In den meisten Ländern sterben mehr Menschen durch Suizid als im Straßenverkehr – in Österreich fast dreimal so viele. Seit Jahrzehnten werden in Österreich zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um die Zahl der Suizide zu verringern, von denen einige in diesem Symposium vorgestellt werden sollen. Daniel König zeigt anhand Daten über einen Zeitraum von 30 Jahren, dass eine restriktive Waffengesetzgebung auch in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit suizidpräventiv wirken. Thomas Niederkrotenthaler berichtet von den Ergebnissen einer randomisiert-kontrollierten Studie: unter Erwachsenen mit Suizidgedanken führten Medienberichte über Krisenbewältigung insbesondere unter Personen mit rezentem Suizidversuch zu einem Rückgang von Suizidalität nach einer Woche (Papageno-Effekt). Christa Rados und KollegInnen arbeiten im Bundesland Kärnten mit allen relevanten Institutionen zusammen, um möglichst valide und vollständige Daten zu erfassen. Sie wird über Veränderungen der Suizidraten im Jahr 2020 im Laufe der Corona-Pandemie berichten. Vor knapp einem Jahrzehnt wurde in Kooperation mit dem Österreichischen Gesundheitsministerium das bundesweite Suizidpräventionsprogramm SUPRA gestartet, das auf 10 große Arbeitsgebiete fokussiert. Christian Haring wird dieses Programm und di Erfahrungen damit vorstellen.