Autor:innen:
J. Jende (Heidelberg, DE)
S. Kopf (Heidelberg, DE)
Z. Kender (Heidelberg, DE)
J. Groener (Heidelberg, DE)
L. Alvarez-Ramos (Heidelberg, DE)
J. Morgenstern (Heidelberg, DE)
P. Nawroth (Heidelberg, DE)
M. Bendszus (Heidelberg, DE)
F. Kurz (Heidelberg, DE)
Hintergrund:
Klinische Studien haben gezeigt, dass Veränderungen der Mikrozirkulation peripherer Nerven zu deren Schädigung im Rahmen einer diabetogenen Polyneuropathie (DPN) beitragen können. Kürzlich wurde gezeigt, dass hochsensitive Troponin-T-Assays (hsTNT) einen Prädikativen Wert sowohl für kardiale als auch für periphere mikroangiopathische Veränderungen bei Typ-2-Diabetes (T2D) liefern. Ziel dieser Studie war es, Assoziationen der strukturellen Integrität des Nervus ischiadicus in der 3 Tesla Hochfeld-Magnetresonanzneurographie (MRN) mit hsTNT- und Pro-BNP-Serumspiegeln bei T2D-Patienten zu untersuchen.
Methoden:
51 Patienten mit T2D (23 ohne DPN, 28 mit DPN) und 10 Kontrollpersonen ohne Diabetes wurden mittels MRN bei 3 Tesla untersucht. Die fraktionale Anisotropy (FA) des Servus ischiadicus, ein etablierter Marker für die strukturelle Integrität des Nerven, wurde mit klinischen, elektrophysiologischen und serologischen Daten korreliert.
Ergebnisse:
HsTNT zeigte bei T2D-Patienten eine negative Korrelation mit der FA des Nervus ischiadicus (r = -0,52, p < 0,001), mit einer Betonung bei DPN-Patienten (r = -0,66, p < 0,001). HsTNT korrelierte zudem positiv mit dem Neuropathy Disability Score (NDS; r = 0,39, p = 0,005). Negative Korrelationen wurden mit der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) des nervus suralis (r = -0,65, p < 0,001) und der tibialen NLG und Amplitude (r = -0,44, p = 0,002 bzw. r = -0,53, p < 0,001) gefunden.
Interpretation:
Diese Studie ist die erste, die zeigt, dass hsTNT ein potenzieller Indikator für strukturelle Nervenschäden bei T2D ist. Unsere Ergebnisse stützen indirekt die Hypothese, dass mikroangiopathische Veränderungen zu strukturellen Nervenschäden bei T2D beitragen.