Autor:innen:
O. Kordonouri (Hannover, DE)
T. Biester (Hannover, DE)
J. Weidemann (Hannover, DE)
H. Ott (Hannover, DE)
K. Remus (Hannover, DE)
J. Grothaus (Hannover, DE)
N. Pisarek (Hannover, DE)
R. Hartmann † (Hannover, DE)
K. Adolph (Hannover, DE)
K. Lange (Hannover, DE)
T. Danne (Hannover, DE)
Fragestellung: Untersuchung, ob zinkfreies Insulin eine wirksame Behandlungsoption bei Lipoatrophie darstellt.
Methodik: Kontrollierte, randomisierte, offene Parallelstudie bei jungen Personen (6-40 Jahre) mit Typ-1-Diabetes, Pumpentherapie und Lipoatrophie an Injektionsstellen. Die Teilnehmer wurden dermatologisch untersucht und die betroffenen Areale mittels Ultraschall und MRT beurteilt. Nach Randomisierung wurde die Hälfte der Probanden 6 Monate lang auf Insulinglulisin (Interventionsgruppe IG) umgestellt. Die anderen setzten ihre Behandlung mit zinkhaltigem Insulin (Kontrollgruppe KG) fort und wurden 6 Monate später auf Insulinglulisin umgestellt. Nachbeobachtung bis Monat 12. Primärer Endpunkt war die Zunahme der relativen Dicke der subkutanen Fettschicht der am meisten atrophischen Stelle nach 6 Monaten, die durch MRT dokumentiert wurde.
Ergebnisse: Vierzehn Teilnehmer wurden in die Studie aufgenommen. Die relative Dicke des subkutanen Fettgewebes in der IG [-60% (-98,8 bis -17,6), n=7] und der KG [-50% (-72,7 bis -1,0), p=0,511; n=7] bei Baseline war vergleichbar. Es ergab sich eine signifikante Verbesserung in der IG nach 6 Monaten [-14,3% (-85,7 bis 83,3) vs. -31,3% (-66,7 bis 0), p=0,031], jedoch keine Verbesserung in der KG (p=0,125). Nach 12 Monaten verbesserte sich in der IG die relative Dicke der Fettschicht (p=0,003) sowie die Anzahl (p=0,015) und Größe der meisten atrophischen Stellen (p=0,001). Anzahl (p=0,018) und Größe der meisten atrophischen Stellen (p=0,008) wurden in der KG zwischen 6 und 12 Monaten ebenfalls verbessert.
Schlussfolgerungen: Obwohl die vorliegenden Ergebnisse auf einer kleinen Stichprobe basieren, weisen die Daten darauf hin, dass die Anwendung von zinkfreiem Insulinglulisin bei Personen mit Diabetes, Pumpentherapie und Lipoatrophie vorteilhaft sein kann.