iCal
Raum:
Channel 1
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 04: Affektive Störungen, F3
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
75 Minuten
11:30 Uhr
Psychotherapie
Ulrich Schweiger, Stralsund (Germany)
Details anzeigen
Autor:in:
Ulrich Schweiger, Stralsund (Germany)
Schwere, chronische Erkrankungen sind ein häufiger Kontext für depressive Störungen. Wichtige Mechanismen liegen im Bereich Psychobiologie, krankheitsbedingtes Vermeidungsverhalten, Metakognition, Emotionsregulation sowie problematisches interpersonelles Verhalten des Patienten oder seiner Umgebung. Hieraus lassen sich spezifische und unspezifische Therapiesstrategien ableiten, die zu einem Rückgang der depressiven Symptomatik und zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Ob eine Verlängerung der Lebenserwartung durch psychotherapeutische Interventionen erreichbar ist, ist strittig.
12:00 Uhr
Pharmakotherapie
Christian Otte, Berlin (Germany)
Details anzeigen
Autor:in:
Christian Otte, Berlin (Germany)
Depressive Patienten weisen ein erhöhtes Risiko auf, eine andere medizinische Erkrankung zu entwickeln, z.B. Koronare Herzerkrankung oder Schlaganfall. Bei Patienten mit bereits bestehenden komorbiden medizinischen Erkrankungen ist eine Depression mit einer ungünstigeren Prognose assoziiert. Es mehren sich jedoch die Befunde, dass dies vor allem für unbehandelte und Therapie-refraktäre Depressionen gilt. Daher ist eine erfolgreiche Depressionsbehandlung bei Patienten mit komorbiden medizinischen Erkrankungen von großer Bedeutung.
Antidepressiva sind wirksam in der Behandlung depressiver Patienten mit und ohne medizinische Komorbiditäten. Allerdings sind Antidepressiva gerade bei letztgenannten Patienten aufgrund potentieller Nebenwirkungen oft problematisch. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den Gruppen der Antidepressiva hinsichtlich ihrer metabolischen, kardialen und vaskulären Sicherheit.
Daraus ergeben sich in der klinischen Praxis für die Behandlung individueller Patienten viele Fragen. Wie sicher ist ein medikamentöser Behandlungsversuch bei diesem Patienten? Welches sind geeignete Medikamente? Welche sind ungeeignet? Gibt es bestimmte Medikamente, die sich bei Patienten mit dieser spezifischen medizinischen Erkrankung als besonders wirksam erwiesen haben?
In diesem State of the Art-Symposium soll es praxisnah und leitlinienorientiert um diese Fragen gehen. Unter anderem mit Fallvignetten sollen Themen wie Gewichtszunahme, metabolische Nebenwirkungen, kardiale Sicherheit, Blutungsrisiko, Medikamenteninteraktionen und Polypharmazie diskutiert werden.
Nach dem Vortrag sollen die Teilnehmer die aktuellen Evidenz-basierten Empfehlungen zur Behandlung der Depression bei komorbiden medizinischen Erkrankungen kennen und in der Lage sein, eine rationale Entscheidung hinsichtlich einer möglichen Pharmakotherapie bei diesen Patienten zu treffen.