Das Referatssymposium „Imaging in der Psychiatrie und Psychotherapie“ stellt aktuelle Befunde der Bildgebungsforschung in ihrer Relevanz für Forschung und Klinik vor. Im Mittelpunkt stehen dabei neue methodische Entwicklungen sowie Befunde zur Präzisionsdiagnostik und Resilienzforschung über das Spektrum insbesondere affektiver und psychotischer Störungen hinweg. A. Jansen (Marburg) stellt den aktuellen Wissensstand zu visuellen Verarbeitungsprozessen sowie neue Analyseverfahren der Modellierung funktioneller Konnektivitäten zwischen Hirnregionen vor. Diese Prozesse sind für eine Reihe Störungsbilder, u.a. Schizophrenie und Autismus-Spektrum-Störungen, von grundlegender Bedeutung. O. Gruber (Heidelberg) stellt aktuelle Anwendungen der fMRT in der Präzisionsdiagnostik psychiatrischer Erkrankungen vor. Im Fokus steht dabei die Identifizierung pathophysiologischer Prozesse beim einzelnen Patienten, eine darauf abgestimmte individuelle Therapieauswahl und die Erforschung der zugrundeliegenden Pathomechanismen entsprechend dem Konzept der natürlichen Krankheitseinheiten nach Emil Kraepelin. O. Tüscher (Mainz) präsentiert aktuelle Befunde zu Emotion und Resilienz. Neben der Charakterisierung neuronaler Netzwerke der Emotionsverarbeitung werden dabei insbesondere neueste Befunde zur Resilienzforschung dargestellt, die für translationale Anwendungen von Relevanz sind. I. Nenadic (Marburg) stellt neue Methoden der strukturellen Bildgebung vor: Neben Analysen der kortikalen Oberflächenfaltung als Marker gestörter früher Entwicklungsprozesse sind dies u.a. auch machine-learning basierte Verfahren etwa zu akzelerierten Alterungsprozessen. Das Symposium gibt damit sowohl Imaging-Forschenden als auch Klinikern einen Überblick über aktuellste Entwicklungen des Feldes einschließlich der Implementierung in translationalen Ansätzen in der Klinik.