16:00 Uhr
Risiko-, Schutzfaktoren und psychische Prozesse der Traumafolgestörungen
Andreas Maercker, Zürich (Switzerland)
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Autor:in:
Andreas Maercker, Zürich (Switzerland)
Zu den Trauma- und Belastungsfolgestörungen gehören die Posttraumatische Belastungsstörung, die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (KPTBS: ICD-11), die Anpassungsstörungen und neu die Anhaltende Trauer-Störung (ATS). Diese Störungen haben nach gegenwärtigem Wissenstand miteinander verwandte Symptomatik und Ätiologien.
Methode:
Der Vortrag stellt wichtige Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Trauma- und Belastungsfolgestörungen vor. Dies beginnt mit einem multifaktoriellen Rahmenmodell, in dem die erforschten Risiko- und Schutzfaktoren zusammengefasst sind. Dabei sind die Trauma-Art, die Trauma-Schwere (oder Traumadosis) nur zwei von vielen relevanten Faktoren. Weiterhin werden Traumagedächtnis-Modelle, kognitive Störungsmodell(e) und ein sozial-interpersonelles Modell vorgestellt.
Resultate:
Die ätiologischen Modelle fassen wichtige Aspekte für die Anamnese, Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapieindikationsstellung zusammen. Die sich entwickelnden Modelle psychologischer Faktoren für Komplexe PTBS, Anpassungsstörung und ATS sind gleichzeitig Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Therapien.
16:30 Uhr
Empirisch gestützte Psychotherapie der Posttraumatischen Belastungsstörung
Regina Steil, Frankfurt am Main (Germany)
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Autor:in:
Regina Steil, Frankfurt am Main (Germany)
Der Vortrag gibt einen umfassenden und aktuellen Überblick über alle empirisch gestützten Behandlungsformen der Posttraumatischen Belastungsstörung und der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung. Zunächst werden die Ergebnisse von einschlägigen Meta-Analysen zur Behandlung von Patienten aller Lebensalter vorgestellt. Psychotherapeutische Interventionen wie die Prolongierte Exposition, Kognitive Therapie, Cognitive Processing Therapy und EMDR werden detaillierter beschrieben. Die aktuellen Leitlinien zur Behandlung der Störungen werden dargestellt. Danach werden neue und innovative Entwicklungen zur Behandlung bestimmter besonders vulnerabler oder bezüglich der Behandlung herausfordernder Patientengruppen (Kinder und Jugendliche, Geflüchtete, Patienten mit komorbider Suchterkrankung, Psychose oder Störung der Emotionsregulation) zusammengefasst. Zum Schluss werden Befunde und Vorgehensweise zu innovativen Behandlungskonzepten, welche zum Teil ganz ohne Expositionselemente wirken, referiert. Hierunter fällt z.B. die Behandlung durch Imagery Rescripting.