Die besondere Relevanz psychischer Resilienz in aktuellen COVID-19-Pandemie liegt darin, dass die Krise eine große Zahl psychisch gesunder Menschen gleichzeitig trifft und dass die Vermeidung stressbedingter psychischer Gesundheitsprobleme bei diesen Menschen individuelles Leid verhindern, die Belastung des Gesundheitssystems verringern und die öffentliche Bewältigung der Pandemie erleichtern wird. Es besteht ein dringender Bedarf an einer raschen Ermittlung der Faktoren und Prozesse, die die individuelle psychische Gesundheit in der gegenwärtigen Krise schützen können, insbesondere dort, wo diese Faktoren und Prozesse modifizierbar sind. Obwohl die medizinische Behandlung, insbesondere auf Intensivstationen, in dieser Situation von größter Bedeutung ist, werden psychologische Faktoren äußerst wichtig, wenn die Situation wie öffentlichen Restriktionen chronisch werden und sozioökonomische Risiken zunehmend zur Stressorbelastung beitragen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Resilienzfaktoren sofort und so bald wie möglich zu überwachen und zu erforschen. Einmal identifiziert, kann das vorhandene Wissen über die Förderung oder Verbesserung dieser Faktoren/Prozesse genutzt werden. In diesem Symposium sollen erste Ergebnisse aus bereits laufenden oder abgeschlossenen Studien zu Resilienz und psychischer Gesundheit während der Corona-Pandemie. A. Ströhle wird erste Ergebnisse einer Studie mit 7000 Teilnehmern zu Angst und Angsterkrankungen vorstellen. O. Tüscher referiert über die Ergebnisse von Corona-bedingten Veränderungen innerhalb laufender Resilienz-Kohorten (LORA/MARP). H. Walter berichtet die Ergebnisse internationaler Studien (DynaCORE-C/ DanyCORE-L) sowie nationaler, repräsentativer Studien (DynaCORE-SOEP / COSMO).