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Raum:
Channel 2
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 02: Psychische Störungen durch psychotrope Substanzen, Verhaltenssüchte, F1
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
75 Minuten
10:00 Uhr
Rauchen und Tabakabhängigkeit – Merkmale und psychotherapeutische Herangehensweisen
Anil Batra, Tübingen (Germany)
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Autor:in:
Anil Batra, Tübingen (Germany)
Trotz sinkender Rauchprävalenzen bei Jugendlichen (zuletzt unter 10% bei 12- bis 17jährigen) liegt der Anteil rauchender Erwachsener weitgehend stabil bei ca. 24%. Nicht nur die Prävalenz des Rauchens in der erwachsenenen Bevölkerung, sondern auch der Anteil der Starkraucher und der tabakbezogenen Störungen sind bei Menschen mit psychischen Störungen erhöht. Die Kombination des Tabakkonsums mit weiteren Risiken (Medikamenteneinnahme, Adipositas, Ernährung) erhöht die tabakassoziierte Sterblichkeit.
Die Entwicklung der Abhängigkeit des Rauchers lässt sich sowohl durch psychosoziale Bedingungsfaktoren, lernpsychologische Mechanismen als auch die neurobiologischen Wirkungen des Nikotins und des Rauchens erklären.
Eine langfristig erfolgversprechende Behandlung einer Tabakabhängigkeit muss daher über eine motivationale Unterstützung hinausgehend die funktionale Bedeutung des Rauchens, die Kompetenzerweiterung des Rauchers in der Abstinenzerhaltung und die Überwindung körperlicher Entzugssymptome im Blick behalten. Psychotherapeutische Vorgehensweisen fußen auf klassischen und kognitiven verhaltenstherapeutischen Vorgehensweisen und bringen nach derzeitigem Wissenstand die höchsten Erfolgsaussichten mit sich.
Vorgestellt werden leitliniengerechte (praxisorientierte) Empfehlungen zur Motivation und direkten und indirekten psychotherapeutischen Unterstützung inkl. der Vermittlung niederschwelliger (online- oder telefonbasierter) Angebote zur Tabakentwöhnung.
10:30 Uhr
Neurobiologische Grundlagen und medikamentöse Behandlung der Tabakabhängigkeit
Tobias Rüther, München (Germany)
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Autor:in:
Tobias Rüther, München (Germany)
In diesem Vortrag sollen aktuelle Entwicklungen in der medikamentösen Behandlung der Tabakabhängigkeit dargestellt werden. Nach Darstellung der wesentlichen neurobiologischen Grundlagen der Tabakabhängigkeit werden die aktuell publizierten Therapie-Leitlinien und die damit verbundenen praktischen und politischen möglichen Konsequenzen vorgestellt. Weiterhin wird ein Überblick über andere Therapieansätze zur Behandlung der Tabakabhängigkeit sowie zur Risikoreduktion gegeben.
E-Zigaretten erfreuen sich zunehmender Verbreitung. Sie werden als Mittel zur Raucherentwöhnung beworben, doch wird auch ein Potenzial als Einstiegsdroge für den Tabakkonsum diskutiert. Aktuelle Daten zu Epidemiologie, Toxizität und Potential für die Behandlung der Tabakabhängigkeit mittels der E- Zigarette werden vorgestellt. Empfehlungen der deutschen Fachgesellschaften werden diskutiert. Eine kritische Zusammenfassung aktueller Daten über die Offensive von Phillip Morris zur Vermarktung von Tabakerhitzern („IQUOS“) wird abschließend präsentiert.