Autor:innen:
Katharina Ebeling | Studentin FSU Jena | Germany
Prof. Dr. Peter Schlattmann | Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena | Germany
Dr. Paul-Christian Krüger | Institut für Diagnostische und Interventionelle Raidologie Universitätsklinikum Jena | Germany
Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Joachim Mentzel | Institut für Diagnostische und Interventionelle Raidologie Universitätsklinikum Jena | Germany
Zielsetzung
In der digitalen Radiografie werden Post-Processing Algorithmen zur Verbesserung der Bildqualität eingesetzt. Herabgesetzt wird diese durch Streustrahlung, die SimGrid™ (SG) mithilfe neuronaler Netze abschätzen und herausrechnen kann. Tube-and-Line-Enhancement (TLE™) dient der Betonung von Kontrastunterschieden. Ziel dieser Studie war es, den Nutzen dieser Post-Processing-Algorithmen in der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin zu evaluieren.
Material und Methoden
210 bettseitig angefertigte Röntgen-Thorax- und Abdomenaufnahmen (Samsung, GM 85) der Neonatologie (n =101, mean 30. Lebenstag) und pädiatrischen Intensivstation (n= 109, mean 6 J.) wurden mit und ohne Post-Processing (SG: 134, TLE: 76) analysiert. Mittels einer drei-stufigen Likert-Skala wurden mehrere Parameter (Trachea, zentrale/periphere/retrokardiale Gefäße, Skelett, Fremdmaterial, Rauscheindruck, Gesamtqualität, Beurteilbarkeit für Fragestellung, Bauchorgane, Darmgas, Kontrastmittel) bewertet (SPSS 25.0).
Ergebnisse
Mit TLE waren Fremdmaterial (OR=136,11, p < 0,05) und Skelett (OR=34,92, p < 0,05) deutlich besser beurteilbar, während Rauscheindruck und Gesamtqualität schlechter bewertet wurden.
Unter Einsatz von SG wurde schon bei Kindern ab 6 Monaten eine signifikante Bildverbesserung gezeigt (OR=4,95, p < 0,05); dies gilt besonders für die Beurteilung von Skelett (OR=4,18, p < 0,05), Trachea (OR=4,12, p=0,001), Fremdmaterial (OR=3,19, p=0,001) und Darmgasverteilung (OR=8,27, p=0,01). Bei Früh- und Neugeborenen wurde keine Verbesserung der Bildqualität erreicht (OR=0,27, p=0,007).
Schlussfolgerung
TLE gestattet in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin eine signifikant bessere Beurteilung von Fremdmaterialien. SG bietet ein differenzierteres Spektrum in der Bildverbesserung, allerdings erst bei Kindern jenseits der Neonatalperiode.