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Raum:
Channel 2
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 03: Psychotische Störungen, F2
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
75 Minuten
17:30 Uhr
Erwünschte Wirkungen von Antipsychotika
Martin Lambert, Hamburg (Germany)
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Autor:in:
Martin Lambert, Hamburg (Germany)
Menschen mit Schizophrenie haben ein hohes Risiko für die Entwicklung einer schweren psychischen Erkrankung. Eine hochqualitative und kontinuierliche Pharmakotherapie ist deswegen für die meisten Patienten eine obligate Voraussetzung zur Erreichung von Remission, Rückfallverhinderung und dauerhafter Gesundung.
Die Pharmakotherapie der Schizophrenie muss evidenzbasiert nach Leitlinien durchgeführt werden. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit die Effektivitätsziele der Pharmakotherapie zu erreichen.
In dem Vortrag „Erwünschte Wirkungen“ wird entsprechend eine leitliniengerechte Pharmakotherapie der Schizophrenie nach dem neuesten Stand 2020 erläutert. Dabei geht es zunächst um strukturelle und inhaltliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Pharmakotherapie. Anschließend wird die differenzierte Pharmakotherapie von ersterkrankten unbehandelten Patienten und mehrfacherkrankten Patienten erläutert. Bei der Schizophrenie gibt es viele besondere Behandlungssituationen. Entsprechend schließt sich die Vorgehensweise bei negativen, kognitiven, depressiven Symptomen sowie bei Therapieresistenz an.
Die Langzeittherapie der Schizophrenie ist komplex. Hier werden Rückfallwahrscheinlichkeit, biologische Mechanismen der Rückfallentstehung, sowie die Wirksamkeit der Antipsychotika bezüglich der Rückfallverhinderung erläutert. Abgeschlossen wird der Vortrag mit neuesten Daten zu den Unterschieden zwischen oralen und langwirksamen Antipsychotika.
18:00 Uhr
Unerwünschte Wirkungen von Antipsychotika
Alex Hofer, Innsbruck (Austria)
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Autor:in:
Alex Hofer, Innsbruck (Austria)
Im Anschluss an einen aktuellen Überblick über erwünschte Wirkungen von Antipsychotika widmet sich der zweite Teil des Weiterbildungssymposiums deren unerwünschten Wirkungen unter besonderer Berücksichtigung von extrapyramidal-motorischen, metabolischen, kardialen und sexuellen Nebenwirkungen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Antipsychotikaentwicklung der letzten Jahrzehnte ohne Zweifel zu einer Verbesserung von Arzneimittelsicherheit und Verträglichkeit geführt hat, und dass Substanzen der neueren Generation den klassischen Neuroleptika in Bezug auf das Risiko, extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen hervorzurufen, überlegen sind. Wesentlich ist auch, dass die Nicht-Behandlung von schizophren erkrankten Menschen mit einem deutlich erhöhten Mortalitätsrisiko einhergeht.
Neben den Verträglichkeitsunterschieden zwischen einzelnen Antipsychotika, die zumeist mit ihren Rezeptorprofilen korrelieren, zeigen sich erhebliche inter-individuelle Unterschiede bezüglich Arzneimittelsicherheit und Verträglichkeit, was eine fundierte Vorhersage von Nebenwirkungen grundsätzlich erschwert. Dazu kommt, dass sich unerwünschte Wirkungen während des Therapieverlaufs verändern können, und zwar sowohl im Sinne einer Toleranz (häufig bei sedierenden Effekten) als auch als Ausdruck zunehmenden Schweregrades (etwa bei Gewichtszunahme). Auch mit einem Neuauftreten von Nebenwirkungen im späteren Behandlungsverlauf muss gerechnet werden, wie das z.B. bei Spätdyskinesien der Fall ist.
Wie immer in der Medizin ist bei der Verordnung von Antipsychotika eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse angezeigt. In jedem Fall sind regelmäßige Kontrollen sowohl des subjektiven Befindens als auch relevanter medizinischer Parameter unabdingbar.