Zirkadiane Uhren finden sich in allen Geweben und Zellen unseres Körpers. Sie steuern Physiologie und Verhalten im 24h-Takt über transkriptionelle Programme. Veränderungen in zirkadianen Rhythmen - z. B. bei Schichtarbeit oder Schlafstörungen - begünstigen das Risiko für eine ganze Reihe von insbesondere metabolischen Erkrankungen.
In diesem Symposium berichten wir über neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Chronobiologie und Schlafforschung bei Versuchstieren und beim Menschen. Prof. Schmid (Lübeck) stellt seine neuen Versuche zum Einfluss des Schlaf-Wach-Rhythmus auf metabolische Parameter beim Menschen vor. Prof. Ramich (Potsdam) wird anschließend den Einfluss der Nahrungsaufnahme als wichtigem Zeitsignal für zirkadiane Rhythmen und damit verbundene Stoffwechslewege beim Menschen erläutern. Abgerundet wird das Symposium durch zwei grundlagenwissenschaftliche Referate von Prof. Uhlenhaut (München) und Prof. Oster (Lübeck). Prof. Uhlenhaut wird ihre vielbeachteten Arbeiten zur Rolle zirkadianer Uhren in der Muskulatur auf Energiestoffwechsel und -homöostase vorstellen. Anschließend wird Prof. Oster das zirkadiane Uhrensystem aus Netzwerkperspektive erläutern und neue Studien zur Kommunikation innerhalb dieses Netzwerks und dessen Bedeutung für den Energiestoffwechsel und verschiedenen metabolischen Bedingungen referieren.
Nach einem Gestationsdiabetes mellitus (GDM) haben Frauen ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, nach heutiger Erkenntnis ca. 35-50% innerhalb von 10 Jahren. Daher ist eine regelmäßige Nachsorge mit einem 75-g oGTT alle 1-3 Jahre erforderlich - es nehmen aber weniger als die Hälfte der betroffenen Frauen daran teil. Dachte man bislang, die rechtzeitige Diabetesdiagnose nach GDM sei das Hauptbestreben ärztlicher Nachsorge, so wissen wir heute, dass das Aufdecken einer gestörten Glukosetoleranz (IGT) uns die Chance bietet, durch eine angeleitete Lebensstilintervention die Konversion in einen Diabetes effektiv zu verhindern. Welche Frauen besonders hohe Risiken für eine Diabetesentwicklung haben, wie wir mehr Frauen nach GDM zur Nachsorge-Teilnahme bewegen können und ob zeitgemäße Kommunikation über Apps dabei unterstützen können, das sind Themen des Symposium. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Frauen nach GDM noch weitere Kinder bekommen können (und wollen). So gehen wir auch der Frage nach, wie groß das GDM-Wiederholungsrisiko ist und mit welchen Maßnahmen wir dieses Risiko abmildern können.
AG Diabetes und Nervensystem der DDG
Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Nervensystem (AGDN) der DDG richtet beim diesjährigen Diabetes-Kongress wie in den vergangenen Jahren ein Symposium mit der Überschrift "Diabetische Neuropathie multidisziplinär: Aktuelle Fragen aus der Praxis" aus. Etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes ist von der distalen sensomotorischen Polyneuropathie (DSPN) betroffen, die unter Ausbildung von einerseits teils quälenden neuropathischen Schmerzen und andererseits schmerzlosen Fußläsionen mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität einhergeht. Trotz ihrer klinischen Relevanz bleibt die DSPN nach wie vor unterdiagnostiziert und -therapiert. Um dem multidisziplinären Aspekt der DSPN Rechnung zu tragen, werden praxisrelevante Themen von diabetologischer, neurologischer und schmerztherapeutischer Seite diskutiert. Nicht jede Neuropathie bei Diabetes ist eine diabetische Neuropathie, so dass in der Praxis häufig an andere wichtige Ursachen wie Vitamin B12-Mangel, monoklonale Gammopathie oder vaskuläre Ursachen zu denken ist (Prof. K. Reiners, Erkelenz). Neben Analgetika können Nahrungsergänzungsmittel bzw. Vitamine wie alpha-Liponsäure oder Benfotiamin bei diabetischer Polyneuropathie eingesetzt werden. Von klinischem Interesse ist daher die Evidenzlage für diese Substanzen im Vergleich zu Antidepressiva und Antikonvulsiva (N. Papanas, Alexandroupolis, Griechenland). In den USA gab es in den letzten Jahren einen starken Anstieg der Zahl von Drogenabhängigen und Todesfällen im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Opioiden. Aus der Opioid-Krise in den USA ergeben sich Konsequenzen für die therapeutische Praxis bei neuropathischen Schmerzen in Deutschland (C. Maier, Bochum). Abgerundet wird das Symposium mit interessanten Kasuistiken zu diabetischen Neuropathien aus der Praxis (A. Stirban, Fürth).
Worldwide initiative for diabetes education symposium in partnership with diabetes congress 2020
The prevalence of hypoglycaemia in patients with type 2 diabetes (T2DM), the impact on patient morbidity and mortality, and the increased risk of cardiovascular (CV) mortality that it causes are all under-recognized. There is a demonstrated need for physicians to understand the triggers, signs, and risk factors for hypoglycaemia in T2DM, its effect on patients, and the best ways to avoid it.
This symposium will begin with a global overview of T2DM and then address the risks of hypoglycaemia and how, if untreated, it can lead to significant CV events. Treatment possibilities and approaches that lower the risk of hypoglycaemia, as well as associated CV risk, will be discussed so that physicians can learn how to prevent, detect, and manage such events in their T2DM patients. Evidenced-based data on combination therapy, as well as insulin intensification will also be discussed, along with information on how to manage clinical inertia. Finally, a review of the impact of recent cardiovascular outcomes trials (CVOTs) will shed light on the importance of treatment choices.
At the conclusion of the program, participants will be able to: 1) recognize the association between glycaemic variability as a predictor of hypoglycaemia and the clinical implications of hypoglycaemia in T2DM patients; 2) understand approaches to preventing hypoglycaemia; 3) explain when and how it is appropriate to intensify insulin therapy in T2DM patients, as well as manage clinical inertia; 4) • Implement new treatment strategies to reduce cardiovascular risk as a result of hypoglycemia, and overall cardiovascular risk as evidenced by recent CVOTs with new diabetes therapies.
AG Diabetes und Psychologie der DDG
anmelde- und kostenpflichtig
AG Nachwuchs der DDG
• Begrüßung und Ablauf
• Terms-and-Conditions
• Vorstellungsrunde der Mentorinnen und Mentoren und inkl.
Programmempfehlungen
• Kennenlernrunde II
Typ-2-Diabetes (T2D) und die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) sind eng assoziiert. Patienten mit T2D haben ein erhöhtes Risiko für eine rasche Krankheitsprogression zur nicht-alkoholische Fettleberentzündung (NASH) und Leberfibrose mit Leber- und Herzkreislauf-bezogenen Folgeerkrankungen. Aktuelle Leitlinien empfehlen keine medikamentöse Therapie der NAFLD, sondern vor allem Lebensstiländerungen mit dem Ziel der Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Adipositas.
Natrium-Glucose-Cotransporter-2 Inhibitoren (SGLT2i) und Glucagon-like Peptide 1 Rezeptoragonisten (GLP-1 RA) bewirken nicht nur eine Verbesserung der Blutglukoseeinstellung, sondern führen meist auch zu einer relevanten Gewichtsreduktion. Präklinische und klinische Studien zeigten, dass beide Medikamentengruppen den Leberfettgehalt bei Patienten mit T2D reduzieren können. Diese Effekte sind möglicherweise nicht nur durch den Gewichtsverlust, sondern auch durch andere Stoffwechselwirkungen bedingt. Desweitern könnten auch die Leberentzündung und Fibrose günstig beeinflusst werden. Besonders in Hinblick auf diese fortgeschrittenen Formen der NAFLD werden derzeit zahlreiche Medikamente mit unterschiedlichen Angriffspunkten präklinisch und auch in klinischen Studien getestet.
In diesem Symposium sollen zum einen die derzeit verfügbaren Behandlungsoptionen der NAFLD insbesondere im Kontext von T2D diskutiert werden. Anderseits soll ein Überblick über die zukünftigen Möglichkeiten der Therapie der NAFLD im Überblick dargestellt werden. Ziel ist die Zusammenfassung der differentiellen Therapie bei ANFLD und Diabetes mellitus.
Im Symposium „Feinstaub und mehr: Umwelteinflüsse auf das Diabetesrisiko“ wird der Zusammenhang zwischen verschiedenen Umweltschadstoffen und dem Risiko sowohl für die Inzidenz als auch für die Progression des Diabetes und seiner Komplikationen im Mittelpunkt stehen. Die Debatte in den Medien zu den Grenzwerten von Luftschadstoffen, zum Dieselskandal und den Fahrverboten hat zu einer Verunsicherung von Ärzten, Patienten und der Öffentlichkeit geführt. Prof. Joachim Heinrich (LMU München) fasst den Verlauf der emotional geführten Debatte und den Sachstand zu gesundheitlichen Wirkungen von (verkehrsabhängigen) Luftschadstoffen kurz zusammen. Die Relevanz solcher Luftschadstoffe für die Entwicklung einer Insulinresistenz und des Typ-2-Diabetes wird dann u. a. auch mit Daten aus der deutschen KORA-Studie von Dr. Kathrin Wolf (Helmholtz Zentrum München) demonstriert. Luftschadstoffe wie Feinstaub spielen jedoch auch eine Rolle für Komplikationen und Komorbiditäten des Diabetes wie z. B. kardiovaskulären Erkrankungen oder Neuropathie, die von Prof. Christian Herder (Deutsches Diabetes-Zentrum/DDZ, Düsseldorf) diskutiert werden. Neben Luftschadstoffen werden in aktuellen Studien weitere Umweltschadstoffe als Risikofaktoren des Diabetes untersucht. Prof. Wolfgang Rathmann (DDZ, Düsseldorf) wird daher auch über persistierende organische Verbindungen als mögliche Determinanten des Risikos für Diabetesentstehung und -progression referieren.
international
Das Erheben und die Analyse von großen Datensätzen wird im Englischen als OMICs bezeichnet. Insbesondere wird hier die Gesamtheit z. B. aller aktiven Gene, aller Genvarianten oder aller metabolischen Stoffwechselprodukte im Organismus untersucht. Diese Untersuchungen tragen einen großen Teil zum besseren Verständnis der Krankheitspathologie bei und sind essentiell für die Entwicklung von individualisierten Therapien. In den letzten Jahren hat sich mit Hilfe von OMIC-Studien herauskristallisiert, dass Diabetes viel facettenreicher ist als bisher angenommen und viele Faktoren eine Rolle spielen.
In dem Symposium „News from OMIC studies in diabetes“ stellen internationale Experten, wie z.B. Prof. Dr. Bart Staels (Frankreich) oder Prof. Dr. Jorge Ferrer (England), neuste Forschungsergebnisse aus OMIC-Studien in der Diabetologie vor. So wird zum Beispiel erklärt, welche epigenetische Muster bei Menschen mit Diabetes verändert sind und welche Konsequenzen es auf das Krankheitsbild und die anschließende Therapie haben könnte. Weiterhin werden neue Genvarianten vorgestellt, die die individuelle Insulinsensitivität beeinflussen. Auch neuste Daten zur Regulation des Fettsäurestoffwechsels werden thematisiert, und welche zukunftsträchtigen Therapiestrategien sich daraus ableiten lassen. Mithilfe herausragender Forschungsergebnisse soll das Symposium dazu beitragen, die Basis der individuellen Unterschiede von Menschen mit Diabetes und deren Einflussfaktoren besser verstehen zu können.
Ausschuss Pharmakotherapie des Diabetes der DDG
Mit Glycowohl steht nun erstmals in der Apotheke ein vom BfArM zugelassenes OTC Arzneimittel für die Zusatzbehandlung bei Diabetes zur Verfügung." So lautet die Seriosität suggerierende Aussage zu diesem derzeit stark beworbenen Präparat. Ist Glycowohl tatsächlich ein Antidiabetikum mit nachgewiesener Wirksamkeit und akzeptablem Nutzen-Risiko-Verhältnis? Seit diesem Jahr sind SGLT-2-Hemmer unter gewissen Voraussetzungen bei Typ 1-Diabetes zugelassen. Ob diese Indikation richtig und ausreichend sicher ist, entzweit nicht nur die Fachwelt sondern auch EMA und FDA. Genau das Richtige für eine Pro- und contra Sitzung mit namhaften Experten. Last but not least: GLP1-Agonisten kommen nun auch als orale Präparate: Werden sie die Therapie revolutionieren und was sind die Vor- und Nachteile?
AG Diabetes, Sport & Bewegung der DDG
AG Diabetischer Fuß der DDG
Das diesjährige Symposium Dar AG FUß wird mit Herrn Sicco Bus - einem international ausgewiesenen Referenten - zum Thema Druckentlastung eine besonderes Highlight mit dem Vortragstitel "Neue Ideen zur effektiven Druckentlastung trotz LOPS" vorstellen.
Den Bogen der Therapie des DFS birgt häufig differentialdiagnostische Herausforderungen aus dem Bereich der Dermatologie; im Rahmen des interdisziplinären Ansatzen des Versorgung von Menschen mit DFS wird Herr Prof. Dr. Joachim Dissemond zu dermatologischen Ansätzen der "Problemlösung bei stark protrahiert heilenden Wunden : Akanthome, verruköse oder maligne Transformationen" berichten.
Herr Dr. Joachim Kersken wird die aktuellen Zahlen des Zertifizierungsverfahrens aber auch auf die Erfolgsgeschichte dieses Projektes, welches 2005 gestartet wurde, zurückblicken. Zum 15jährigen Jubiläum des Zertifizierungsverfahrens gehört aber auch der Ausblick, wohin uns die Dynamik des Gesundheitswesens, die Digitalisierung und der demographische Wandel in den Versorgungsstrukturen und -möglichkeiten noch führen wird.
anmelde- und kostenpflichtig
Kurse, die sich vornehmen, das Gewicht von Übergewichtigen zu reduzieren, versagen sehr häufig, da offensichtlich zugrundeliegende pathogenetische Vorstellungen nichtausreichen. Die Kenntnis der Rolle von den Nahrungsbestandteilen Kohlenhydrate, Proteine und Fett bei der Entstehung der Adipositas führt zwar zu Effekten, die aber vorübergehend bleiben. Ein Kurs mit besseren Ergebnissen als die der – in Bezug auf das Gewicht enttäuschenden – Look AHEAD Studie wurde bis jetzt nicht entwickelt.
In diesem Workshop stellen wir Zusammenhänge zwischen Nahrung und Funktionsweise des menschlichen Gehirns sowie generelle für die Kalorienbilanz wichtige Denkmechanismen vor, die über das Betrachten der Nahrungszusammensetzung hinaus einen Ansatz zu einem sinnvollen Abnehmekurs eröffnen. Kurz gesagt ist nicht entscheidend, was auf dem Teller liegt, sondern warum man es isst.
anmelde- und kostenpflichtig
Dauer : 60 Minuten
DZD Symposium
Diabetische Spätkomplikationen sind maßgeblich für die erhöhte Mortalität diabetischer Patienten verantwortlich. Manifeste Komplikationen können momentan weder verhindert noch zur Remission gebracht werden. Dieses Symposium beleuchtet in diesem Kontext neue Vorhersagemöglichkeiten und Patientensubklassifikationen für die Entwicklung diabetischer Spätkomplikationen. Zudem werden neben den klassischen Komplikationen, wie mikro- und makrovaskulären Schäden, auch neuartige Komplikationen, insbesondere Fibrose und Krebs, diskutiert. Das Symposium bildet damit den neusten Stand der Komplikationsforschung ab und bietet Ansatzpunkte für die Diskussion neuartiger Therapiekonzepte in diesem Bereich.
Abhängig ob ein Patient das Krankheitsbild des Typ-1 oder Typ- 2-Diabetes aufweist, wird die Therapieform gewählt. So benötigen Patienten mit Typ-1-Diabetes aufgrund des Insulinmangels, eine Insulintherapie. In diesem Symposium werden neue Forschungsansätze für Typ-1-Diabetes diskutiert mit einem Fokus auf die Betazelle als Zielstruktur der Diabetestherapie.
Die Therapie des Typ- 2-Diabetes umfasst eine größere Auswahl an Medikamenten mit dem Ziel die Insulinproduktion und Funktion der Betazelle zu verbessern oder/und den Zuckerstoffwechsel positiv zu beeinflussen. Beispiele hierfür sind GLP-1 Analoga, Sulfonylharnstoffe, Metformin oder alpha-Glucosidase Hemmer. Eine Kombinationstherapie kann Vorteile für den Patienten mit sich bringen, kann aber auch aufgrund der Kombination von unterschiedlichen Präparaten erweiterte Nebenwirkungen aufweisen. In diesem Teil werden neue Therapiemöglichkeiten aus der präklinischen Forschung beschrieben, u. a. Duale- oder Triple-Agonisten welche einen Mehrwert für die Behandlung des Diabetes aufzeigen können.
international
Das Symposium "Betazell-Ersatz und Überwindung der Autoimmunität" ist mit erstklassigen, international bekannten Wissenschaftlern besetzt: Prof. Bernhard Hering, ein Pionier der Inselzellforschung von der University of Minnesota und Prof. Barbara Ludwig, TU Dresden, diskutieren Risiken und Möglichkeiten, den Typ-1-Diabetes mellitus mittels Inselzell-Allo- und Xeno-Transplantation zu behandeln. Prof. Matthias von Herrath, Immunologe aus San Diego, USA, erläutert die neuesten Forschungsergebnisse zur Pathogenese und Überwindung der Autoimmunität bei Typ-1-Diabetes und Prof. Pedro Herrera, Genf, präsentiert Möglichkeiten zur Umwandlung von Alpha- in Betazellen. Das gemeinsame Ziel ist einer Heilung des Typ-1-Diabetes näher zu kommen.
Im Symposium "Diabetes - Ein Defekt der Gene" werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bzgl. der genetischen Disposition für Diabetes mellitus diskutiert. Prof. Klaus Badenhoop wird hierzu ein Update zur genetischen Prädisposition von Typ-1 sowie Mody Diabetes geben, Prof. Robert Wagner genetische Risikomarker bei Typ-2-Diabetes erläutern. Dr. Henriette Kirchners Forschungsansätze untersuchen epigentische Veränderungen, die zum Diabetes-Risiko beitragen.
"Ausnahmslos alle Screeninguntersuchungen richten Schaden an, manche sind allerdings auch nützlich, und unter den letzteren nutzen manche mehr als dass sie schaden und das sogar noch zu akzeptablen Kosten." Diese Aussage von Sir Muir Gray, dem Direktor des "Centre for Evidence-Based Medicine" in Oxford stößt oft auf Unverständnis. Wie kann es schädlich sein, wenn eine Krankheit so früh wie möglich entdeckt wird? Aber abgesehen von den Kosten ist kein diagnostisches Verfahren ohne Fehler, und falsch-positive Befunde führen zu unnötigen Untersuchungen oder Behandlungen und setzen die Patienten psychischen Belastungen aus. Im Vortrag von Herrn Prof. Kuß wird die Kriterien zur Durchführbarkeit, Wirksamkeit und Angemessenheit von populationsbasierten Diabetes-Screenings erläutert und die bestehende Evidenz zusammengefasst, die vor allem aus den großen skandinavischen Registern stammt.
Prof. Fritsche wird in seinem Vortrag die Notwendigkeit des Diabetes-Screenings im Krankenhaus darlegen. In deutschen Krankenhäusern hat jeder siebte Patient einen bekannten Diabetes, die Zahl der unerkannten Diabetespatienten ist jedoch hoch. Die Folgen eines unerkannten Diabetes im Krankenhaus können für den Patienten lebensgefährlich werden, somit ist ein Diabetesscreening bei stationären Patienten unerlässlich.
Ein Typ-2-Diabetes im Kindes- und Jugendalter ist in Europa bisher selten. Dabei wissen wir aus Therapiestudien, dass bei ca. 1% der Jugendlichen mit extremer Adipositas in Deutschland ein manifester Typ-2-Diabetes besteht. Es ist zu vermuten, dass ca. 80% der betroffenen Jugendlichen nicht diagnostiziert sind und so eine Lifestyle-Behandlung verpassen. Ein Screening wird dadurch erschwert, dass Jugendliche mit extremer Adipositas für das Gesundheitssystem schwer erreichbar und dadurch medizinisch oft schlecht versorgt sind. Frau Prof. Wiegand wird die aktuell gültigen Empfehlungen der Fachgesellschaften für ein Screening auf Typ-2-DM bei Jugendlichen darstellen und alternative Zugangs- und Versorgungswege diskutieren, die helfen, diese besondere Patientengruppe besser zu betreuen.
Lebensstilintervention bei Prädiabetes senkt das Diabetesrisiko. Der Deutsche Diabetes-Risiko-Test (DRT) ermöglicht hier, Personen mit Prädiabetes bzw. einem hohem Risiko einer späteren Erkrankung zu identifizieren. Prof Schulze erläutert in seinem Vortrag, dass insbesondere ein zweistufiger Screeningansatz - DRT und nachfolgendes Glukose-Screening - zur Identifizierung der Zielgruppe für Lebensstilinterventionen einen kosteneffektiven Ansatz in der Prävention des Diabetes erlauben.
AG Nachwuchs der DDG
Im Nachwuchssymposium wird Frau Catarina Schiborn darüber berichten, wie Risiko-Scores genutzt werden können, um das individuelle Risiko für Typ-2-Diabetes zu berechnen und Hoch-Risiko-Personen zu identifizieren. Als Grundlage für Handlungs- und Untersuchungsempfehlungen können sie damit ein wichtiges Instrument in der Diabetesprävention sowohl in klinischen als auch nicht-klinischen Settings darstellen. Frau Prof. Barbara Ludwig wird erklären, dass die Inseltransplantation eine seltene, wenn aber indiziert, eine hocheffektive Option zum Erreichen einer guten Blutzuckerregulation darstellt. Das Auftreten diabetischer Spätkomplikationen kann vermieden oder das Fortschreiten solcher reduziert werden. Die Indikation sollte nur interdisziplinär
zwischen Transplantationsmedizinern, Diabetologen und ggf. Psychologen gestellt werden, nachdem herkömmliche Therapien ausgeschöpft wurden. Insgesamt erscheint es heute realistisch, dass die Behandlung des manifesten T1D im nächsten Jahrzehnt durch die kombinierte Anwendung von Zell-basierten Behandlungsstrategien und biotechnologischen Strategien revolutioniert werden könnte. Entscheidend ist das Ziel einer breit verfügbaren und sicheren Therapie zur funktionellen Heilung des Diabetes.
Die positive Wirkung von Fasten auf Stoffwechselprozesse wird seit langem diskutiert und in unterschiedlichen Tiermodellen untersucht. Frau Dr. Alba Sulaj erforscht in ihrer Humanstudie die klinischen Effekte einer Fastendiät auf die diabetischen Spätschäden in Patienten mit Diabetes mellitus. Unter anderem werden biochemische bzw. molekulare Änderungen der oxidativen Stressantwort sowie weitere protektive Mechanismen, wie die Reparatur von DNA-Schäden und der Proteinqualitätskontrolle untersucht. Dadurch sollen neue therapeutische Ansätze zur Verhinderung oder Remission von diabetischen Spätschäden identifizieren werden.
anmeldepflichtig und kostenfrei
AG Diabetes und Schwangerschaft der DDG
AG Diabetes und Niere der DDG in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie
„Nierenkranke Patienten, insbesondere die, welche Nierenersatztherapie benötigen, sind anders.“ Diese Einschätzung ist häufig von führenden Nephrologen zu hören. So können nicht nur bestimmte Medikamente nicht eingesetzt werden, auch sind klinische Verläufe bei Nierenkranken oft unterschiedlich im Vergleich zum Nierengesunden. Aber auch diagnostische Maßnahmen können nicht 1:1 bei Nierenkranken Anwendung finden, wenn sie bei Nierengesunden bereits evaluiert sind. Unser Symposium wird sich unter anderem diesen Fragen widmen, aber auch einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Grundlagenforschung geben können. Gerade die Grundlagenforschung trägt viel zum Verständnis physiologischer und pathophysiologischer Entwicklungen bei. Kontinuierliche Glucose Messsystem haben in den vergangenen Jahren Patientinnen und Patienten sowie deren betreuenden Diabetes Fachkräften als auch Ärztinnen und Ärzten viele neue Erkenntnisse gebracht. Wir werden die Frage beantworten, ob diese Erkenntnisse auch bei Nierenkranken gewonnen werden können, wenn diese solche Systeme anwenden. Auch geben wir einen Überblick über die derzeitigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei diabetischer Nephropathie und versuchen einen Ausblick in die Zukunft.
Zentral regulierte Prozesse steuern Appetit, Nahrungsaufnahme und Energieverbrauch. Das Fettgewebe als größtes metabolische relevantes Organ galt dagegen lange Zeit als reines Speichergewebe. Mit der Entdeckung von Adipokinen wie dem Leptin hat sich diese Sichtweise dramatisch gewandelt. In diesem Symposium besprechen wir die Interaktion zwischen dem Gehirn und dem Fettgewebe als wichtiger Regelkreis in der Energiehomöostase und Ansatzpunkt für Therapien zahlreicher metabolischer Erkrankungen.
Prof. Heni (Tübingen) wird in seinem Vortrag die zentrale Wirkung metabolischer Signale auf verschiedene Aspekte des Energiestoffwechsels bei Menschen erläutern. Anschließend wird Dr. Cedernaes (Uppsala) über seine wegweisenden Studien zur Rolle des Schlafs als wichtigem Regulator der Adipozytenbiologie und die Rolle des zirkadianen Uhrensystems in diesem Kontext berichten. Prof. Stengel (ebenfalls Tübingen) referiert über die Funktion eines neuen Adipokinhormons, des Nesfatin-1, in der Regulation on Appetit und Nahrungsaufnahme. Abgerundet wird das Symposium durch einen eher grundlagenwissenschaftlichen Vortrag zum Thema Leptin-Insulin-Interkation im ZNS von Prof. Kleinridders (Potsdam).
Im Symposium “Novel therapeutic approaches gegen Adipositas” wird Prof. Dr. Bart Staels von der Universität Lille über seine Arbeit berichten, die sich mit der Erforschung der molekularen Ursachen von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, einschließlich Dyslipidämie und Typ-2-Diabetes beschäftigt. Bei seiner Forschung und seinem Vortrag konzentriert er sich dabei auf die Rolle von nukleären Rezeptoren, welche potentielle therapeutische Ziele darstellen. Anschließend gibt Prof. Dr. Jens Aberle vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf einen Überblick über aktuelle und neue Befunde bei der Bariatrischen Chirurgie als Möglichkeit der Adipositastherapie bei Diabetes. Prof. Dr. Matthias Blüher aus Leipzig beschäftigt sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit der Untersuchung von Mechanismen des Zusammenhanges zwischen viszeraler Adipositas und der Entstehung von Insulinresistenz in der Pathogenese des Typ-2-Diabetes. Er wird in seiner Präsentation darstellen, welche Pharmakotherapien und Präventionsstrategien es bei der Behandlung von Adipositas gibt. Dieses Symposium wird in englischer Sprache stattfinden.
Die Körperzusammensetzung und Fettverteilung, d. h. der Phänotyp der Adipositas, bestimmen das hiermit assoziierte metabolische und kardiovaskuläre Risiko des Menschen. Hierdurch entstehen selbst bei gleichem Body-Mass-Index (BMI) große interindividuelle Unterschiede. Einfach zusammengefasst, wirkt sich eine Fettverteilung im Bereich der unteren Körperhälfte günstig aus, während eine überwiegend viszerale Fettverteilung das kardiovaskuläre Risiko erhöht. Dies gilt auch für Menschen mit einem BMI im normalen Bereich und ist anscheinend auch bedingt unabhängig von der Gesamtmenge des Körperfetts. Hieraus ergibt sich insbesondere die Frage, wie das Risiko des Einzelnen in der Praxis in möglichst standardisierten Verfahren ermittelt und dem Patienten vermittelt werden kann. Welche Messmethoden werden in aktuellen klinischen Studien verwendet und empfohlen? Gibt es hierüber hinaus mögliche Biomarker, die eine Risikostratifizierung ermöglichen?
AG Pädiatrische Diabetologie der DDG
anmeldepflichtig und kostenfrei bis 60 Personen
anmeldepflichtig und kostenfrei