Die Einreichung erfolgt als Kooperationssymposium zwischen dem DGPPN-Referat Sportpsychiatrie und der Deutschen Suchtstiftung. Zwischen Suchtmittelkonsum und sportlicher Aktivität bestehen vielfältige und reziproke Beziehungen. Während einerseits in spezifischen Milieus sportliche Aktivitäten als Vermittler zu Substanzgebrauch dienen (Alkoholkonsum, Alkoholwerbung und Fußball) sind andererseits sporttherapeutische Angebote wesentlicher Teil der Behandlung von Suchterkrankung. Weiterhin wird mit dem Terminus „Sportsucht“ ein Syndrom beschrieben, dass im Spektrum einer Verhaltenssucht zu liegen scheint. Prof. Bär berichtet über die Differentialdiagnose der „Sportsucht“, in deren Verlauf das Training zunehmend intensiver und zwanghafter betrieben wird und andere Interessen vernachlässigt werden. Trotz bisher fehlender evaluierter Therapiekonzepte werden diagnostische und therapeutische Überlegungen dargestellt. Frau Kunas berichtet über den therapeutischen Effekt des Ausdauertrainings bei der Nikotinentwöhnung. Es gibt Hinweise darauf, dass Ausdauertraining die Verarbeitung alternativer Verstärker unterstützt und eine Abwendung von nikotinassoziierten Reizen ermöglicht. Frau Kunas wird insbesondere die potenziellen Wirkmechanismen des Ausdauertrainings auf Suchterkrankungen beleuchten. Der ehemalige Profifußballer Uli Borowka und Prof. Jens Reimer werden das Thema Sport als Risikofaktor für die Entwicklung von Suchtstörungen beleuchten. Hierbei fokussieren sie insbesondere auf den Aspekt der Belohnung durch Wettkämpfe, den Aspekt der Leistungssteigerung durch Suchtmitteleinnahme und die Nutzung von Suchtmitteln zur Überbrückung der freien Zeit zwischen Training und Wettkämpfen. Das Thema Spielsucht bei Leistungssportlern wird Dr. Tobias Freyer zusammenfassen und Hintergründe und Interventionsansätze zum Online-Gaming und -Gambling, die zumeist in Alltagsgestaltung und Lebensstil zu suchen sind, zusammenfassen.