AG Molekularbiologie und Genetik des Diabetes in Kooperation mit der AG Diabetes, Sport und Bewegung der DDG
Molekulargenetik: Gibt es Vorhersagen wer von der Bewegungstherapie besonders profitiert? Prof. Dr. Matthias Blüher, Leipzig
Personalisierte Medizin hat bei der Therapie einiger vor allem malignen Erkrankungen einen besonderen Stellenwert erhalten. Auch in der Diabetestherapie geht der Trend hin zu einer individualisierten Therapieplanung. Dazu zählen auch maßgeschneiderte Basisprogramme bei denen die Bewegung eine wichtige Rolle spielt. Allerdings scheint es eine große Heterogenität beim Therapieansprechen zu geben, das bis zu "Sport Nonrespondern" reicht. Die Mechanismen für das interindividuell sehr unterschiedliche Ansprechen auf Bewegungstherapien sind noch nicht vollständig verstanden, umfassen aber sehr wahrscheinlich genetische, epigenetische und Muskel-spezifische Faktoren. In jedem Falle scheint es Bewegungsprogramme zu geben (z. B. bevorzugt Ausdauer- oder Krafttraining), das für einzelne Menschen besser geeignet sind.
Widerstands- und Intervalltraining bei Typ 1 Diabetes: Effekte und Mechanismen
Priv.-Doz. Dr. Othmar Moser, Graz
Physische Aktivität und körperliches Training bekommen einen immer größeren Stellenwert in der Therapie bei Typ 1 Diabetes. Trotz des großen Nutzens bestehen Barrieren für eine breite und regelmäßige Nutzung. Widerstands- und Intervalltraining bieten zusätzliche Vorteile im Hinblick auf kardiovaskuläre und muskuloskelettale Funktionen. Darüber hinaus können sie einfach-angewandt von mehr Menschen genutzt werden. Aktuelle Ergebnisse zu Widerstands- und Intervalltraining finden Eingang in Praxisempfehlungen.
Epigenetik, Sport und Diabetes - Wie Verhalten unsere Gene steuert"
Prof. Dr. Christian Brinkmann, Köln
Bewegung und Sport führen zu epigenetischen Modifikationen, die Einfluss auf die Genexpression haben. Es ist anzunehmen, dass diese Veränderungen sich wiederum günstig auf das Krankheitsbild Diabetes mellitus auswirken. Einige epigenetische Prägungen können wahrscheinlich auch von Generation zu Generation stabil bleiben.