Psychotherapie wird bei den meisten psychischen Erkrankungen in den S3-Leitlinien empfohlen, nachdem zahlreiche RCTs und Meta-analysen frühere Defizite in der Evidenzbasierung beheben konnten. Aber es gibt auch kritische Aspekte: So wurden z.B. Placebo Effekte in der Psychotherapie in der Bewertung von Studienergebnissen früher zu wenig berücksichtigt. Ebenso wurden Risiken und Nebenwirkungen über lange Zeit gar nicht beachtet. Besonders kritisch ist immer noch die unzureichende Versorgungssituation, insbesondere für Patienten mit schwereren Erkrankungen, die oft keinen Zugang zu Psychotherapie haben oder mit langen Wartezeiten rechnen müssen.
Im Rahmen des Symposiums sollen wichtige Themen der Psychotherapieforschung und deren wichtigste Herausforderungen für die Zukunft behandelt werden und dabei folgende Fragen beantwortet werden:
• Wie ist der langfristige, d.h. auch das Ende von Therapien überdauernde Nutzen von Psychotherapie in Relation zu somatischer Therapie oder deren Kombination zu bewerten?
• Was bedeuten Placebo Effekte bei psychischen Erkrankungen für die Anwendung von Psychotherapie, aber auch anderen Therapien?
• Wie kann der Transfer evidenzbasierter Psychotherapie in die Versorgung und der Zugang zu Psychotherapie in Zukunft noch besser gelingen?
• Wie sind Nebenwirkungen und Risiken von Psychotherapie in Relation zu den Risiken und Nebenwirkungen somatischer Therapie zu bewert