Die Voraussetzung für das Erreichen der Ziele der Prädiktiven Psychiatrie, nämlich, erstens, die Verlangsamung oder gar das Aufhalten der Entwicklung psychiatrischer Erkrankungen bereits in einem präsymptomatischen Stadium und, zweitens, die Vorhersage der Wirksamkeit von Behandlungsverfahren vor ihrer Anwendung, ist die Entwicklung von klinisch routinemäßig einsetzbaren diagnostischen Prädiktionsbiomarkern, die die sichere Diagnose der jeweiligen Erkrankungen im präsymptomatischen Stadium bzw. die Prädiktion der Effektivität einer bestimmten Behandlungsmethode erlauben. Weltweit wird bis dato keiner der in zahlreichen Forschungsarbeiten identifizierten potentiellen Prädiktionsbiomarker für psychische Erkrankungen in der klinischen Routine eingesetzt.
Dieses Symposium hat zum Ziel, diese translationale Lücke zu definieren und zu ihrer Schließung beizutragen. Einleitend wird zunächst zum Stand der risikoadaptierten Medizin berichtet. Es folgen zwei Vorträge zu neurodegenerativen Erkrankungen, nämlich über den Einsatz der Cutting Edge-Methode Artificial Intelligence in der Prävention dieser Erkrankungen und über neue blutbasierte Präventionsbiomarker für die Alzheimer Demenz. Das Symposium schließt mit einem Update zu einer Stress-assoziierten Erkrankung, nämlich zu molekularen primären und sekundären Vulnerabilitätsbiomarkern der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).