Autor:innen:
Carolin Schneider | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Karim Hamesch | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Barbara Burbaum | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Malin Fromme | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Mattias Mandorfer | Medical University Vienna | Austria
Matthias Reichert | Saarland University Medical Center, Homburg, Germany | Germany
Anita Arslanow | Saarland University Medical Center, Homburg, Germany | Germany
Vivien Woditsch | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Jessica Voß | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Robert Bals | Saarland University Medical Center | Germany
Vitor Pereira | Centro Hospitalar do Funchal | Portugal
Joana Carvão | Centro Hospitalar do Funchal, Madeira, Portugal | Portugal
Prof. Dr. Frank Lammert | Saarland University Medical Center, Homburg, Germany | Germany
Michael Trauner | Medical University Vienna | Austria
Alexander Krag | Odense University Hospital, Odense, Denmark | Denmark
Helmut Denk | Medical University of Graz, Graz, Austria | Austria
Christian Trautwein | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Dr. Pavel Strnad | Uniklinik RWTH Aachen | Germany
Hintergrund:
Die Pi*Z-Mutation im Alpha-1-Antitrypsin (AAT) Gen führt zur Akkumulation von abnormalem Protein in Hepatozyten. Dies führt zu Einschlusskörpern und proteotoxischem Stress. Die heterozygote Variante (Pi*MZ) wird in 2% der deutschen Population vorgefunden und stellt einen wichtigen Risikofaktor für die Entwicklung einer Leberzirrhose bei Individuen mit einer vorbestehenden Lebererkrankung dar. Um ihren Stellenwert in der Gesamtpopulation zu klären, haben wir Pi*MZ-Individuen mit Trägern einer homozygoten Pi*Z-Mutation (Pi*ZZ), jeweils ohne vorbestehende Lebererkrankung, verglichen.
Methode:
Für die Studie haben wir über unser europäisches, multizentrisches, Register 407 Pi*ZZ Patienten, 295 Pi*MZ Individuen und 235 Kontrollprobanden ohne AAT (Genotyp: Pi*MM) rekrutiert. Die Patienten wurden klinisch und durch Erhebung von Laborwerten standardisiert erfasst. Durch transiente Elastographie wurden die Fibrose und Steatose gemessen. Andere Komorbiditäten der Leber wurden ausgeschlossen. Bei 33 der Patienten mit Pi*MZ und 35 Pi*ZZ- Probanden wurde eine Leberbiopsie durchgeführt. Das Gewebe wurde in HE, PAS-D und immunhistochemisch (Pi*Z-spezifische Antikörper) gefärbt. Die Menge der Einschlusskörper wurde quantifiziert.
Ergebnisse:
Pi*MZ Träger wiesen höhere AST, GGT und Fibrose-Werte als Pi*MM-Probanden auf (p < .05). Bei 8% der Pi*MZ Patienten ergab sich der Hinweis auf eine signifikante Fibrose (vs. 1% von Pi*MM; p < .001). Pi*MZ Individuen hatten geringere AST, GGT, Fibrose und Steatose Werte als Pi*ZZ-Individuen (p < .05). Im Gegensatz zu Pi*ZZ-Probanden, haben die Pi*MZ Teilnehmer weder erhöhte Lebersteatose noch metabolische Alterationen (p < .0001).
Routinefärbungen (HE+PAS-D) zeigten Einschlusskörper in < 20% der Pi*MZ Träger(A, B). In der Immunhistochemie wurden bei < 40% der Pi*MZ Patienten Einschlüsse festgestellt (C). Je höher das Stadium der Fibrose bei Pi*ZZ-(E) und Pi*MZ-Probanden(F), desto mehr Einschlusskörper gab es.
Fazit:
Im Vergleich zu Pi*MM und Pi*ZZ Patienten weisen Pi*MZ Träger einen intermediären Phänotyp auf. Fortgeschrittene Leberfibrose ist charakterisiert durch eine erhöhte Anzahl an Einschlusskörpern.