Der Ärztemangel in Deutschland ist längst in der Psychiatrie angekommen. Ein Weg aus der Krise ist die Begeisterung des Nachwuchses für unser Fachgebiet. Die Ausbildung in Studium und Weiterbildung ist dabei unser Aushängeschild. Vereinfacht könnte man sagen: „Gute Lehre – viel Nachwuchs!“ Offene Fragen sind, wie, wann und wo wir potentiellen Nachwuchs erreichen und mit welchen Unterrichtsmethoden wir Begeisterung vermitteln können. Damit wird sich das Symposium auseinandersetzen und Ihnen Anregungen für die eigene Lehre mitgeben.
08:30 Uhr
Wer will eigentlich noch in der Psychiatrie arbeiten?
Sven Speerforck, Leipzig (Germany)
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Autor:in:
Sven Speerforck, Leipzig (Germany)
„Wer will noch in der Psychiatrie arbeiten?“ - Angesichts zunehmend gravierender Nachwuchsprobleme in nahezu allen professionellen Rollen in der Arbeit mit Menschen in psychischen Krisensituationen stellt sich diese Frage mit größter Dringlichkeit. Neben Problemen rund um den allgemeinen „Pflegenotstand“ sind vor allem psychiatrische Kliniken im ländlichen Raum in zunehmendem Ausmaß auf Honorarkräfte und nicht-muttersprachliche Ärztinnen und Ärzten angewiesen. Die Folgen sind eine erhöhte Fluktuation von Personal und eine sich zunehmend verschärfende Leistungsverdichtung. Beides ist bedrohlich, gerade für die psychiatrische Behandlungsqualität. Zeitintensive und individuelle Therapiebausteine rund um Beziehung, Begegnung und Austausch geraten hierbei häufig zuerst in ein Hintertreffen.
Wie bedrohlich ist die aktuelle Situation tatsächlich? Was hält gerade Ärztinnen und Ärzte so häufig davon ab, sich für eine Tätigkeit in der psychiatrischen Arbeit zu entscheiden? Und was motiviert sie? Wie kann man für die Arbeit in der Psychiatrie begeistern?
Der 10-minütige Vortrag wird versuchen Antworten auf diese Fragen zu finden und vor allem der Frage nachspüren, was die psychiatrische Arbeit innerhalb der Medizin so besonders macht.
08:50 Uhr
Warum Weiterbildung in der Psychiatrie
Jörg Signerski-Krieger, Göttingen (Germany)
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Jörg Signerski-Krieger, Göttingen (Germany)
Der Ärztemangel ist gerade für die peripheren psychiatrischen Kliniken eine ernstzunehmende Herausforderung. 63 % der psychiatrischen Kliniken haben offene Arztstellen. Daraus ergibt sich eine Verdichtung der Arbeitsbelastung, ein höherer Krankenstand und eine Verschlechterung der ärztlichen Weiterbildung. Aber gerade für eine gute medizinische Versorgung sind gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiter unerlässlich. Hierfür ist eine gut strukturierte Weiterbildung umso wichtiger. Ideen für eine didaktisch gute, regelmäßige und im klinischen Alltag fest verankerte Weiterbildung soll in diesem Vortrag aufgezeigt werden.