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Mundgesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen – Ergebnisse der bundesweiten KiGGS-Studie und Ansatzpunkte für Prävention
L. Krause (12101 Berlin, DE)
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L. Krause (12101 Berlin, DE)
Einleitung: Karies ist eine häufige Erkrankung in Kindheit und Jugend. Neben der Fluoridanwendung und einer zuckerarmen Ernährung ist ein gutes Mundgesundheitsverhalten ein wichtiger Bestandteil der Kariesprophylaxe.
Methoden: Informationen zum Mundgesundheitsverhalten liefert die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch-Instituts. Mit Daten aus KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) werden die Zahnputzhäufigkeit und die Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen nach verschiedenen soziodemografischen Merkmalen berichtet und mit Daten aus der KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) verglichen.
Ergebnisse: Mit rund 80 % putzt die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen der Empfehlung entsprechend die Zähne und geht der Empfehlung entsprechend zur zahnärztlichen Kontrolle. Seit der Basiserhebung haben sich die Zahnputzhäufigkeit und die Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen verbessert. Diese positive Entwicklung zeigt sich für die meisten Kinder und Jugendlichen, die in der Basiserhebung ermittelten Risikogruppen bestehen in KiGGS Welle 2 jedoch fort. Risikogruppen für ein unzureichendes Mundgesundheitsverhalten sind 14- bis 17-jährige Jugendliche sowie Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen und aus Familien mit Migrationshintergrund.
Diskussion: Obwohl sich das Mundgesundheitsverhalten in dem untersuchten Zehnjahreszeitraum verbessert hat, weisen die Daten auf Präventionspotenziale hin. Um die Entstehung von Karies so früh wie möglich zu verhindern, ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit nötig. Eltern müssen informiert und motiviert werden, die Zähne schon bei kleinen Kindern richtig zu putzen und zahnärztliche Kontrollen wahrzunehmen. Zudem sollten verstärkt zielgruppengerechte Maßnahmen ergriffen werden. Hier spielen Kitas und Schulen eine zentrale Rolle. Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe in diesen Settings ist ein wichtiger Baustein zur Kariesverhütung.