08:30 Uhr
Sexuelle Funktionsstörungen und medikamentenbedingte Störungen
Michael M. Berner, Karlsruhe (Germany)
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Michael M. Berner, Karlsruhe (Germany)
Störungen der sexuellen Funktion sind in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Praxis sehr häufig und verursachen bei den Betroffenen großen Leidensdruck. Neben der Tatsache dass sexuelle Funktionsstörungen bei vielen psychiatrischen Krankheitsbildern als Bestandteil des Syndroms vorkommen (z.B. bei Depressionen oder Suchterkrankungen), haben viele zur Therapie eingesetzte Pharmaka auch Nebenwirkungen im sexuellen Bereich. Viele psychiatrische Patienten leiden im Laufe ihres Lebens ebenso an organisch bedingten Störungen. Weiterhin kommen sexuelle Funktionsstörung als eigenständige Krankheitsbilder vor (ICD 10: F53).
Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Aspekte zur Epidemiologie und Klassifikation nach ICD 11 einschließlich aktueller Modelle zur männlichen und weiblichen Sexualität. Die neurobiologischen Grundlagen zum Verständnis der Ätiologie werden in Bezug zum Dual-Control Model der Regulation der sexuellen Reaktion vorgestellt. Schließlich Prävalenz und Therapie pharmakoassoziierter Störungen für Antidepressiva und Antipsychotika einschließlich therapeutischer Maßnahmen für betroffene Frauen und Männer erläutert. Zuletzt werden aktuelle Aspekte zu psychotherapeutischen Verfahren dargestellt.
09:00 Uhr
Paraphile und zwanghafte sexuelle Verhaltensstörung
Peer Briken, Hamburg (Germany)
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Peer Briken, Hamburg (Germany)
Patienten mit paraphilen Störungen wie der pädophilen Störung und solche mit zwanghaften sexuellen Verhaltensstörungen stellen in der Praxis eine Herausforderung dar. Erstens erfordern sie, dass wir mit ihnen im Rahmen einer Sexualanamnese über Sexualität sprechen. Zweitens müssen wir häufig ein etwaiges Risiko für die Person selbst oder andere einschätzen, um das weitere Vorgehen zu planen. Beides sind zwar genuin psychiatrisch-psychotherapeutische Fertigkeiten. Dennoch wird der Umgang mit diesen Fertigkeiten in der Praxis oft als Überforderung erlebt.
Das State-of-the-Art-Symposium gibt einen Überblick über die diagnostischen Kategorien und Neuerungen der ICD-11, stellt diagnostische Verfahren wie die Sexualanamnese vor und schildert wichtige epidemiologische und ätiologische Daten. Es wird beschrieben, in welcher Form die Risikoerfassung erfolgen sollte und wie diese den Therapieprozess steuert, insbesondere bei paraphilen Patienten, von denen ein Risiko für andere Personen ausgeht. Merkmale der Psychotherapie und medikamentöse Behandlungsansätze werden vorgestellt.