Der Klimawandel stellt eine zentrale Bedrohung der Menschheit dar. Er ist die größte Bedrohung für Gesundheit in unserem Jahrhunderts und schon jetzt ein medizinischer Notfall, der die mühsam erzielten Fortschritte der globalen Gesundheit des letzten Jahrhunderts zunichtezumachen droht. Zugleich ist er aber auch eine große Chance für die globale Gesundheit, da viele Klimaschutzmaßnahmen mit erheblichen gesundheitlichen Vorteilen (Co-Benefits) einhergehen.
Gleichzeitig hat das Thema im Gesundheitssektor bis vor kurzem eine nur marginale Rolle und auch in der breiteren Öffentlichkeit wurde der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit nur wenig verstanden und kaum besprochen. Das ändert sich auch dank Fridays for Future und Health for Future. Die Klimakrise ist Schwerpunktthema beim Ärztetag 2021, beim Pflegetag 2020 und in vielen Fachkongressen. Der Gesundheitsminister hat im BMG eine eigene Abteilung gegründet, die Gesundheitsministerkonferenz hat sich umfassen geäußert und es gibt erste Untersuchungen zum Carbon Footprint des Gesundheitssektors. Dabei wird auch klar, dass das Thema nicht mehr verschwinden wird. Es geht also darum wie schnell verschiedene Fachbereiche das Thema durchdringen und im eigenen Verantwortungsbereich aber auch sektorübergeifend anstehende Massnahmen defineren, priorisieren und umsetzen. Dabei ist klar, dass eine große – sektorübergreifende, tiefgreifende und globale- Transformation notwendig ist.
Virchow und Pettenkofer waren zu ihrer Zeit leuchtende Beispiele für den Umgang mit scheinbar unlösbaren Herausforderungen. Sie waren fähig, über ihre eigene Fachdisziplin hinauszuschauen, innovativ Wissenschaft zu betreiben und gleichzeitig auf der politischen Ebene die möglichen Veränderungen anzustoßen.
Der Gesundheitssektor kann auch heute Verantwortung übernehmen und ein Katalysator für die große Transformation sein.
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