08:50 Uhr
Alles Trauma oder was? Sonografie des Ellenbogengelenks am wachsenden Skelett (Freies Thema)
Dr. med. Malte Jäschke | Universitätsmedizin Rostock | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Malte Jäschke | Universitätsmedizin Rostock | Germany
Dr. med. Claudia Bierwirth | Universitätsmedizin Rostock | Germany
Dr. med. Ulf Prüter | Universitätsmedizin Rostock | Germany
Zielstellung:
Anhand von Fallbeispielen sollen die Möglichkeiten der Sonographie des Ellenbogengelenkes in der Pädiatrie und Kindertraumatologie demonstriert werden. Hierbei werden neben Frakturen auch untypische Verläufe nach Trauma und chirurgischer Intervention sowie entzündliche und tumoröse Prozesse vorgestellt.
Material und Methoden:
Aufarbeitung von Fallbeispielen aus der Kinderradiologie der Universitätsmedizin Rostock.
Ergebnisse:
Die Sonographie des Ellenbogengelenks ermöglicht es, mit geringem Aufwand die Weichen für die weitere Diagnostik und Therapie der Patienten zu stellen. Dies ist insbesondere bedeutsam, da bei Kindern eine Traumaanamnese nicht immer sicher zu erheben ist und das zumeist führende klinische Bild aus Schmerzen und resultierender Schonhaltung eine weitere diagnostische Einordnung verlangt. Ein Vorteil der Sonographie sind Funktionsuntersuchungen in Pro- und Supination sowie bei gebeugtem und gestrecktem Ellenbogengelenk. Ein Seitenvergleich ist obligat und hilft bei der Identifikation von ossären Läsionen und Weichteilbeteiligung. Der Nachweis eines Ergusses bzw. Hämarthros im Sinne eines sonographischen „fad pat signs“ hat einen sehr hohen diagnostischen Vorhersagewert.
Schlussfolgerung:
Die Sonographie ist insbesondere bei jüngeren Kindern eine hervorragende Methode, um Pathologien am Ellenbogengelenk zu lokalisieren und mit genügend Erfahrung auch richtig zu interpretieren.
09:00 Uhr
T2-Mapping zur subklinischen Detektion von retropatellaren Knorpelschäden des Kniegelenkes bei Jugendlichen im Leistungssport: Erste vorläufige Ergebnisse einer prospektiven Studie (Freies Thema)
Dr. Christian Roth | Universitätsklinikum Leipzig | Germany
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Autor:innen:
Dr. Christian Roth | Universitätsklinikum Leipzig | Germany
Prof. Dr. Maren Witt | Universität Leipzig | Germany
Dr. Ina Sorge | Universitätsklinikum Leipzig | Germany
Dr. Anne Bettina Päts | Universitätsklinikum Leipzig | Germany
Dr. med. Daniel Gräfe | Universitätsklinikum Leipzig | Germany
Prof. Dr. Franz-Wolfgang Hirsch | Universitätsklinikum Leipzig | Germany
Ziel:
Ziel der MR-Studie ist es zu klären, ob Leistungssport im Kindes- und Jugendalter zu Veränderungen am Kniegelenksknorpel führt. Neben konventionellen MR-Sequenzen wurden hierfür die T2-Relaxationszeit (T2-Mapping) des Knorpels bestimmt. Diese ist abhängig von dem Anteil des freien, nicht an Glykosaminoglykane gebundenen Wassers und ein Marker für die strukturelle Integrität der Knorpelmatrix. Es ist bekannt, dass Schädigungen, z. B. durch repetitive sportliche Überlastungen oder Fehlstellungen im Kniegelenk in einer Erhöhung der T2-Relaxationszeit resultieren können.
Methodik:
Es handelt sich um eine prospektive Monozenterstudie bei der im Zeitraum von 03 – 06/2019 jeweils beide Kniegelenke von 30 männlichen Jugendlichen im Alter von 15 - 17 Jahren untersucht wurden. Die Probanden bestehen zur Hälfte aus Schülern eines Sportgymnasiums (Schwerpunk Volleyball; > 600 Min. Sport / Woche), zur anderen Hälfte aus Jugendlichen mit durchschnittlichem sportlichen Aktivitätsniveau. Die Beurteilung der sportlichen Aktivität erfolgte mit dem „Motorik-Modul“ (MoMo)-Fragebogen. Kniebeschwerden wurden mit dem „Knee injury osteoarthritis outcome score“ (KOOS) eruiert. Die Bildakquisition wurde an einem 3T MRT durchgeführt. IntelliSpace Portal (Philips) ist zur Auswertung der Datensätze verwendet worden.
Ergebnisse und Zusammenfassung:
Insgesamt wurden 3240 Messungen am retropatellaren Knorpel durchgeführt. In der vorläufigen Auswertung konnten mittels T2-Mapping fokale Läsionen des retropatellaren Knorpels detektiert werden, die weder in T2 noch der PD-FS darstellbar gewesen sind, daher folgern wir, dass das T2-Mapping in ausgewählten Fällen eine sinnvolle Ergänzung darstellen kann.
09:10 Uhr
Die Beurteilung des patellofemoralen Gleitlagers bei Kindern. Was ist normal? (Freies Thema)
PD Dr. Thekla von Kalle | Olgahospital/Klinikum Stuttgart | Germany
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Autor:innen:
Lena Ang'ani | Olgahospital/Klinikum Stuttgart | Germany
Mathias Neuscheler | Olgahospital/Klinikum Stuttgart | Germany
Peter Ainslie | Olgahospital/Klinikum Stuttgart | Germany
Dr. Saroa El Sakka-Kuhn | Klinikum Stuttgart | Germany
Prof. Dr. Francisco F Fernandez | Olgahospital/Klinikum Stuttgart | Germany
PD Dr. Thekla von Kalle | Olgahospital/Klinikum Stuttgart | Germany
Zielstellung: Eine Patella-Luxation (traumatisch oder spontan) ist ein relativ häufiges Ereignis bei Kindern und Jugendlichen. Die Reposition erfolgt meist spontan. Sind keine schweren Gelenkverletzungen assoziiert bleibt die Therapie konservativ. Bei Reluxationen und/oder morphologischen Risikofaktoren können chirurgische Korrekturen bereits am wachsenden Skelett indiziert sein. Die MRT ist neben dem Röntgenbild Methode der Wahl zur Feststellung von Verletzungen und zur Einschätzung prädisponierender Befunde. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Form des patellofemoralen Gleitlagers, zu dessen Beurteilung die Bestimmung des Sulcuswinkels (zwischen den Tangenten der lateralen und medialen Facette) und die Klassifikation der Trochlea femoris nach Déjour empfohlen werden. Eine Validierung am wachsenden Skelett liegt bisher nicht vor.
Material und Methoden: Kniegelenke von 657 sonst gesunden Kindern mit offenen Epiphysenfugen, die aus anderen Gründen als einer Patellaluxation untersucht worden waren, wurden retrospektiv von 2 unabhängigen Untersuchern (Radiologe und Orthopäde) klassifiziert und vermessen.
Ergebnisse: Bei guter Übereinstimmung zwischen beiden Untersuchern war der Sulcuswinkel bei 299 (45%) pathologisch (>145°). 394 (60%) erfüllten die morphologischen Kriterien einer schweren Trochleadysplasie (Déjour B oder C), mit einem Überwiegen jüngerer Kinder. Bei 252 (38%) waren beide Parameter pathologisch. Auffallend war eine pathologische morphologische Klassifikation bei fast 40% der Kniegelenke mit normalem Sulcuswinkel.
Schlussfolgerung: Die für Erwachsene validierte Déjour-Klassifikation zur Beurteilung einer Dysplasie der Trochlea femoris ergibt bei normalen kindlichen Kniegelenken einen hohen Anteil pathologischer Werte. Sie scheint daher zur Untermauerung einer OP-Indikation nicht geeignet. Der Vergleich mit einer Kohorte von Patienten mit Z.n. Patellaluxation ist geplant.
09:20 Uhr
Übergabe des Publikationspreises
09:30 Uhr
Festvortrag von W. Schareck (Rostock) - „Die Digitalisierung in der Forschung – Was muss eine Universität hierzu leisten?“