Diabeteserkrankungen werden in den nächsten 10 Jahren weiter deutlich ansteigen. Das wird unser gesamtes Gesundheitssystem vor sehr große Herausforderungen stellen. Im Rahmen dieses Symposiums soll deshalb erörtert und diskutiert werden wie wir zwischen Nachwuchsmangel einerseits und gesundheitspolitischen Zwängen andererseits eine qualitativ hochwertige Versorgung von Menschen mit Diabetes gewährleisten wollen. Ungefähr 30-40% aller stationären Patienten in der Inneren Medizin haben einen Diabetes mellitus. Die meisten dieser Patienten haben zahlreiche Folge- und Begleiterkrankungen. Die Diabetologie ist aufgrund dieses Spektrums ein klassisches Querschnittsfach und damit auch bestens geeignet, die allgemeine Innere Medizin zu repräsentieren. Trotzdem spielt sie in den Kliniken und in der Universitätsmedizin in Deutschland eine immer geringere Rolle. Das DRG- Vergütungssystem und die Unterfinanzierung der Hochschulambulanzen haben die Anreize so gesetzt, dass in den letzten Jahren vermehrt eigenständige diabetologische Lehrstühle und Kliniken zugunsten ökonomisch profitablerer Abteilungen abgebaut wurden. Leidtragende eines solchen Systems sind vor allen Dingen die vielen multimorbiden älteren und die ganz jungen Menschen in unserem Gesundheitssystem. Hinzu kommt, dass Studierende der Medizin zunehmend weniger mit dem Fach Diabetes in Berührung kommen und damit kaum noch wissenschaftliche und klinische Kompetenzen entwickeln können. Insgesamt muss die Ausbildung und Versorgung der Zukunft transsektoral gestaltet werden. Hierzu könnte auch die neue Approbationsordnung für Medizinstudierende - welche ebenfalls im Rahmen des Symposiums vorgestellt wird - einen positiven Beitrag leisten.