Autor:innen:
I. Duca (Cluj-Napoca, RO)
N. Nicula (RO)
D. Dumitrascu (RO)
Ziel: Paraneoplastische Pyoderma gangrenosum erscheint in ungefähr 7% der Fälle, insbesonders im hämatologischen Bereich; nur 3 Studien haben bis jetzt über den Zusammenhang mit Nierenzellkarzinom berichtet.
Material und Methoden: Wir stellen den Fall eines 60.jährigen Patienten vor, bekannt mit Hypertonie, Vorhofflimmern, dilatativer Kardiomiopathie, Herzinsuffizienz, welcher wegen Dyspnoe, Fieber, langanhaltenden schmerzhaften therapierefraktaren Ulcera in der rechten Leiste eingewiesen wurde. Es wurden folgende Untersuchungen durchgeführt: klinischer Befund, Laborwerte, Ultraschall, CT, dermatologische Beratung, Punktion-Biopsie der Ulcera und Histologie.
Ergebnisse: Die ärztliche Untersuchung stellte Adipositas, erhöhten Blutdruck 170/90mm Hg, komplette Arrythmie, Dyspnoe, Ödeme, schmerzhafte Ulcera der rechten Leiste begrenzt von einem rötlichem Rand fest. Der Laborbefund zeigte ein hohes Entzündungssyndrom (BKS 70/h, CRP 16mg/dl), leicht erhöhtes Kreatinin (1.33mg/dl), Anämie (Hb 10.8g/dl), Glukoseintoleranz, negative Serologie für Hepatitis B/C und HIV, negative Immunologie (ANA, IgA, IgM, IgG, C3, C4), Leukoziturie, negative Urokultur und keine Hämaturie. Ultraschall wies ein vaskularisierter Tumor am oberen Nierenpol links mit zystischen Anteilen, und eine inhomogene Leberstruktur mit V.a. Lebermetastasen und Riedellappen auf. CT schilderte einen 7.3cm grossen Nierentumor, welcher inhomogen sowohl vor wie auch nach Kontrastmittelgabe schien. Bakteriologische Untersuchung der Leistenulcera wies Pseudomonas aeruginosa und Candida spp auf, Antibiotika (Ciprofloxacin), und Antimykotika fuehrte aber nicht zu deren Heilung; somit wurde die Histologie, welche Pyoderma gangrenosum nachwies, erforderlich. Orale Kortikoidtherapie gefolgt von Tumorresektion führte erst nach 2 Monaten zur Heilung der Ulcera. Histologisch wurde der Nierentumor als Adenokarzinom eingeordnet.
Schlussfolgerung: Patienten mit atypischen antibiotikarefraktaren Hautulcera sollten sich immer einen Tumorscreening unterzogen werden, auch wenn es keinen klinischen Hinweis für ein organspezifisches Bild gibt.