Die medizinische Rehabilitation stellt eine wichtige Säule für die Behandlung von Menschen mit Schmerzerkrankungen dar. Im Gegensatz zu einer medizinisch fokussierten Akut-Behandlung besteht das sozialrechtlich verankerte Ziel der medizinischen Rehabilitation darin, Selbstbestimmung und gesellschaftliche (insb. berufliche) Teilhabe zu fördern. Allein im Zuständigkeitsbereich der Deutschen Rentenversicherung erhalten ca. 400.000 PatientInnen pro Jahr mit einer Erstdiagnose aus dem Bereich der muskuloskelettale Erkrankungen eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme. Allerdings spielen schmerztherapeutische Interventionen auch in anderen Indikationsbereichen der Rehabilitation eine Rolle, z.B. in der Onkologie und Psychosomatik. Viele Rehabilitationseinrichtungen haben Konzepte zur Versorgung von Menschen mit Schmerzerkrankungen bzw. Schmerzsymptomen entwickelt. Allerdings gibt es gute Hinweise dafür, dass die schmerztherapeutische Versorgung in der medizinischen Rehabilitation großen Variationen in Form und Umfang zwischen den Rehabilitationseinrichtungen unterliegt.
Mit diesem Symposium wollen wir einen Einblick in Konzepte und Realität der schmerztherapeutischen Versorgung in der medizinischen Rehabilitation in Deutschland geben. Es wird organisiert von der AG Reha und Schmerz der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und Forschung (DGPSF). In einem ersten Beitrag wird ein Überblick über schmerztherapeutische Konzepte in der medizinischen Rehabilitation gegeben. In einem zweiten Beitrag werden Ergebnisse einer aktuellen Online-Befragung vorgestellt, die den Stand der Schmerztherapie in der medizinischen Rehabilitation in Deutschland und ihre Variation darstellen. Abgeschlossen wird die Sitzung mit einem Beitrag aus der klinischen Praxis zweier Einrichtungen, in dem die Umsetzung von Schmerztherapie in der verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation dargestellt wird. Dabei wird sowohl die ärztlich-interdisziplinäre wie auch die psychologische Perspektive fokussiert. Das Ziel des Symposiums besteht darin, die Grundlagen und die Versorgungspraxis in einem zentralen Versorgungsbereich von SchmerzpatientInnen darzustellen und damit eine Grundlage für ihre Einordnung in den weiteren Versorgungskontext zu schaffen.