimmt.
Ergebnisse
Zwischen dem aus den MRT-Bilddaten bestimmten Knochenalter und den Ergebnissen der konventionellen Röntgenaufnahmen zeigte sich eine sehr gute Korrelation sowohl für die T1-VIBE mit r=0,975 als auch für die T1-TSE mit r=0,976. Geschlechtsabhängige Unterschiede ergaben sich nicht. Die Übereinstimmung bei der Interobservervariabilität war mit r=0,985 (CR), 0,965 (T1-VIBE) und 0,978 (T1-TSE) ebenso wie die Intraobservervariabilität für Untersucher A (CR=0,994, T1-VIBE=0,995, T1-TSE=0,998) beziehungsweise Untersucher B (CR=0,994, T1-VIBE=0,993, T1-TSE=0,994) sehr gut.
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie zeigt, dass die MRT der linken Hand zur Knochenaltersbestimmung im Rahmen medizinischer Fragestellungen als mögliche strahlungsfreie Alternative zu den konventionellen Röntgenaufnahmen verwendet werden kann.
12:43 Uhr
Myosonografische Muster bei kindlicher und jugendlicher Form des M. Pompe (Kasuistik)
Dr. med. Julian H. W. Jürgens | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Julian H. W. Jürgens | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
Dr. Jasmin D. Busch | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
Dr. Katharina Stumpfe | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
PD Dr. Nicole Muschol | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
PD Dr. Ludwig von Rohden | Universitätsklinikum Magdeburg | Germany
PD Dr. Jochen Herrmann | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
Ziel: M. Pompe ist eine seltene lysosomale Speichererkrankung. Mangel an saurer Alphaglucosidase führt zu Akkumulation von Glykogen in Muskelzellen und fortschreitendem Untergang an Muskelzellen. Es gibt zwei Formen von M. Pompe: die „infantile onset“- (IOPD) oder die „late onset“-Form (LOPD). LOPD kann in Adoleszenz oder Erwachsenenalter klinisch auffällig werden.
Myosonographie ist ein etabliertes Verfahren für Screening und Charakterisierung von Muskelarchitekturveränderungen. Für die Erwachsenen-Form der LOPD sind charakteristische sonomorphologische Veränderungen beschrieben. Ziel dieser Studie war die Identifikation von typischen myosonographischen Mustern bei Kindern mit IOPD oder juveniler LOPD.
M&M: 6 Pat.(17-186Mon.) mit enzymatisch und genetisch bestätigter IOPD(2) und LOPD(4) wurden mittels standardisiertem Protokoll untersucht (Logiq E9/ML6-15 Schallkopf, GE Healthcare). 1 dieser 6 Pat. war im Alter von 44Mon. asymptomatisch, alle anderen zeigten eine typische muskuläre Hypotonie.
Folgende Muskelgruppen wurden untersucht: Oberschenkel bds. ventral, re. Unterschenkel dorsal, re. Oberarm lateral und ventral. Die akquirierten Bilder wurden von 2 myosonographisch erfahrenen Radiologen auf wiederkehrende Texturauffälligkeiten untersucht. Das Spektrum der Veränderungen wurde mit dem klinischen Erscheinungsbild verglichen.
Erg: Alle Patienten zeigten Veränderungen in den untersuchten Muskeln: Erhöhte Muskelechogenität mit positivem Pfeiffer-Zeichen sowie eine alterierte Muskelarchitektur mit Inhomogenitäten und strangförmigen, lamellenartigen Verdichtungen. Im klinisch asymptomatischen Kind fanden sich diese Veränderungen weniger ausgeprägt.
Schluss: Eine strukturierte Beurteilung der Skelettmuskulatur mittels Myosonographie ergab ein wiederkehrendes myopathisches Muster bei Kindern mit M. Pompe. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Behandlungsmöglichkeiten könnte die Myosonographie als Hilfsmittel zur Überwachung der Behandlungsauswirkungen dienen.